Amazon Prime zeigt die erste Staffel „American Gods“ nach einem Roman von Neil Gaiman

Ein Kuriositäten-Kabinett à la Serien wie Dead Like Me oder Pushing Daisies, die vor allem – aber nicht nur – hierzulande etwas untergegangen sind. Finsteres Storytelling wie im jüngsten X-Men-Ableger Logan oder gar dem Neu-Ridley Scott Horror Alien: Covenant. Fantasiereiche Ideen wie in den Filmen Der Sternenwanderer oder dem Stop-Animation-Werk Coraline. Eine harte Regie wie in dem krassen Thriller Hard Candy, in dem ein Opfer ihrem Entführer die Hölle heiß macht, so dass wir fast schon mehr mit ihm als mit dem armen Mädchen mitfühlen können.

Jetzt treffen die geballten Kräfte des Serienschöpfers Bryan Fuller (Dead Like Me, Pushing Daisies), des Drehbuchautors Michael Green (Logan, Alien: Covenant), des Schriftstellers Neil Gaiman (Der Sternenwanderer, Coraline) und des Regisseurs David Slade (Hard Candy) für die Serie American Gods aufeinander. Geschaffen für den amerikanischen Sender Starz startet die erste Staffel mit 8 Folgen in Deutschland am 1. Mai 2017 auf dem Streaming-Service von Amazon Prime.  

Basierend auf dem 2001er Roman von Neil Gaiman und erzähl von dem Sträfling Shadow Moon (Ricky Whittle), der aufgrund des Todes seiner Frau (Emily Browning) wenige Tage vor seiner eigentlichen Entlassung frei kommt. Frisch aus dem Gefängnis trifft Shadow einen Mann, der sich ihm als Wednesday (Ian McShane) vorstellt und ihm einen Job anbietet. Dabei erscheint es so, als sei Wednesday nur ein Trickbetrüger, der Moon als seinen Bodyguard angeheuert hat.

In Wirklichkeit ist er aber der Gott Odin, der seinen neuen Mitarbeiter quer durch das Land schickt um die alten Götter zusammen zu trommeln, die sich inzwischen in das Alltagsleben Amerikas integriert haben. Es gilt gemeinsam den Medien und anderen Technologien entgegen zu treten, die sich schon viel zu lange als die neuen Götter der Menschheit etabliert haben.

Amazon Prime zeigt die erste Staffel „American Gods“ nach einem Roman von Neil Gaiman

American Gods

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Ian McShane als Mr. Wednesday oder auch als Odin bekannt.

Die Erzählung spielt sich dementsprechend auf zwei Ebenen ab. Ein Großteil findet zwischen Whittle und McShane ab, die sich als Auftraggeber und Angestellter zeigen. Dabei profitieren die Drehbücher von der Schauspielkraft und Erfahrung, die McShane mit sich bringt. Er verkörpert seinen Odin ebenso stark, wie ein Anthony Hopkins in den Thor-Filmen, zugleich aber wirkt er auch Ambivalent wie ein Robert Carlyle in seiner Rolle als Mr. Gold in der Märchenserie Once Upon a Time – Es war einmal…

Die übrige Zeit sind wir mit Whittles Moon Shadow on-the-road um die unterschiedlichsten Inkarnationen der Götterwelt im Alltags-Amerika zu besuchen. Hierdurch bekommen wir fast mit jeder Episode ein neues Götter-Gesicht zu sehen und erfahren von der sich dahinter versteckten Geschichte.

Dabei erzeugt American Gods durchweg Anspannung. Die Serie ist so mitreißend inszeniert, dass diese verträumt-melancholische, immer auch ein wenig alptraumhafte Story uns in jedem noch so ruhigen oder aufwühlenden Moment in die Geschichte, in den Moment hineinzieht. Die Serie packt uns geradezu am Schopf, klemmt uns Streichhölzer zwischen die Augen und zwingt uns dazu, gebannt hinzusehen.

Amazon Prime zeigt die erste Staffel „American Gods“ nach einem Roman von Neil Gaiman

American Gods

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Peter Stormare als Czernobog in „American Gods“

Auch wenn das manches Mal schwerfällt. Denn stellenweise wird an Gräueltaten, Blutfontänen und martialischen Todesursachen nicht gespart. Da wird in einer Rückblende ein Wikinger mit allerhand Pfeilen durchlöchert, während in einer Schlachtenszene die Fontänen von roter Farbe nur so in die Kamera spritzen. Und wenn Darsteller Peter Stormare als Czernobog, der schwarze Gott, seinen mächtigen Schlachter-Hammer schwingt und einer Kuh damit auf den Schädel schlägt – ja, wir bekommen alles zu sehen – wirkt das brachial und absolut angsteinflößend.

Zumindest die ersten vier (von acht) Episoden, die zur Vorab-Sichtung vorlagen, konnte American Gods mit seiner schönen Kameraarbeit und den unfassbar hübsch gestalteten Traumwelten visuell einen starken Eindruck hinterlassen. Hier und da gibt es smoothe Jazz-Klänge zu hören, während die Gesamtgeschichte wie ein surrealer Trip erscheint, den wir zusammen mit Moon Shadow erleben (dürfen).


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