Zwei Drittel der Chrome-Nutzer verwenden unter Windows Software, die mit dem Browser interagiert und sich in seine Prozesse einklinkt, will Google festgestellt haben.
Als bestes Beispiel nennt der Chrome-Hersteller Virenschutzprogramme, die ihren Code direkt in den Chrome-Browser „injizieren“, um die Nutzer dadurch dann vor Malware zu schützen.
Durch genau solche Verfahren wird ein Problem verschärft: Durch den injizierten Fremdcode steigt die Absturzrate des „Wirts-Browsers“ Chrome um deutliche 15 Prozent, schreibt Chris Hamilton vom Chrome-Stabilitätsteam. Für die Zukunft sieht er Chrome-Erweiterungen und das Native-Messaging-API als moderne Alternativen zur Code-Injektion.
Absturzvermeidung in drei Stufen
Um jetzt die Absturzrate des aktuellen Platzhirschen unter den Browsern auf dem Markt zu senken, will Chrome ab Juli 2018 Drittanbieter daran hindern, ihren Code in den Chrome-Browser unter Windows zu injizieren.
Es ist ein dreistufiger Plan: Ab April zeigt Chrome 66 nach einem solchen Absturz einen Warnhinweis an, der dem Nutzer erläutert, dass der Code eines Drittanbieters den Crash verursacht hat. Außerdem empfiehlt der Browser dann ein Update der betroffenen Software – oder aber deren Deinstallation.
Ab Juli wird es dann ernst, denn dann hindert Chrome 68 Programme Dritter daran, Code in einen Chrome-Prozess zu injizieren. Für den Fall, dass diese Blockierung dann aber den Start des Browsers verhindert, wird Chrome das Einschleusen dann doch noch erlauben.
Auch in diesem Fall erhält der Nutzer wieder einen Warnhinweis. In der dritten Stufe wird Chrome 72 ab Januar 2019 solchen externen Code komplett blockieren. Dabei soll es jedoch einige Ausnahmen geben. Dazu gehören von Microsoft-signierter Code, Software für barrierefreies Arbeiten und Eingabeprogramme (IME), die davon nicht betroffen sind.
