Architekturfotograf Philip Kistner im Steadynews-Interview

Architekturfotograf Philip Kistner

Die Betreiber des Dortmunder Online-Newsmagazins Steadynews haben mit ihrem 1.000 Abonnementen ein Interview geführt. Es handelt sich dabei (zufälligerweise) um den Schwelmer Architekturfotografen Philip Kistner, der über seine Arbeitsschwerpunkte und die Herangehensweise bei seinen Fotoaufträgen berichtet.

Das Steadynews-Interview:

Frage: Herr Kistner, was ist das Einzigartige an Architektur-Fotografie?

P. Kistner: Das Einzigartige ist, dass ich als Fotograf die Idee aufspüre, die der Architekt hier verwirklicht hat. Ein Gebäude hat ja eine Funktion und wurde dementsprechend geplant. Die Vision, die Idee und die Qualität des Entwurfs müssen deutlich werden, damit der Architekt die Fotografien für seine Unternehmensdarstellung verwenden kann.

Es muss beim Betrachter ein Gefühl für den Bau entstehen, die Atmosphäre eingefangen werden. So wird bereits im Bild erkannt, worin das Besondere an dem Bauwerk besteht und wo die gestalterische und funktionale Qualitäten liegen.

Frage: Und was ist das Einzigartige an der Architektur-Fotografie von Philip Kistner?

P. Kistner: Ich sehe mich bei allen technischen Möglichkeiten weitgehend als klassischen Architektur-Fotografen. Das Motiv steht im Fokus, nicht Effekte durch digitale Nachbearbeitung. Systematisch arbeite ich mit der Kamera heraus: Wie ist die Umgebung, wie sind die Zugänge gestaltet, wie sind die Verbindungen zwischen den Räumen, wie wurden Materialien verwendet.

Dabei suche ich die optimalen Achsen, Perspektiven und optischen Begrenzungen. Ich mag es sehr, Bilder kunstvoll zu begrenzen. Wenn ich ein Objekt zum Beispiel mit einer Wand einfasse, kann ich einen Raum im Bild kreieren oder Blicke lenken.

Frage: Welche Rolle spielt das Licht?

P. Kistner: Neben Perspektiven und Ausschnitt spielt das Licht die wichtigste Rolle. Während ein Modefotograf sein Model mit mehreren Leuchten in Szene setzen kann, arbeite ich als Architekturfotograf mit der Sonne als Hauptbeleuchtung. Sie modelliert im Grunde genommen jedes Gebäude und arbeitet die Strukturen heraus. Eine Struktur bei Sonnenschein hat eine ganz andere Bildwirkung, als eine Struktur bei bewölktem Himmel.

Mein Hauptaugenmerk liegt hierbei darauf, dass ich einerseits die Qualität des Bauwerks herausarbeite als auch meinem Anspruch an die Fotografie gerecht werde. Ich versuche ein autonomes Bild zu schaffen, welches über das rein technische Reproduzieren hinausgeht.

Frage: Bleibt es bei der Architektur-Fotografie für Architekten oder gibt es noch weitere Einsatzgebiete für Ihre künstlerische Arbeit?

P. Kistner: Die logische Ergänzung zur Architektur ist das Thema Landschaft. Beide Bereiche sind stark miteinander verknüpft. Das Thema Landschaft greift das Thema Umgebung auf.

In den letzten zwei Jahren habe ich parallel zur Architektur-Fotografie auch im Bereich Medizin-Fotografie gearbeitet. Meine Herangehensweise konnte ich sehr gut auf die Kliniken übertragen. Auch bei komplexen Betriebsabläufen, die für die Unternehmensdarstellung eines Krankenhauses visualisiert werden, spielen Funktion und gelebtes Unternehmensleitbild die Hauptrolle.

Ich bringe dieses Gesamtbild mit meinen Bildern auf den Punkt: arbeite heraus, fokussiere, konzentriere und präzisiere. So wird ein Unternehmen in seiner Gesamtheit dargestellt, inklusive des Interieurs, der technischen Einrichtung, der Menschen und Betriebsabläufe.

Quelle: Steadynews

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- Website des Architekturfotografen Philip Kistner
- PDF-Portfolio von Philip Kistner


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