Carlos Ruiz Zafón – Marina

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Der 15-jährige Internatsschüler Óscar Drai liebt es, in den kurzen Stunden zwischen Unterrichtsschluss und Abendessen durch die Gassen Barcelonas zu ziehen. Eines Tages stößt er auf eine verwilderte, scheinbar verlassene Villa, in der Marina mit ihrem Vater lebt. Die beiden freunden sich an und begegnen auf einen ihrer Streifzüge einer mysteriösen schwarz gekleideten Dame. Eigentlich hat sie nur die Geschichte der Dame neugierig gemacht, aber schon wandeln sie auf den Spuren einer der damals reichsten Männern der Stadt. Um Michail Kolwenik ranken sich viele Geschichten, doch als sie die Wahrheit ergründen wollen geraten sie in einen Albtraum, der letztendlich Leben kosten wird.

“Ziemlich tote Hose hier!, meinte ich ironisch.

“Geduld ist die Mutter der Wissenschaft”, entgegnete sie.

“Und die Patin des Wahnsinns. Hier gibt es weniger als nichts.”

Im Vorwort zu “Marina” erzählt Zafón, dass der Roman Marina, der zwischen ’96 und ’97 entstanden ist einer seiner Lieblinge ist. Zuvor hatte er bereits einige Romane für Jugendliche veröffentlicht und nach seiner eigenen Aussage mit diesem Roman endlich seine “Stimme” gefunden. Ein Buch auf der Schwelle zum Erwachsenenalter, genau wie sein Protagonist Óscar Drai auch. “Marina” vereint eine Geschichte um Liebe und Freundschaft mit unheimlichen Rätseln aus der Vergangenheit, nicht ohne auf einige schockierende Gruseleffekte zu verzichten.

Marina sagte einmal zu mir, wir erinnerten uns nur an das, was nie geschehen sei. Es sollte eine Ewigkeit dauern, bis ich diese Worte begriff.

Eines muss man Zafón zugute halten: er schafft es immer wieder, mit wenigen Worten ein präzises, stimmiges Bild von seinen Charakteren zu zeichnen. Auch seine Beschreibungen von Barcelona im Jahre 1980 sind sehr plastisch, nur leider bin ich dieses Mal wohl einfach nicht der richtige Leser dafür. “Marina” ist zwar gut geschrieben und spannend konstruiert, allerdings ist sie mir oft too much. Eine Prise zu viel Kitsch, etwas zu viel (unnötiger) Horror und meine Begeisterung schwindet. Vielleicht liegt es aber auch einfach an meiner hohen Messlatte. “Der Schatten des Windes” ist eines meiner absoluten Lieblingsbücher und ich war beinahe tieftraurig, als das Buch zuende war. Bei “Marina” war dieses Gefühl Erleichterung. Nicht, dass “Marina” schlecht geschrieben wäre, aber…es scheitert vermutlich auch einfach an meiner mangelnden Veranlagung für Romantik. 

Marina, Marina, Marina…dein Chic und dein Charme, der gefällt? Nun, mir leider nicht so ganz. Ich kann verstehen, wie man den Zauber von “Marina” erliegen kann, aber für mich hat es einfach nicht gereicht. Ich kann mir nicht helfen, aber Zafón kann es meiner Ansicht nach definitiv besser, vermutlich ist seine Stimme mit der Zeit stärker geworden…



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