Bärenstark

Geschubst haben wir unseren Kleinen. Nicht wie vermutet ins kalte, sondern eher ins wohltemperierte Wasser. Er brauchte auch nur einen kleinen Anschubser in die große „Bärengruppe“. Seitdem stehe ich fast jeden Mittag vergeblich vor der Minigruppe und suche meinen Kleinen, der mal wieder den ganzen Tag bei den Großen war.

Offiziell noch Mini

Der Vater bringt ihn morgens in die gewohnte Gruppe, aber ich habe ihn schon länger nicht mehr dort abgeholt. Bereits zum Frühstück wechselt er zu den Großen und verbringt dort seinen Tag. Dabei darf er immer wieder zu den Kleinen zurückkehren. Immer dann, wenn es ihm zu viel wird, hat er die Möglichkeit, sich zurückzuziehen. Aber dieses Bedürfnis scheint er, nicht zu haben.

Wohl behütet

Voller Stolz berichtet er, dass einer der anderen Jungs ihm beim Zähneputzen geholfen hat, dass er alleine sein Frühstück geholt hat und schon wieder keinen Mittagsschlaf gemacht hat. Die großen Kinder, von denen er viele schon kennt, da sie auch mal in der Minigruppe waren oder Geschwisterkinder von anderen Minis sind, kümmern sich toll um das „Baby“. Auf einmal ist er nicht mehr der Große, sondern wieder der ganz Kleine. Er kann nicht am höchsten hüpfen, am schnellsten laufen und am lautesten brüllen, sondern wird von den anderen Kindern übertrumpft. Er schaut zu und lernt. Und wie er das macht, das macht uns sprachlos. Binnen weniger Tage ist sein Wortschatz gewachsen, er ist mutiger und selbstsicherer geworden. Aber auch trotziger, konfrontationsfreudiger und frecher. Wahnsinnig viel Entwicklung in kurzer Zeit.

Anstrengung pur

So schön es ist, das Großwerden, so anstrengend ist es. Von heute auf morgen gibt es keinen Mittagsschlaf mehr. Nicht weil er nicht die Möglichkeit hat, sondern weil er nicht mehr möchte. Schließlich schlafen die anderen Kinder ja auch nicht. Was dann dazu führte, dass unser Sohn gestern einfach so vom Dreirad plumpste. Es stand außer Frage, dass er müde war als ich ihn abholte. Aber er hatte große Lust, Dreirad zu fahren und ich dachte mir, so lange er tritt, wird er wohl auch wach sein. Aber jetzt weiß ich: Unser Sohn kann auch schlafend Dreirad fahren. Aus heiterem Himmel plumpste er wie ein nasser Sack einfach von seinem Dreirad runter. Ich habe mich wahnsinnig erschrocken. Aber er meinte nur: „Oh, eingeschlafen!“, setzte sich wieder auf sein Dreirad und fuhr weiter. Mein Angebot, ihn zu tragen, schlug er aus. Kein Widerrede, Dreirad fahren. Na, gut, aber dann mit geöffneten Augen.

Unfassbar aufwühlend

Unsere Nächte sind ziemlich unruhig und das Schmusebedürfnis riesig. Ich kann es ihm nur nachempfinden. Mich wühlen schon zehn Minuten in der großen Gruppe ziemlich auf. Klar liest und hört man immer wieder, dass in Kitas eine ziemliche Lärmbelastung gegeben ist. Lesen und hören ist aber etwas anderes, als es selber zu erleben. Ein Freibad ist echt nichts dagegen. Manchmal habe ich Schwierigkeiten der Erzieherin zuzuhören, wenn sie mir berichtet, wie der Tag gelaufen ist. Dabei sind die Kinder weder besonders laut noch aufgedreht. Sie spielen einfach nur und wuseln herum. Mir fällt es schwer, mich auf eine Sache zu konzentrieren, es ist einfach so viel los. Und ich bin erwachsen. Ich kenne das und kann meine Eindrücke filtern. Jetzt kann ich noch besser nachempfinden, weswegen unserem Sohn der Schritt in die große Gruppe so schwer gefallen ist. Warum ihn die vielen lauten Kinder abgeschreckt haben.

Umso besser, dass es ihm gefällt. Dass wir ihn scheinbar im richtigen Moment angeschubst haben und seine Zeit gekommen war. Nach den Sommerferien ist er endgültig kein Mini mehr, dann beginnt und endet sein Tag bei den Bären. Schauen wir mal, wie laut unser Bär brüllen wird.


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