Best Albums of 2015: Part II (Sarah)

Hier ist die zweite Runde unserer liebsten Alben von 2015 (Part I. von Marino gibt es by the way hier). Was meine Wenigkeit betrifft: Ich habe mich auf 5 Scheiben beschränkt. Von diesem Pack-of-Five lässt sich objektiv sagen, dass sie an Vornehmlichkeit, Schicklichkeit und Kitsch kaum zu übertreffen sind.

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1. TOCOTRONIC – ROTES ALBUM

Was schwul?? Das „Rote Album“ der Hamburger Band Tocotronic musste sich von Kritikern vieles anhören: DIE WELT nannte es „das vielleicht schwulste Album der Welt“ und die Hamburger Morgenpost sprach von Liebesliedern. Verloren der Geist der unmütigen Jugendband der 90er? Sind Tocotronic nach zwei Jahrzehnten nun ganz andere? Inhaltlich schon. Da geht es tatsächlich vermengt um Themen wie Liebe, Erwachsensein und um die Art zu Leben. Das haben auch wir in unserem damaligen Review gemerkt. Was aber nichts Neues ist. Tocotronic halten – bei solchen Themen mehr denn je – an ihrer vielschichtigen Sprachlichkeit fest. Tocotronic leben, themenunabhängig, von Wortkunst, Pop und den Zwischentönen (“Zwischenwelten”??) des Lebens.

<3"><3"><3"><3 Key Tracks: Spiralen, Chaos, Rebel Boy, Die Erwachsenen

2. FLORENCE AND THE MACHINE – HOW BIG, HOW BLUE, HOW BEAUTIFUL

Wie gross, wie blau, wie schön? Florence Welch stellt essentielle, rhetorische Fragen auf ihrem dritten Album in rund fast einem Jahrzehnt. „How Big How Blue How Beautiful“ ist filigran produziert und arrangiert. Nach „Ceremonials“ dachte ich persönlich, es könne nicht mehr weiter nach oben gehen (ja, ich gehöre zur derjenigen Fraktion, die das zweite Album bei weitem besser fand als das erste). Aber, denkste! Die gute Florence hält ihr Niveau, beziehungsweise steigert es: Sie füllt mittlerweile grosse Stadien und ist zur Popfigur mutiert (was für gewisse Fans der ersten Stunde auch ein Greuel sein kann, aber ja: die ewige Frage von Qualität und Masse gääääääähn).  Wichtig sind nämlich nur DIE 3 Fragen des Albums. Die haben wir hier im Frühjahr bereits zu beantworten versucht. Aber ich mache es gerne nochmals:
Ohne Florence bekommt man schnell den BLUEs. (Ok, das war BIG time schlecht, …aber vielleicht trotzdem ein bisschen BEAUTIFUL?).

<3"><3"><3"><3 Key Tracks: Queen Of Peace, Various Storms & Saints, Third Eye, Ship To Wreck

“dont touch the sleeping pills
they mess with my head”
PS. FLORENCE AND THE MACHINE LIVE: SA, 19.12.2015
HALLENSTADION, ZÜRICH 

3. BELLE & SEBASTIAN – GIRLS IN PEACETIME WANT TO DANCE

Im Januar 2015 brachten die Glasgower Belle & Sebastian ihr neuntes Studioalbum mit dem umfangreichen Namen „Girls In Peacetime Want To Dance“ auf den internationalen Markt. Die Schotten unter Mastermind Stuart Murdoch machen hier genau das, was viele versuchen, aber nie schaffen. In jedem Track schlummern originäre Melodien. Das ist Pop. Oder wie es in „The Everlasting Muse“ auf einer Metaebene selbst sagen:

“She pays the bill and smokes cigars
And on the napkin silk
She weaves a manuscript with skill
An intro, outro, middle 8
A tapestry of words
A subtle gift to modern rock
She says “be popular, play pop”
And you will win my love
A subtle gift to modern rock
She says “be popular, play pop”
And you will win my love”

<3"><3"><3"><3 Key Tracks: Nobody´s Empire, Ever Had A Little Faith, The Everlasting Muse, The Party Line, Perfect Couples

4. DILLY DALLY – SORE

The Smashing Pumpkins mit einer Frauenstimme? Eine Pixies-Coverband? Eine vergessene Kult-Band der 90s? Kurt Cobains zweite Courtney Love? Nein, nein! Ich spreche von der kanadischen Band Dilly Dally. „Sore“ ist das Debütalbum der Band aus Toronto. Und „sore“ (= trocken, angeschlagen) klingt auch die Stimme der Sängerin Katie Monks, in guter Art und Weise. Das vergessene Grunge-Gefühl der 90er wird nahtlos in die heutige Zeit übersetzt. Die emotionsgeladene Drecksgitarren-Musik von Dilly Dally ist – wie sie auf ihrer Facebookseite selbst sagen – „Soft Grunge“. Soft Grunge, mit einer grossen Ladung Düsterkeit. Die romantischste Songzeile stammt übrigens aus dem Lied „Green“:

“I need food and I need light, and darling I need you/ Just because my heart is clean doesn’t mean it’s new/ I scrub it up with love anthems written for teens, like by the Libertines.”

<3"><3"><3"><3 Key Tracks: Purple Rage, Green, Desire, Burned By The Cold

5. TAME IMPALA – CURRENTS

Die Australier von Tame Impala schaffen es, auf ihrem dritten Album „Currents“ beide positiven Eigenschaften beider Vorgängeralben – „InnerSpeaker“ und „Lonerism“ – zu vereinen. Bei „InnerSpeaker“ ist das die virtuose Verträumtheit, bei „Lonerism“ die spaceigen Pop-Melodien. „Currents“ ist das beste Werk bis anhin der Psychedlic-Pop-Band. Geschäftig haben sie das ganze Jahr geteast, ge-promoted und unzählige Musikvideos publiziert. Gerade kürzlich kam das nicht ganz jugendfreie Visual zu „The Less I Know The Better“ raus.

<3"><3"><3"><3 Key Tracks: The Less I Know The Better, Let It Happen, Love / Paranoia, Yes I´m Changing

ZWISCHEN DEN ZEILEN SIND NOCH: JAMIE XX & LANA DEL REY
Viele Alben wären sonst noch zu erwähnen. Da gab es beispielsweise Jamie xx oder Lana Del Rey. Doch auch im unbegrenzten Möglichkeitsraum braucht es Beschränkung.


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