Auf Socken in die Freiheit!

Lieber guter Nikolaus, bitte zieh die Socken aus!  Und gib sie mir!!! (Ich finde das Wort Strümpfe eigentlich schöner. Ist aber auch albern. Vielleicht lieber Strumpfsocken? Hm, naja, eigentlich kann man das alles nicht so sagen, ist schlimmer als bei Geschlechtsteilen, da gibt es ja wenigstens wahnsinnig viele merkwürdige Wörter. Gut, ich bleibe bei Socken, das ist unästhetisch und herrlich banal, die arme Socke!). 

Gibt es etwas Banaleres, als über Socken zu reden? Vielleicht nicht, deswegen macht es mir auch solche Freude. 

Auf Socken in die Freiheit! Auf Socken in die Freiheit!

Ich wünsche, ich könnte jetzt erzählen, dass ich schon als kleines Kind ein besonderes Gespür für die Socke entwickelt hätte, ja, dass mein erstes Wort nicht Mama, sondern Socke war (obwohl meine Eltern behaupten, mein erstes Wort war Geld, aber ich halte das für eine gemeine Lüge, als Witz geboren und dann so sehr in die Erinnerung gewachsen, dass sie sie inzwischen selber glauben). Meine besondere Liebe zur Unterhose war schon immer da. Dazu gerne ein andermal mehr! 

Ich hatte schon immer Glücksunterhosen und für jede Situation eine eigene mit eigenem Charakter. Ich hatte aber nie Glückssocken oder andere Spezialsocken. Ich kann mich an keine Socken meiner Kindheit erinnern. Hatte ich vielleicht keine? Abhärtungsmaßnahmen?  Ah, jetzt erinnere ich mich an ein paar: Weiß mit Rüschen oben. Die waren toll!  Aber die fingen dann sehr nervig an zu rutschen irgendwann. Als uninteressant und profan wurde die Socke von mir lange verdrängt. Ich hatte zwar mit Anfang Zwanzig mal so eine Kniestrumpf- und Overkneephase,  auch so eine Zeit mit weißen Tennissocken hatte ich, als die noch trashig und nicht gut (!) waren.

Aber ansonsten wollte ich am liebsten nackt sein in der aufregenden Zwischenzone zwischen Hose und Schuh. Das ist jetzt alles anders!  Ich muss zugeben, ich empfinde richtige Neuerweckungsgefühle zu diesen süßen kleinen Dingern! Als ich in New York gedreht habe im Mai, wurde am ersten Motiv, einem grossartigen Buchladen im Hudson Valley, erstmal mein Heißhunger auf wunderschön geblümte, gestreifteund wild gemusterte Socken gestillt und ich habe sie dann auf der Straße ganz verliebt angeschaut, wie toll sie in diese Slipper passen! Ach Mann, und wie schön sie erst in Pumps aussehen! Und alles mit den ollen 501! Selbst wenn das Mittagessen mal fies und stinkig war, der Blick auf die Schönheit der Socken half mir in einigen schlimmen Situationen, den Blick auf das Wesentliche nicht zu verlieren! Na gut, es gibt da ja auch noch einen kleinen äußeren Grund:

Knöchelfreie Hosen! Die Proportionen sind manchmal mit Socke besser. Sonst ist man untenrum also ganz untenrum zu leicht! 

Auf Socken in die Freiheit! Auf Socken in die Freiheit!

Früher fand ich nackte Beine bzw. nackte Füsse in Schuhe viel toller als dieses ganze Gesocks, bin auch im Winter mit viel Gänsehaut durch den Schnee gehoppelt, jetzt fände ich das eitel, aus Ästhetik frieren, wie doof! Jetzt bin ich also groß und mag den Bruch, den Socken oft mitbringen. Ich mag dieMöglichkeit, offene Schuhe zu tragen in dieser Polarperiode ohne wie ein Volldepp die Jahreszeiten verpennt zu haben. Lieber bin ich ein Erdkundelehrer der 80er und lebe eine Liebe zum Detail aus, Stadt-Land-Fluss auf dem Fuß. Vielleicht sind die Socken aber auch noch schöner geworden, Glitzersocken erfreuen mich an jedem Fuß in jedem Schuh.  

Machen mich Socken emanzipierter, ja, freier? Ich habe manchmal den Eindruck, sogenannte Stöckelschuhe gefallen Männern. Mir auch! Aber weil ich weiß, dass Männer das oft scharf oder so finden, möchte ich es manchmal einfach nicht erfüllen, ich will einfach kein von Männern gewolltes Frauenbild erfüllen!! Und da habe ich mit Socken in den irre hohen wackligen Pumps irgendwie das Gefühl, die machen mich wieder eckiger, unerotischer, für mich interessanter, kann man das verstehen? Es ist nur so ein Gefühl! Das aber stark! Das geht so: Ich liebe diese tollen hohen Schuhe auch, aber ich ziehe sie wegen mir an und nicht, um hier irgendwem zu gefallen! Und deswegen ziehe ich auch Socken an, weil wenn mir kalt ist, kann ich mich auch selber wärmen!

Und deswegen wünsche ich mir jetzt, in der Nacht vor Nikolaus, auch sehnlichst dicke, selbstgestrickte Kommunenwollsocken, damit kann ich also meine Unabhängigkeit zelebrieren und kann auch warmen Leibes Champagner statt Tee trinken! 

Auf Socken in die Freiheit! Auf Socken in die Freiheit! Auf Socken in die Freiheit! Auf Socken in die Freiheit! Auf Socken in die Freiheit! Auf Socken in die Freiheit! Auf Socken in die Freiheit! Auf Socken in die Freiheit! Auf Socken in die Freiheit! Auf Socken in die Freiheit! Auf Socken in die Freiheit! Auf Socken in die Freiheit! Auf Socken in die Freiheit! Auf Socken in die Freiheit! Auf Socken in die Freiheit! Auf Socken in die Freiheit! Auf Socken in die Freiheit!

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