Bioimkerei – Bekämpfung der Varroamilbe

Vermeidung und Bekämpfung von Krankheiten ist für den Bestand einer Imkerei von Bedeutung. Wie auch in der Humanmedizin bieten sich hier verschiedene Möglichkeiten der Krankheitsbekämpfung. Hier können konventionelle, ökologische oder alternative Methoden bevorzugt werden.

Im Augenmerk eines jeden Imkers steht die Bekämpfung der Varromilbe. Diese Milbe wurde in den 1980 er Jahren durch Bienenimporte aus Asien eingeführt und ist mittlerweile weltweit ein ständiger Begleiter der Bienen in der Imkerei. Die Milbe lebt als Parasit in den Bienenvölkern, haftet den Larven in der Brut an, ernährt sich von diesen und lässt eine Vielzahl von verkrüppelten Bienen heranwachsen.  Um ein Bienenvolk durch den Winter zu bringen, ist es die Aufgabe des Imkers, gezielte Maßnahmen zu ergreifen.

1. Ausschneiden der Drohnenbrut

Da die Drohnen mit 24 Tagen die längste Brutdauer im Bienenvolk besitzen, kann sich die Varroamilbe in dieser Brut optimal entfalten. Eine wichtige Maßnahme zur Bekämpfung der Varroamilbe für konventionelle und Bioimker ist deshalb das Ausschneiden der Drohnenbrut. Wesentliche Unterschiede liegen allerdings in der Art der Entsorgung.

Für Bioimker kommt nur ein Vergraben der Drohnenbrut in Frage – ein Werfen auf den Misthaufen bzw. Verfüttern an die Meisen ist zwar üblich und wirkt im ersten Moment auch recht ökologisch, ist aber aus seuchenrechtlichen Gründen verboten. Ebenso bewirkt das Auspressen und Verfüttern der Bienenbrut an das Bienenvolk eine Gefährdung der Bienengesundheit. Eine echte Alternative ist aber die Herstellung von Apilarnil für die menschliche Gesundheit.

2. Verwendung organischer Säuren

In der ökologischen Imkerei werden nur organische Säuren zur Bekämpfung der Varroamilbe verwendet. Dazu gehört die Ameisensäure, die in die Brut wirkt sowie auch Milchsäure und Oxalsäure. Systemische Mittel, wie beispielsweise Perizin sind nicht erlaubt. Diese Mittel sind in der Mehrzahl fettlöslich bilden Rückstände im Wachs und ab reiner bestimmten Konzentration auch im Honig. Durch die Anreicherung der Rückstände im Wachs über mehrere Jahre ist es zusätzlich wahrscheinlich, dass es zu Resistenzbildungen kommt.

Die Bioverbände empfehlen ihren Mitgliedern zur Erhaltung der Bienengesundheit eine Regulation des gestörten Gleichgewichts aus eigener Kraft sowie mit Hilfe von biophysikalischen und biotechnischen Maßnahmen, verbieten aber systemische Mittel. Die EG-Ökoverordnung ist wesentlich “großzügiger”. Hier ist die Verwendung von Tierarzneimitteln dem jeweiligen innerstaatlichen Recht untergeordnet. Bei Verwendung sind die Bioimker aber verpflichtet, die entsprechenden Bienenvölker zu isolieren und das Wachs im Bienenbau zu erneuern.

3. Naturwabenbau

Eine weitere Möglichkeit, die Varromilbe in den Bienenvölkern zu reduzieren ist, den Bienen ihren natürlichen Lebensrhytmus zu bieten. Konventionelle Imker helfen den Bienen durch vorgestanzte Mittelwände aus Wachs. So können die Bienen ihre Waben schneller zu bauen. Sie sollen weniger Energie für die Wachsproduktion verbrauchen und gleichzeitig größere Honigerträge liefern. Die Größe der Waben ist ebenso vorgestanzt und bietet einen vorgefertigten Rahmen, an den sich die Bienen anpassen können bzw. müssen.

In der ökologischen Imkerei wird angestrebt, den Bienen genügend Raum für den natürlichen Wabenbau zu geben. Damit kehren die Bienen zu ihrer natürlichen – etwas kleineren – Wabengröße  und Bienengröße zurück. Untersuchungen ergaben, dass verschiedene Wabengrößen Auswirkungen auf die Vitalität und Widerstandsfähigkeit gegenüber der Milbe haben.

Die Bioverbände machen hierzu keine strikten Vorgaben. Jedoch steht klar die Empfehlung zum Naturwabenbau im Vordergrund, teilweise sind Kunststoffmittelwände nicht zugelassen. Für zertifizierte Bioimker nach EG-Ökoverordnung besteht in diesem Bereich ein noch größerer Freiraum …

Das Thema Bioimkerei ist noch nicht abgeschlossen. Im nächsten Artikel geht es um Ökologische Bienenzucht und Haltung

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