Noch immer hatte sie diesen dunkel geschminkten Mund und kajalumrandete Augen. Etwas über siebzig musste sie jetzt sein. „Hej Luise“, sagte ich, „wie schön dich hier zu treffen, nach so langer Zeit. “ Sie erkannte mich nicht. Ich sah wie sie versuchte mich zuzuordnen, aber sie fragte nicht. Stattdessen fragte sie „Wie geht’s?“
Ich hätte ihr von der Arbeit erzählen können. Aus irgendeinem Grund tat ich es nicht. „Gut und Dir?“ Sie käme gerade vom Sport und nun wolle sie den Wochenendeinkauf erledigen. „Was macht dein Buch, Luise?“
„Morgen ist eine Ausstellung, wenn du willst komm.“ Luise war letzten Sommer noch getaucht. Im Neoprenanzug stieg sie ins Meer. Ich fragte mich ob sie noch Flamenco tanzte.
Ich bin nicht zur Ausstellung gefahren. Die 13 km bei Schneeregen mit dem Fahrrad, schreckten mich ab. Schade.
