An die Wäsche gehen

Also, vielleicht, tja, wie soll ich das bloß sagen…traue mich jetzt nicht wirklich, als Mann. Da in der Waschküche. Ich tue dann immer so, dass ich ja nur ausnahmsweise, eigentlich, im Anzug, das geht ja nicht, und wenn die Krawatte mit eingeklemmt wird? Trommel zu und dann Jahrmarkt mit mir??

Auch Männer können das

Ach komm, ich gebe mir einen Ruck: Ich möchte über das Thema Wäsche schreiben. Nein, lieber Gelegenheitsleser, ich habe den ‚Reiz‘ absichtlich weggelassen, auch wenn es für mich ein Reizthema ist. Führt ja nur zu Missverständnissen. Liebe Vollblutleserin (neudeutsch für: Hausfrau), Sie verstehen sofort was ich meine: Zwei weiße Kästen, eins mit durchsichtigem Bullauge und das andere mit weißer Tür. Das Schmutzige in das Bullauge rein. Nass raus und dann durch die weiße Tür durch. Waschmaschine und Trockner. Ganz einfach, unsexy. Stopp! Das mit dem ‚Ganz einfach‘ nehme ich zurück. Das mit dem ‚unsexy‘ überlasse ich zur Bewertung dem Gelegenheitsleser mit Vorlieben für vibrierende Locations.

Etikettenschwindel

Es ist nämlich NICHT einfach. Dieser Übergang vom nassen zum trockenen Zustand muss nämlich über ein weißes Zettelchen gehen, gemeinhin ‚Etikett‘ genannt. Auf diesem ist simpel mit einem Symbol vermerkt, ob der trockene Zustand via weißer Tür oder Wäscheständer erreicht werden soll. Sträflichst habe ich das in einem früheren Leben außer Acht gelassen. Meine zu kurzen und engen Hosen habe ich dem schändlichen Konsum von Bier und Chips zugerechnet. Dem war nicht so, wie mir meine Freunde von McFit nach mehrwöchigem Aufbautraining mitteilten. Es war mein ‚Etikettenschwindel‘, vulgo: Faulheit, alles in den Trockner zu werfen.

Diversity ist Trumpf

Seither übe ich mich also im Entziffern. Und die Vielfalt an Etiketten ist zeitraubend. Da gibt es Kleidungsstücke mit Etiketten am Halsausschnitt und in der Naht irgendwo innen. Manchmal auch beides. Besonders beliebt – die Welt ist ja global – sind mehrsprachige Etiketten, die sich dann wie ein kleiner Block durchblättern lassen, bis man auf der richtigen Seite landet. Es gibt die rein sprachlichen Varianten (oja, ich kann jetzt ‚trocknergeeignet‘ in gefühlt 38 Sprachen lesen), oder nur knappe Symbolvarianten. Hier läuft mein Antrag im Unterausschuss für Wäscheetiketten der Vereinten Nationen schon, um auf eine Vereinheitlichung der Symbole hinzuwirken. Ich nehme aber mal an, dass auch in diesem Unterausschuss Einstimmigkeit notwendig ist. Deshalb wird es ein frommer Wunschtraum bleiben. Eine überwältigende Mehrheit der Etiketten ist schwarz auf weiß (sehr gut!). Eine Minderheit verwendete weiße Lettern auf schwarzem Grund mit dem Resultat, dass es nach dreimaligem Waschen eh nicht mehr lesbar ist. Kurz und gut, die Klassifizierung aller existenter Wäscheetiketten dürfte so manchen Entomologen (nein, ich übersetze hier nicht alles für das gemeine Waschvolk) in den Wahnsinn treiben, hat er auch sonst eine Engelsgeduld mit seinen Käferbeinchen…

Ich habe einen Traum

Freunde von uns haben sich in ihrem neuen Haus so ein Loch einbauen lassen. Das geht von oben im ersten Stock, wo der Wohnbereich ist, bis nach unten in die Waschküche. Seither träume ich von einem Ingenieur, der dieses Konzept mit der allgemein bekannten Waschstraße für Autos verbindet: Du wirfst da oben die Wäsche rein und ein paar Minuten später kommt sie unten gewaschen, getrocknet und bei Bedarf auch gebügelt wieder raus. Ich melde mal mental ein Patent dafür an. Funktioniert’s, wären Zuckerbergs Einkünfte lässig zu toppen.


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