Bayern vernascht die Hertha

Bayern vernascht die Hertha

Markus Babbel trat seinem Kollegen respektvoll, ja fast ehrfürchtig entgegen. Beim Aufeinandertreffen von Herthas Trainer und Bayern-Coach Jupp Heynckes kurz vor dem Gastspiel der Berliner in der Münchener Allianz-Arena war deutlich zu spüren, wie viel Hochachtung der Aufsteiger vor dem Rekordmeister hat. Babbel siezte seinen ehemaligen Trainer zunächst, bis dieser ihm im Sky-Interview gönnerhaft das «Du» anbot. Selig lobte Bayern-Fan Babbel seinen Ex-Coach über den grünen Klee. Bei soviel Folklore hatte er es offenbar nicht geschafft, sein Team aggressiv einzustellen.

Genauso demütig, wie Babbel Heynckes gegenüber getreten war, präsentierten sich auch Berlins Spieler. Im neunten Bundesligaspiel der Saison spielte der FC Bayern München einmal mehr Katz und Maus mit seinem Gegner und schlug die Hertha mit 4:0 (3:0). Der an diesem Nachmittag vollkommen beschäftigungslose Torhüter Manuel Neuer ist damit seit acht Bundesligaspielen und insgesamt seit 1108 Minuten ohne Gegentor.

Hertha-Trainer Babbel war nach der Partie bedient: «Man darf den Bayern nicht so viel Platz lassen, wie wir es gemacht haben, da kann man unter die Räder kommen.» Sein neuer Duz-Freund Heynckes war natürlich sehr zufrieden: «Ich finde, dass wir heute ein überragendes Spiel gemacht haben.» Mario Gomez prophezeite: «Wir sind auf dem richtigen Weg. Wenn wir so weitermachen, werden wir Meister.»

Ein Schüsschen reichte zum 1:0

Bereits nach 13 Minuten – Saisonrekord – führte das Team von Jupp Heynckes mit drei Toren. Von Beginn an durften sich die Münchener die Bälle wie im Training zuspielen. Nach einer Riesenchance von Franck Ribéry, der den Ball zu lange behauptete und schließlich an Hertha-Torhüter Thomas Kraft scheiterte (2.), schlug Mario Gomez als Erster zu.

Nach einem Fehler von Lewan Kobiashvili in der Bayern-Hälfte nahm die Angriffsmaschine der Roten Fahrt auf. Ribéry leitete den Ball zu Gomez weiter, der den Ball annehmen, verteidigen und ohne große Bedrängnis ins Hertha-Tor schlenzen durfte (5. Minute). Kraft stand auf dem falschen Fuß und kam gegen das Schüsschen des Nationalspielers zu spät.

Hertha war nach dem frühen Schock noch immer auf der Suche nach Orientierung, da jubelten die Bayern schon wieder. Jerome Boateng, der für den leicht angeschlagenen Rafinha auf der rechten Außenverteidigerposition auflief, düpierte Kobiashvili und flankte in die Mitte vor das Hertha-Tor. Dort hatte sich Ribéry freigestohlen und ließ Kraft aus der Nahdistanz keine Chance (7.). Fast eine Kopie des ersten Tores war dann das 3:0 in der 13. Minute. Wieder war Ribéry der Vorbereiter, der diesmal Bastian Schweinsteiger bediente. Der emotionale Leader bei Bayern und im Nationalteam platzierte den Ball wieder flach mit der Innenseite ins linke untere Eck.

Heynckes schonte seine Spieler für Neapel

Damit war das Spiel nach einer knappen Viertelstunde gelaufen. Dass Thomas Müller in der 35. Minute eine Gelegenheit vergab, die mit der Bezeichnung Großchance noch zurückhaltend beschrieben ist, und auch Boateng knapp scheiterte, konnte man den Münchenern bei diesem Spielstand nachsehen.

Die Hertha präsentierte sich auch in der zweiten Hälfte chancenlos. Mit nur 30 Prozent Ballbesitz, noch weniger gewonnen Zweikämpfen und keiner einzigen Torgelegenheit enttäuschte Babbels Mannschaft in allen Belangen. Hertha machte ihrem Spitznamen als «alte Dame» alle Ehre, Bayern wirkte dagegen wie bereits seit Wochen wie ein Jungbrunnen.

Nach dem 4:0 durch einen verwandelten Foulelfmeter von Gomez (68.), dem ein Foul des überforderten Roman Hubnik an Ribéry vorausgegangen war, spielten die Bayern die Partie gemütlich zu Ende. Dafür, dass die Hertha nicht wie zuvor der HSV und Freiburg in dieser Saison komplett unter die Räder kam, dürfen sich die Berliner beim höflichen Jupp Heynckes bedanken. Vor dem heißen Champions-League-Duell beim SSC Neapel schonte der Bayern-Trainer seine Leistungsträger und nahm Müller, Gomez und Lahm frühzeitig vom Platz.

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Bundesliga – Bayern vernascht die Hertha

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