ADFC-BHV, UBA und UvS

Nach dem Frühstück gehen wir ins Umweltbundesamt (UBA, www.umweltbundesamt.de) in Dessau. Dort startet gegen Mittag im Hörsaal die 35. Bundeshauptversammlung (BHV) des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC).

Umweltbundesamt in Dessau. - Foto: Erich Kimmich

Es beginnt zunächst mit einer Führung durch das Gebäude des UBA. Die Bauhausstadt Dessau-Roßlau in Sachsen-Anhalt ist seit dem Jahr 2005 Hauptsitz des Umweltbundesamtes. Hier arbeiten etwa 800 der rund 1.500 Beschäftigten in einem modernen und nach ökologischen Maßstäben erbauten Bürogebäude. Für die Delegierten gab es einen kurzen Rundgang durch das Gebäude. Für diesen vom Architekturbüro sauerbruch & hutton architekten entworfenen Neubau hat das Umweltbundesamt 2009 das Deutsche Gütesiegel für nachhaltiges Bauen in Gold verliehen bekommen, das  vorbildliche Verwaltungs- und Büro-Neugebäude auszeichnet.
Das Energiekonzept des Gebäudes nutzt erneuerbarer Energien: Im Faltdach des Eingangsbereiches (Forum) ist eine Photovoltaikanlage integriert. Auf dem Flachdach des Forums sind Sonnenkollektoren angebracht. Sie dienen der solarunterstützten Kälteversorgung des Hauses, hauptsächlich zur Kühlung von Hörsaal und IT-Bereichen. Durch den derzeit größten Erdwärmetauscher der Welt mit einer Rohrlänge von mehr als fünf Kilometern wird die angesaugte Luft unterirdisch vorbereitet und wärmt oder kühlt dann  je nach Jahreszeit die Büroräume (mehr). Das alles beeindruckt mich sehr.

Umweltbundesamt in Dessau. - Foto: Erich Kimmich     Umweltbundesamt in Dessau. - Foto: Erich Kimmich

Umweltbundesamt in Dessau. - Foto: Erich Kimmich     Umweltbundesamt in Dessau. - Foto: Erich Kimmich

Und nun geht der Sitzungsmarathon los. Ungeachtet des sonnigen Wetters ziehen sich die Delegierten in den lichtlosen Hörsaal zurück. Von 147 eingeladenen Delegierten sind – trotz Streik – 146 Stimmen anwesend. Dr. Katrin Dziekan vom UBA und Volker Preibisch vom ADFC Sachsen-Anhalt begrüßen die Delegierten. Diese lassen nach den Grußworten eine Flut von über 150 Powerpointfolien über sich ergehen. Der amtierende Bundesvorstand will damit zeigen, was er im vergangenen Jahr alles getan hat.  Mir fehlt bei all dem der rote Faden, also eine erkennbare Zielsetzung, der die unternommenen Aktivitäten funktional dienlich waren.

Ulrich von Staszewski (UvS), langjähriger Delegierter aus dem Landesverband Bayern, nutzt die Zeit für einige reiz-volle Spontan-Zeichnungen, die das laufende Geschehen widerspiegeln.

Cartoon: Ulrich von Staszewski   Cartoon: Ulrich von Staszewski

Erstmals wird auf den Hashtag #ADFCBHV14 hingewiesen, mit dem im Nachrichtendienst Twitter alle Posts zur Konferenz markiert werden sollen. Dass die neuen Medien noch bei weitem nicht durchgängig Fuß gefasst haben, sieht man dann daran, dass es nur verschwindend wenige sind, die unter diesem Hashtag direkt aus der Konferenz heraus posten.

Der Bundesvorsitzende Ulrich Syberg bezieht sich in seinem Grußwort auf die Jugend und die Zukunft des ADFC. Er träumt von einer fiktiven 25-jährigen Lena, die in einigen Jahren Bundesvorsitzende sei. Von einem Konzept, wie er den Verband verjüngen will, sind seine Ausführungen aber meilenweit entfernt. Mir fällt da nur Altbundeskanzler Helmut Schmidt ein:  “Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen!”

Auf jeden Fall wächst der Fahrrad-Club weiter: Bis Weihnachten rechnet man mit 150.000 Mitgliedern. Seit 2014 gibt es in allen Bundesländern ADFC-Landesgeschäftsführer. Dazu kommt finanzielle Unterstützung der starken Landesverbände für die Schwächeren. In Rheinland-Pfalz ist gemeinsam mit dem Saarland eine Geschäftsführerin eingestellt worden.

Cartoon: Ulrich von Staszewski

In der Fragerunde an den Bundesvorstand wird unter anderem die Aktion ¨Mit dem Rad zur Arbeit¨ in Frage gestellt; sie hatte zuletzt sinkende Teilnehmerzahlen. Kein Mensch gibt Auskunft darüber, was unternommen wurde, um diesem Abwärtstrend entgegen zu treten. Vermutlich nichts…

Screenshot von www.Mit-dem-Rad-zur-Arbeit.de

Der Baden-Württemberger Thomas Baur erhält Lob aus Schleswig-Holstein für seine engagierte Hilfe gegenüber den schwächeren Landesverbänden: Der Prozess sei nicht einfach, aber fruchtbar gewesen.

Zwei neue Kandidaten für den Bundesvorstand stellen sich vor: Mario Junglas präsentiert sich eindrucksvoll. Er war bisher Leiter des Büros Berlin/Brüssel des Deutschen Caritasverbandes.  Zweiter neuer Kandidat ist Jens Schütte aus Braunschweig. Er bringt viel ADFC-Erfahrung mit. Nur wenige Delegierte stört es anscheinend, dass er in seinem Bewerbungsschreiben mit keinem Wort erwähnt hat, Ehemann von Vorstandsfrau Sabine Kluth zu sein. Dass er damit das Transparenzgebot verletzt hat…  was solls! We are family!

Den Abend verbringen die Delegierten am Elbufer im Kornhaus bei einem umfangreichen Büffet. Die “kuschelige Familienatmosphäre” geht auch dort weiter…


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