7. Kunstvolle Verstörung

Das „Muxmäuschen“ von Simone Kornappel, mit „x“ geschrieben, ist ein vi­suel­les Poem in der Tradi­tion der expe­rimen­tellen Lyrik, ein Gedicht in Spi­ralen­form, das die Tra­dition der Bil­denden Kunst und der Ikono­graphie in der poeti­schen Form des Gedichts, wie auch in seinem sprach­lichen Mate­rial auf­ruft. Es gehört zu den schönen Para­doxien dieses Textes, dass es erstmal einigen Lärm ver­ursacht, bevor es am Ende zu dem un­eitlen Wort „still“ findet.

Wenn sich das „muxmäuschen“ auf dem äußeren Ring der Spirale in Bewe­gung setzt, kommt es gleich zu voka­bulären Kol­lisionen. Der vor­sätz­lich herbei­geführ­te Zusam­men­prall gegen­sätz­licher Bild­berei­che und Sprach­felder, vor allem die Kon­fron­tation von bio­logi­schem Körper und Kunst-Körper gehört zu den primä­ren Text­strategien Simone Kornappels.

muxmäuschen das abhusten von früh­renaissance meint auswurf oder tussis in pastell to /tenderize your tongue bei botticelli & leck­muschel wie tzunge an batterie gegebenen-//falls …“ Simone Kornappel sorgt für Ver­störung, für kunst­voll her­gestellte Dissonanz, für das Unter­brechung jenes beruhi­genden Wohl­lauts, den wir von konven­tionel­ler Lyrik ken­nen. Ihre Gedichte ver­feinern jene ag­gres­sive „Montage­kunst“, die einst Gott­fried Benn als „Stil der Zukunft“ quali­fiziert hat. / Michael Braun, Der gelbe Akrobat – Neue Folge 19, Poetenladen



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