8. Hier irrte Whitman

“Amerika bereitet sich mit Gelassenheit und Wohlwollen auf seine Besucher, die sich angemeldet haben, vor.”

/ Walt Whitman, Vorwort zur Erstausgabe der “Grashalme” 1855. In: Walt Whitman: Grashalme. Nachdichtung von Erich Arendt. Leipzig: Reclam 1981, S. 23.

Die sich angemeldet haben, wie wahr. Sorgfältig füllen wir die Fragebögen von ESTA & Co. aus (“Leiden Sie an einer ansteckenden Krankheit, an einer körperlichen oder geistigen Störung, oder betreiben Sie Drogenmissbrauch oder sind drogenabhängig?” NEIN. “Waren Sie jemals oder sind Sie gegenwärtig an Spionage- oder Sabotageakten, an terroristischen Aktivitäten oder an Völkermord beteiligt, oder waren Sie zwischen 1933 und 1945 in irgendeiner Weise an Verfolgungsmaßnahmen in Zusammenhang mit dem Naziregime oder dessen Verbündeten beteiligt?” NEIN. “Beabsichtigen Sie das World Trade Center zu sprengen?” NEIN.) Hätte es ESTA früher gegeben, wieviel Schlimmes wäre verhindert worden?

Kein Zweifel, Walt Whitman hat ESTA vorweggenommen. Nicht darin besteht sein Irrtum. Aber hätte er uns gesehen, wie wir hunderte Flugreisende, die 9 Uhr abends auf dem J.-F.-Kennedy-Flughafen ankamen und, sofern Ausländer, von einer Feldwebelstimme nach links dirigiert wurden, in eine ein paar hundert Meter lange Schlange gepfercht, wo wir langsam vorrückten und kurz vor Mitternacht am Schalter anlangten, wo ein Beamter unseren Paß scannt und einen Stempel reindrückt, bevor wir zügig mit Airtrain und Subway direkt in Midtown Manhattan ausgespuckt werden, wo wir nicht anders als WOW denken können…; er hätte den Satz gestrichen. Was danach kommt, ist eine andere Sache, da geben wir ihm meistens recht.



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