68. Shakesbiermann und der Comandante

Wer, wenn nicht Biermann, hätte den Zorn des 66. Sonetts so nachempfinden können: „Und Kunst seh ich geknebelt von der Obrigkeit/ Und simple Wahrheit, die man simpel Einfalt schilt/ Und Güte, die in Ketten unterm Stiefel schreit.“ Wer hätte den Hass des 121. Sonetts auf das nicht totzukriegende Spießertum besser nachdichten können: „Nein – ich bin, der ich bin. Moralapostel, die/ Mit Fingern auf mich zeigen, zeigen nichts als sich/ Dem Schwein ist alles Schwein. Verlogne Prüderie! So krumm, wie die sind, grad so geradeaus bin ich.“ So gegenwärtig war Shakespeare nie, und wenn dabei aus Shakespeare der Shakesbiermann wird, sei’s drum.

Biermann, der brutalstmögliche Selbstkritiker, betreibt keine Geschichtsklitterung in eigener Sache. So enthält die Sammlung auch seine Übersetzung des peinlichen Liedes „Comandante Che Guevara“ von Carlos Puebla: „Der rote Stern an der Jacke/ Im schwarzen Bart die Zigarre/ Jesus Christus mit der Knarre“. / Alan Posener, Die Welt 15.11.

(Dem einen ist es peinlich…; wieso eigentlich, er wird es doch nicht gesungen haben, der Autor von Welt?!)



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