Ausländer raus! Oder rein?

Selektive Auswahl nennt man das, wenn die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen wandern. Auf Menschen umgerechnet dürfen gut deutsch sprechende und dem christlich-demokratischen Weltbild verbundenen IT-Fachleute, Ingenieure, Physiker und andere Schlauberger für unser gesellschaftliches Wohl arbeiten und leben. Ungelernte, Flüchtende vor wirtschaftlichem Elend und korrupt-kriminellem Regime sowie an andere Götter als wir Glaubende sollen bittschön draußen bleiben. Klingt volkswirtschaftlich und gesellschaftlich durchaus nachvollziehbar, finden Sie nicht?

Die Schweiz selektiert zwar schon viel länger als wir derartiges auch nur zu planen wagen, doch irgendwas macht sie offenbar falsch. Sonst bräuchte es kein Bürgerbegehren dafür, straffällig gewordene Ausländer unabhängig von ihrem bisherigen, möglicherweise untadeligen Werdegang umgehend nach der Verurteilung nach wohin auch immer zu entsorgen. Ob der Abgeschobene die Sprache seines „Heimatlandes“ beherrscht, die Lebens- und Glaubensweise dort kennt, ob er weiß, wo er wohnen wird? Spielt für die Initiatoren keine Rolle. Kriminelle Ausländer raus! Das klingt auch in deutschen Ohren nicht schlecht, und hätte sicher auch hierzulande eine hohe Akzeptanz zur Folge, wenn wir uns trauen würden, die Schweizer offen für ihren Mut zum Rassismus zu bewundern.

Menschen haben perfekt zu sein, damit wir uns mit ihnen befassen: Die richtige Herkunft, den richtigen Glauben, die richtige Ausbildung, die richtige politische Einstellung, die richtige Sprache, die richtige Haut-, Haar- und Augenfarbe, die richtige Kleidung. Hatten wir das nicht schon mal?


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