Arbeitszeit: 6 Stunden pro Tag

Weniger Arbeit, gleicher Lohn – in Schweden und Norwegen arbeiten bei einigen Firmen die Angestellten bloss 6 Stunden pro Tag. Vor nicht allzu langer Zeit wurde in der Schweiz darüber abgestimmt, ob anstatt vier sechs Wochen Ferien für alle eingeführt werden sollen. Die Gewerkschaften hatten damals argumentiert, dass wegen des gestiegenen Leistungsdrucks auch mehr Zeit für Erholung eingeplant werden muss. Der Wirtschaftsdachverband und die Regierung haben aber für ein „Nein“ plädiert, da hohe Kosten anfallen würden und die Verlagerung von Arbeitsplätzen in andere Länder drohen würde. Das Volk hat sich schliesslich deutlich dagegen entschieden; nur 33% haben sich für die Initiative ausgesprochen.

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In Schweden und Norwegen sind gesetzlich fünf Wochen Ferien vorgesehen. Zudem wird eine Debatte über die täglichen Arbeitsstunden geführt. Es gibt diverse Arbeitgeber, bei welchen die Sechs-Stunden-Tage bereits eingeführt wurden. Dies ist beispielsweise bei einem Autohändler in Göteborg der Fall, bei welchem seit elf Jahren sechs Arbeitsstunden pro Tag üblich sind. In dieser Branche sind die körperlichen Anstrengungen hoch. Die Mitarbeiter waren erschöpft vom Job und es gab viele Krankheitsfälle. Dies führte zu mangelnder Kundenzufriedenheit und war der Auslöser für diese Umstellung. Seit der Einführung der kürzeren Arbeitszeiten gibt es viel weniger Ausfälle wegen Krankheit und das Personal kann länger berufstätig sein.

In einer Molkerei wurde die Arbeitszeit ebenfalls auf sechs Stunden reduziert. Ziel war es, dass die Mitarbeitenden in dieser Zeit genauso viel produzieren wie zuvor in siebeneinhalb Stunden. Um dies zu erreichen, hätte die Effektivität um 20% gesteigert werden müssen. Es hat sich aber gezeigt, dass diese nach der Umstellung sogar um 50% optimiert werden konnte. Ausserdem ist ebenfalls die Anzahl an Krankheitsfällen gesunken.

In Göteborg soll die kürzere Arbeitszeit nun auf kommunaler Ebene eingeführt werden. Hauptsächlich in Berufen, welche sehr anstrengend sind, soll dies zu Vorteilen führen. Die Frage nach den Kosten, welche dadurch anfallen, ist prominent. Es müsste mehr Personal eingestellt werden, um beispielsweise in Pflegeheimen rund um die Uhr Betreuung anbieten zu können. Eine Chance wäre es jedoch, die geringeren Krankheitskosten zum Ausgleich zu verwenden. Durch weniger Krankheitsfälle spart die staatliche Krankenversicherung Kosten; diese können dann zur Finanzierung des neuen Systems angewendet werden.

Eine solche Diskussion um die tägliche Arbeitszeit bleibt in der Schweiz momentan aus. Es ist unwahrscheinlich, dass die Schweiz den skandinavischen Ländern bald Folge leisten wird. Um trotzdem zu genug Entspannung zu kommen, müssen die Ferien geschickt geplant und über das Jahr verteilt werden.

Quelle: spiegel.de


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