Album Rezension: Jungle – Jungle (XL Recordings, 2014)

Welcome to the Jungle. Zwei Freunde, deren Namen “J” und “T” je nur einen Buchstaben lang – bzw. kurz – sind, bilden zusammen die funkigen Newcomer namens Jungle. Sie verfremden und verkörpern Soul Music gleichermassen und unterlegen sie mit knuspriger Elektronik. Wir hören und bewerten hier ihr neues und erstes Album. Es wurde am 14.07.2014 vom Label XL Recordings herausgebracht.

Jungle
JUNGLE…WHO? ÜBERINSZENIERUNG ODER GEZIELTE PROVOKATION
Über Jungle gibt es bisweilen noch keinen Wikipediaartikel und bis vor kurzem waren nur die Namenskürzel der Haupt-Bandmitglieder Josh Lloyd-Watson (“J”) und Tom McFarland (“T”) bekannt. Ein alter Marketing-Trick, der schnell nach hinten losgehen kann. Auf dem amerikanischen Musikblog “Consequence of Sound” wird das neue Jungle-Album beispielsweise gar nicht freudig angenommen. Gesprochen wird hier von Geldmacherei (Jungle verkauften bereits Merchandise auf ihrer Webseite, ehe das Album herauskam) und aufgeblasenem Hype. Dazu sei die Musik mehr als durchschnittlich: “There’s always a beat, some bass, some stuff thrown on top of the bass, and then two falsetto voices who don’t harmonize with each other but sing the same notes (…)”, sagt Sasha Geffen im erwähnten COS-Review fällt. Kein Wunder rattern da auch die Kommentare hinein: Die Rezension sei “an absolute awful review” oder auch “lazy lazy unprofessional shit”. Dies soll nun jedoch kein Review über ein anderes Review werden. Jedoch wird hier in einer etwas anderen Weise einmal über eine von den Medien aufgebauschte Musikneuigkeit geschrieben, was in gewisser Weise bemerkenswert ist. 

JUNGLE – TIME (MUSIKVIDEO)
Was Jungle an Beats und Sounds haben, fehlt ihnen ein wenig in den Lyrics. Fragmentiert, assoziativ und etwas abgehakt kommen hier die Texte daher. Die Musik verhält sich in ähnliche Richtung gehend, aber stilisierter. Das Video zum Song “Time” beinhält eine fein-säuberlich einstudierte Tanzchoreografie.  In einer alten Turnhalle tanzen im Video zwei Menschen verschiedener Etnien und stehen zum Schluss vor einer Fahnenwand, auf welcher “Freedom” steht.

“Not even you
My head is in space
You know you know
Time and time again!”

FUNKSIGNALE AUS DISCOMUSIK
Das Lied “Accelerate” ist einer Genre-Aufhebung unterworfen und schwer klassifizierbar. Es ist funky und von Gitarrensoli gleichermassen geprägt. Ist es ein Discohit aus den Siebzigern? Für das scheint es zu zurückhaltend. “Busy Earnin” lässt unausweichlich eine zufällig-assozierte Daft Punk Gedankenwelle zu. “Smoking Pixels” ist ein Lied mit Filmmusik-haften Pfeiff-Intro. Durch die Reduziertheit der Klänge und des nichtigen Einsatzes des (manchmal an der Schwelle der Ertragbarkeit seienden) Gesanges, ist “Smoking Pixels” das beste Zwischenstück auf dem Album. Die Musik erscheint passend in den Sommermonaten, sie formiert einen nett verzierten Rahmen auf einer Grillparty oder einer Gartenfete. “Time” kann da sogar, unter Einfluss, als Tanzstück missbraucht werden.  Der metrisch langsame Closer-Track des Albums, der den lustigen Namen “Lemonade Lake” trägt, tript und hopt angenehm. Auch die Stimmen nerven nicht, was es zu einem weiteren Favoritenstück werden lässt. “Julia” ist dagegen bereits abgekaut, ehe man es hört.

EIN FAZIT UND EIN ZITAT
Das “Jungle”-Album mit seinen leicht zugänglichen und gut produzierten Stücken wird vermutlich einige Wellen des Erfolgs schlagen. (Die armen Wellen, werden immer geschlagen!). Im Sommer werden Jungle auf internationale Tour gehen und dann wird sich zeigen, wie die Londoner ihre Lieder live umsetzen werden.Und vielleicht, wächst das Album ja in unserem Herzen so sehr, dass wir irgendwann einmal den schönen Worten von NME zustimmen können:

“What’s really intriguing about ‘Jungle’, though, is its darker side. There’s a tone of inner-city malaise, romantic ruin and psychedelic alienation to a raft of its tracks that speaks to those modern urbanites feeling screen-wiped and robbed of opportunities, busy earnin’ for nothing.” (NME.COM)

Note: 6 /10

HIER “JUNGLE” VIA SPOTIFY ANHÖREN:

KEEP BUZZIN


Tagged: Album, Consequence Of Sound, Jungle, Musiknews, review, Rezension, Time, XL Recordings

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