Bensersiel – der zweite Versuch

Bensersiel – der zweite VersuchLiebe Leser!

Sicher werdet ihr Verständnis dafür haben, dass die liebe Frau Groka sich bei dem feinen Wetterchen lieber mit dem Studium der Schönheiten der Natur aufhält, als am Rechner oder am Zeichentisch zu hocken. Deshalb muss ich euch heute auch wieder mit einem Schnappschuss aus meinem Skizzenbuch beglücken. Ich habe es nämlich getan – ich bin wieder nach Bensersiel gefahren.

Die Anreise mit dem Bus stellte sich mir dar als ein absurdes Theaterstück von Dario Fo. Der Fahrer hätte keine Bustickets, sondern Eintrittskarten verkaufen sollen. Glücklicherweise sprach er laut polternd mit polnischem Akzent, was ich als Wahl-Ostfriesin ja viel besser verstehe als Platt. Auf den vier Kilometern von Adde Cassens Baumarkt nach Bensersiel erfuhren ich und die ganze Busladung, dass der Busfahrer Jens 160 Kilo wiegt, die man ihm aber gar nicht ansieht, und dass der Busfahrer Thorsten zuhause ist. Weil – der hat Familienprobleme. Dem explodiert gerade die Ehe, klärte der Fahrer uns lachend auf. „Frau ist värlippt. Dritte mal!“

Ach ja, und, ähm, alle Wege führen nach Rom, der Bus aber fährt dabei auch über Neuharlingersiel. Vollgepfropft mit derartig pikanten Details dockte ich dann am Strandkorb 314 an, um das Bäuchlein in die Sonne zu halten. Dann stellte ich aber fest – da saß schon jemand. Meine Erben. Das Wunderkind und die Königstochter, Jüngste!,  hatten sich breit gemacht, bevor ich das erste Sandkorn im Auge hatte. Ich versuchte es mit „Kusch!“, „Huschihuschi!“ und diversen anderen lautmalerischen Vertreibungsversuchen, hatte aber keinen Erfolg.

Blieb mir also nur das Erdloch vom Vormieter. Leute, ich kann euch sagen…wenn man einmal im Erdloch sitzt, man kommt sich ja gleich vor wie ein weltweit gesuchter Terrorist. Während ich dann da also saß und versuchte, mich damit zu beruhigen, dass ich ja nix gemacht hab und letztens für meinen neuen Ausweis auch keine Fingerabdrücke abgegeben habe und die mich also sowieso nicht kriegen können, hab ich dann aber vorsichtshalber doch mal nach oben geguckt und ins Satellitenbild gewunken, um wie eine harmlose Urlauberin auszusehen. Die Möwe, die mich und mein Butterbrot die ganze Zeit observiert hat, sah aber nicht aus, als würde sie mir das abnehmen. Glücklicherweise war sie aber nur eine Agentin von der CIA. Chaotische Inselvogel Allianz.


Tagged: Bensersiel, CIA, Erdloch, Karikatur, Möwe, Satire, Strandburg

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