Airglow - Das rätselhafte Leuchten am Nachthimmel

Aus: Sterne und Weltraum, Oktober 2012 Nicht nur tagsüber bringt die Sonne den Himmel zum Leuchten. Das Nachthimmelsleuchten, auch Airglow genannt, sorgt dafür, dass der Himmel nachts niemals völlig schwarz ist. Dennoch ist das Airglow ein sehr seltenes Phänomen. Dass seine Beobachtung im Sommer 2012 einigen Hobbyastronomen dennoch gelang, darüber berichtet das Magazin "Sterne und Weltraum" in seiner Oktoberausgabe. Eigentlich hatten sie auf etwas ganz anderes gehofft. Mitte Juli hielten viele Sternfreunde mit Kameras in Mitteleuropa aufgrund erhöhter Sonnenaktivität nach Polarlichtern Ausschau. In dieser Hinsicht wurden sie leider enttäuscht – so weit südlich drang die Aurora dann doch nicht vor. Allerdings entdeckten sie bei der Durchsicht ihrer Fotografien ein Rätsel: ein seltsames, grünes Leuchten, das sich wie ein Schleier über den Himmel zog. Als Ursache schieden die Polarlichter aus. Um technische Effekte oder Lichtverschmutzung handelte es sich auch nicht. Aber was war es dann? Die Lösung: Airglow, das Nachthimmelsleuchten. Während für Astronauten der Anblick der leuchtenden Atmosphäre alltäglich ist, ist es den meisten Menschen auf der Erde nicht bekannt. Und doch ist das Airglow erdumspannend und das ganze Jahr über hinweg vorhanden, denn es ist die Erdatmosphäre selbst, die leuchtet. Tagsüber zerlegt die ultraviolette Strahlung der Sonne Sauerstoff- und Wasserstoffmoleküle, so dass diese ionisiert, also elektrisch geladen, werden. Anschließend laufen Prozesse ab, während derer diese Moleküle wieder elektrisch neutral werden und Licht ausstrahlen. Dieser Vorgang dauert so lange, dass er auch noch nachts abläuft. Der Grund, warum das Airglow so selten beobachtet wird, ist seine geringe Helligkeit. Es ist also nicht verwunderlich, dass einige Beobachter das Airglow mit bloßem Auge überhaupt nicht wahrgenommen haben. Sie bemerkten es erst, als sie ihre Fotografien mit langen Belichtungszeiten durchsahen. Warum dieses Phänomen gerade im Sommer 2012 verstärkt aufgetreten ist, ist nicht bekannt. Möglicherweise ist es doch nicht so selten wie eigentlich angenommen. Mit erhöhter Polarlichtaktivität scheint es nichts direkt zu tun haben. Stattdessen wird vermutet, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Nachthimmelsleuchten und der langjährigen Sonnenaktivität gibt. Obwohl recht leuchtschwach, ist das Airglow dennoch ein spektakuläres Phänomen. Wer sich selbst auf die Jagd danach begeben möchte, sollte nachts in rund 15 Grad Höhe über dem Horizont Ausschau halten – und wird vielleicht mit dem Anblick des grünlichen Leuchtens belohnt.

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