Alles Trump oder was?

Die seit Anfang Dezember beflügelten Börsen haben die Jahresendrallye erfolgreich ins neue Jahr mitgenommen und bereits im Januar verzeichneten die Aktien der Spirituosengesellschaften Kursgewinne von bis zu 7.6 Prozent (Asahi Group Ltd.). Das Kursfeuerwerk darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass  2017 ein Jahr mit vielen Überraschungen sein kann. So ist nach wie vor nicht ersichtlich, wie die globale Geldschwemme, ausgelöst durch die Notenbanken, ohne grosse Verlierer eingedämmt und wieder in „natürliche“ Bahnen gelenkt werden soll.  Trumps Nationalismus und ProtektionismusBeschäftigen werden uns in diesem Jahr auch die Folgen und der Ablauf des Brexits und möglicherweise auch das französische Pendant dazu. So zumindest die Absicht Marine Le Pens bei einem Wahlsieg zur französischen Präsidentin.  Hinzu kommt die Unsicherheit über die nächsten einschneidenden Schritte in der Wirtschaftspolitik Präsident Trumps, der auch in der Alkoholindustrie den Inländervorrang praktizieren und US-amerikanische Importe steuerlich bestrafen könnte. Die Auswirkungen könnten enorm sein. So erzielt beispielsweise Diageo als grösster Spirituosenkonzern über 30 Prozent seiner Umsätze in den USA. Über die Hälfte davon machen Spirituosen aus, die nicht in den USA hergestellt werden und damit – analog zur Autoindustrie – in den Fokus des protektionistisch agierenden Präsidenten geraten könnten. Sollten diese 15 Prozent des Gesamtumsatzes Diageos (und natürlich auch die ihrer Mitbewerber) strafbesteuert werden, da es sich um Importe in die USA handelt und damit gemäss der Logik Donald Trumps in den USA Arbeitsplätze vernichten, sänken die Produktmargen und somit die Erträge des Unternehmens oder der Absatz bricht ein. In beiden Fällen käme der Aktienkurs unter zumindest kurzfristig heftigen Druck.

Alles Trump oder was?

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HeimatliebeMindern könnte dieses Szenario die Tatsache, dass in einem Inländervorrang in den USA produzierte Destillate wie Bulleit bei Diageo höhere Preise durchsetzen können und damit den negativen Effekt auf die Gesamtunternehmung dämpfen können. Weiter ist Präsident Trump daran gelegen mit Grossbritannien, dem ehemaligen Mutterland, ein einvernehmliches Wirtschaftsverhältnis aufzubauen, um auch einen wirtschaftlichen Gegenpol zur EU in Europa zu etablieren.
Die Herausforderung im Anlagebereich die zukünftig steigenden Aktien zu identifizieren ist im 2017 um die Dimension Donald Trump erweitert worden. Investoren, die darauf setzen, dass der US-amerikanische Präsident weiterhin per Dekret regiert und Unternehmen mittels Twitterbotschaften vor harte Entscheidungen stellen wird, können mit Brown-Forman Corp. am besten vom Protektionismus profitieren. Wer von einer anhaltenden oder sogar leicht stärkeren Abschwächung des britischen Pfund (aufgrund des Brexit) gegenüber dem Euro und dem US-Dollar ausgeht und nicht vor Trumps Taten zurückschreckt, sollte sich Diageo näher ansehen. Dieser Artikel erschien zuerst im "Whiskybotschafter" und in der "Whisky Time" Ausgabe Nr. 2-2017

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