Ausgelutschte Achtziger Action Aufwärmung

Wisst ihr noch, wie in den 80ern so richtig geiler Actionscheiß im TV hoch und runter lief? Das ganze TV-Programm war voller Helden. Und weil diese Helden so geil waren, kehren genau diese Helden alle wieder auf die Leinwände und Bildschirme zurück, damit man der neuen Generation auf gar keinen Fall ihre eigenen Helden gibt, sondern nur aufgekochte, halbgare Scheiße, die innerhalb von 2 Wochen wieder vergessen ist. Kurz: Reboots. Und um eins davon kümmern wir uns heute. Es geht um eine meiner All-Time-Action-Fave-Serien.

THE A-TEAM – USA – 2010 – 117 Min.

Ich denke mal, die Serie sollte jedem bekannt sein. Und wenn nicht: Schande über euch. Aber ich erkläre trotzdem kurz worum es geht, genau so, wie es die Serie immer gemacht hat:

„Vor einigen Jahren wurden vier Männer einer Spezialeinheit wegen eines Verbrechens verurteilt, das sie nicht begangen hatten. Sie brachen aus dem Gefängnis aus und tauchten in Los Angeles unter. Seit dem werden sie von der Militärpolizei gejagt, aber sie helfen anderen die in Not sind. Sie wollen nicht so ganz ernst genommen werden, aber ihre Gegner müssen sie ernst nehmen. Also wenn sie mal ein Problem haben und nicht mehr weiter wissen, suchen sie doch das A-Team.“

Soweit, so klar, würde ich sagen. Also weg von der Serie hin zum Film, der vor der Serie spielt, was aber ohnehin absolut scheißegal ist, denn wie wir alle wissen ist Story heutzutage nur noch ein Wort, das die Writer hin und wieder nachschlagen, um sich daran zu erinnern, dass es sowas tatsächlich mal gab.

Col. Hannibal Smith ist an einen Stuhl gefesselt und soll von einem Mexikaner erschossen werden. Mit seiner eigenen Waffe. Die hat aber keinen Abfeuerungssteckergelötkolbendö und so hauen die Mexikaner einfach ab. Hannibal befreit sich von seinen Fesseln und besticht noch ein paar Killerhunde im Schatten und ich weiß jetzt schon nicht mehr, was diese Szene mir sagen sollte und was zur Hölle hier überhaupt passiert ist, weil es alles absolut keinen Sinn ergibt.

Bosco B.A. Baracus fährt mit seinem coolen Lamborghini in einer Werkstatt vor und haut dort den ganzen illegalen Mechanikern vor die Fresse. Und dann haut er mit seinem coolen A-Team-Van ab. Keine Ahnung, ob der da repariert wurde, oder von den Mechanikern geklaut. Wir werden es nie erfahren, weil Story …

Lt. Faceman Peck wird in der Wüste von irgendwem gefangen gehalten. Vermutlich, weil er die falsche Trulla gevögelt hat. Hannibal läuft durch die Wüste und hält B.A. an, der zufällig da vorbei fährt. Mitten im Nirgendwo. Und natürlich sind sie direkt Freunde fürs Leben. Faceman macht derweil coole Sprüche, obwohl er kurz vorm Abnippeln steht. Hätten die Writer mal eine Folge der Serie geguckt, wäre ihnen vielleicht aufgefallen, dass der Mann in solchen Situationen gar nicht mal so cool bleibt. Aber gut, er wird sowieso gerettet, also blah.

Capt. H.M. Murdock ist im Krankenhaus und will fliehen, im gleichen Moment, wo er von Hannibal und Co. rekrutiert werden soll. B.A. lernt ihn als erstes kennen, als er sich als Arzt ausgibt und Murdock seine Wunde vernäht und anschließend Facemans Arm abfackelt. Sharlto Copley ist in der Rolle nebenbei absolut grauenhaft und fängt nicht mal ansatzweise den charmanten Irrsinn ein, den Dwight Schultz dieser Figur verleihen konnte. Nein, er nervt einfach von der ersten Sekunde an. Nebenbei sollte Jim Carrey diese Rolle mal spielen. Man, was wäre das für ein Fest geworden. Hätte den Film direkt extrem aufgewertet. Jedenfalls wird bei der anschließenden Flucht per Hubschrauber direkt mal B.A.s Van zerstört, was den nicht gerade auf die freundschaftliche Seite von Murdock zieht.

Das A-Team sitzt im Irak rum und kriegt den Auftrag, irgendwelche Falschgeldplatten zu beschaffen, mit denen jede Menge Falschgeld von jeder Menge böser Typen hergestellt werden soll und das geht natürlich gar nicht. Nebenbei trifft Faceman seine Ex Charissa wieder, die jetzt beim FBI ist, oder so. Es folgt eine Compilation der Planung der Mission, inklusive „Braveheart“-Anspielung von Murdock, was äußerst sinnvoll ist, wenn man bedenkt, dass der Film ja eigentlich vor dem Jahr 1983 spielen müsste, wegen Vorgeschichte und so, aber da man ja im Irak sitzt, ist das ohnehin alles hinfällig und wir ignorieren das jetzt mal lieber, weil Story …

Der Plan gelingt natürlich und man hat auch nur wenige Leute dabei getötet, was aber immer noch wenige mehr sind, als in der Serie draufgegangen sind. Aber als sie zurück zum Stützpunkt kommen, wird dieser angegriffen, der General getötet und die Platten gestohlen von Pike. Das A-Team wird beschuldigt und verurteilt. Nebenbei auch Murdock, der in der Serie nie verurteilt wurde, sondern einfach nur für irre erklärt und in die Klapse gesperrt, aus der er regelmäßig ausbrach. Aber gut, so macht man es sich eben einfacher, weil Story …

Blahblah und Hannibla bricht aus und hilft dann den anderen auch beim Ausbruch, damit sie zusammen Pike zur Strecke bringen können. Bei Murdocks Befreiung gibt es immerhin die A-Team-Musik zu hören, wodurch erstmals A-Team-Feeling aufkommt. Das wirds dann aber wohl auch gewesen sein. Wie drei gesuchte Typen einfach so nach Mannheim kommen, stelle ich nebenbei mal nicht in Frage. Charissa Sosa hängt sich an ihre Fersen.

Die Flucht mit dem Flugzeug vor den Kampfjets ist die absolute CGI-Seuche. Dann folgt die vielleicht dämlichste Szene, die jemals in einen Actionfilm gepackt wurde – und sind wir ehrlich, die Messlatte liegt äußerst niedrig. In einem Panzer an einem Fallschirm, der relativ ungebremst Richtung Erde stürzt, ballert sich das A-Team dank der Panzerkanone so durch die Luft, dass sie in einem See landen und zum Schluss schießt man natürlich noch ein paar Salven nach unten, um den Panzer abzubremsen. Was für ein unfassbarer Käse. Überhaupt sind die Actionszenen hier alle einfach nur unfassbar behämmert und so Over-The-Top, dass man erstmal etwas über die physikalischen Grundprinzipien nachlesen will. Gravitation, Fliehkraft, Druck etc. sind hier einfach komplett scheißegal. Und woran liegt es? #FuckCGI

Es ist schon bemerkenswert, wie wenig Spaß so ein Film machen kann. Und das noch eine Dreiviertelstunde. Überraschung: General Morrison lebt noch und sieht jetzt aus wie Osama Bin Laden nach drei Tagen ohne Rasur. Ach so, und es ist einfach alles komplett uninteressant. Jedenfalls hat er die Platten und Hannibal ruft Lynch an, um ihm zu sagen, dass sie die Platten haben. Also sollen sie Morrison killen und die Platten in Sicherheit bringen. Aber natürlich machen sie das nicht, denn ein Kampfbomber bombt alles weg, was wegbombbar ist. Also auch Morrison. Denke ich. Vielleicht lebt er auch immer noch. Es ist mir scheißegal. Die Story ist einfach nur langweiliger Quark. Mal ehrlich, wie schwer wäre es gewesen, hier einfach eine gute alte Actionstory hinzuschludern, die dem A-Team gerecht wird und dabei auch unterhaltsam ist? Die Serie hat das wöchentlich hingekriegt. Hier schafft man es nichtmal für 10 Minuten Interesse für irgendwas zu generieren. Warum hat man das A-Team nicht das machen lassen, was sie am besten können: Unschuldigen Opfern helfen?

Nun ja, jedenfalls hat das A-Team Morrison, der offenbar doch noch lebt, oder es ist ein Bluff. Mir ist es ehrlich gesagt scheißegal. Sie rufen Sosa an und wollen mit ihrer Hilfe ihre Unschuld beweisen. Und immerhin kriegt man eine sehr kurze Bastelszene zu sehen, wie früher, wo wöchentlich der coolste Scheiß aus irgendwelchem Schrott gebaut wurde. Statt einem Superkettenfahrzeug aus ein paar Stahlplatten und einem Schulbus baut man hier aber lieber … irgendwas, das später explodieren soll.

An den Docks von … ist das wohl immer noch Mannheim? Ich habe wirklich keine Ahnung, wo zum Geier die den ganzen Film über rumgehangen haben, wenn ich ehrlich bin. Ich sage einfach mal, dass es immer noch Mannheim ist, weil ich keinen anderen Ansatz habe. Aufgrund völliger „Ist mir alles scheißegal, werdet mal fertig da mit eurem lahmen Scheiß“-Einstellung, haben ich und Lynch absolut keine Ahnung, was abgeht, als alles mögliche an den Docks in Flammen aufgeht. Das billige CGI hilft mir da auch nicht weiter. Das kommt übrigens richtig zum Tragen, als Faceman durch eine Reihe von zusammenstürzenden Containern läuft. Die Effekteabteilung muss wirklich stolz auf sich sein, dass sie so viel saufen können, damit das hier für sie so gut aussieht, dass sie es tatsächlich so für den Film vorgelegt haben. Und wer auch immer das abgenommen hat, für den ist Alkohol wohl noch das kleinste Problem.

Bosco haut dann Pike weg und Lynch und Hanibal liefern sich den großen Showdown an einem Ort, der so dunkel ist, dass man auch direkt auf den Friedhof hätte gehen können. Obwohl, da hätte man vermutlich mehr erkannt. Lynch erschießt dann Morrison mit Hannibals Waffe, soweit ich das sehe und dann kriegt Lynch die Fresse zermatscht und dann kommt der obligatorische Flashback, um aufzudecken, was hier der Plan war. Irgendwas mit Ablenkung und blah. Hannibals Waffe war halt nicht geladen und Morrison lebt immer noch. Es ist unfassbar, wie viele Leben der Typ offenbar hat. Übrigens kann ich mich nicht erinnern, dass die Serie mal einen Flashback nötig hatte, um irgendwas zu erklären, was zudem auch noch absolut offensichtlich ist. Alleine das sollte klar machen, dass hier mal wieder keiner auch nur ansatzweise versucht hat, der Vorlage gerecht zu werden. Jedenfalls wird Lynch verhaftet, da Sosa und Co. die ganze Zeit da waren und das A-Team hat seine Unschuld bewiesen, was nebenbei absoluter Käse ist, aber ich habe keinen Bock mehr, irgendwelche Vergleiche zu der spaßigen Serie zu ziehen. Das hier macht alles keinen Bock und keinen Sinn, weil Story …

Und spätestens als Faceman und Sosa rummachen habe ich endgültig die Schnauze voll. Fick das B-Team hier. Wenn ich eine positive Sache zu diesem Bullshit im Quadrat sagen muss, dann ist es wohl, dass ich durch den Film wieder Bock gekriegt habe, die Serie zu gucken, einfach um zu sehen, wie man mit diesem Team Spaß haben kann. Ich gehe das EINZIG WAHRE A-Team gucken …



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