Angeferzelt

Ob das Wort wirklich in der deutschen Sprache vorhanden, weiß ich nicht. Ich, jedenfalls, verwende es hin und wieder.

Zum Beispiel, um zu erzählen, dass ich gestern mit meinem Hund …

OMG! Jetzt fängt der widder damit an!

Jedenfalls kam ein Auto des Weges daher. Mit TF als Kennzeichen – mitten durch den Berliner Forst. Holzkäufer, vermutete ich, denn die Berliner Forstwirtschaft bietet geschlagenes Holz zum Verkauf an. Und – war mir sofort klar – dieses Auto hatte den falschen Weg gewählt. Man kommt nämlich nicht über die Bismarckstraße, sondern über Königsstraße …

Langweilig!

… um dann in die Kohlhasenbrücker …

Antrag: Begrenzung der Redezeit!

Schon gut – schon gut. Ich fasse mich von nun an kurz.

Wald. Hundeauslaufgebiet. Auto fährt – Hund bellt.

Was im normalen Toleranzbereich liegt und gut ging [sic!], bis der Fahrer mich anferzelte, indem er seine Scheibe runter ließ und den idiotischen Satz “Sie müssen ihren Hund an der Leine führen” sagte, denn hierdurch brach die fragile Situation. Ein Blitz schlug ein. Schleusen öffneten sich, der Staudamm brach. Staudämme brachen.

Die den Bann einleitende rhetorischen Frage (“Wo kommen Sie denn her?”) beantwortete ich uns rasch (“Aus Töff-Flöff? Oderwas?”) selbst, um sogleich eine neue zu stellen. “Oder was kann TF sonst noch bedeuten?” ~ “Tiefflieger?” … Und nach etwas weiterer Herabsetzung, erhob sich übergangslos ein didaktische Zeigefinger.

“SIE SIND HIER IN BERLIN. In der Hauptstadt. Hier fährt man nicht so einfach mit seinem Trabbi in den Wald!”

{Gut: Es war ein Ford, gebe ich hiermit zu. Aber es ging ums Prinzip und das sollte der Störenfried kapieren.} Alle weiteren Worte meines Zornes können jetzt zugunsten des Inhalts vernachlässigt werden. Muss man nicht ausformulieren. Man könnte sie mit “Blitz, Donner, Fluch und Bann” umschreiben. Den ansonsten eloquenten Vortrag beendete ich mit dem Halbsatz “… und sehen Sie rasch zu, dass Sie Land gewinnen”, woraufhin des Autos Scheibe hoch und Mann weg.

Schön!

Gleichlautend auch mein Kommentar, mir selbst gegenüber.

“Das war wirklich schön!”

Und nun wünsche ich mir, dass dieser Mann noch einmal käme, möglichst rasch sogar, um noch einmal seine Scheibe herunter zu lassen, um noch einmal den herrlichen Satz: “Sie müssen Ihren Hund an der Leine führen” zu sagen. So entspannt wie nach dem, was DARAUF folgt, bin ich selten.


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