4th of April

4th of AprilDas iCal Zeichen leuchtet.

 

Der 4. Februar also.

In einem Monat kommt der 4. März, in zwei Monaten der 4. April.

Ich schiebe den Gedanken zur Seite, rede kurz weiter mit einem Freund und krame das Datum erst unter der Dusche wieder hervor.
Dafür ist duschen super. Zum Nachdenken. Endlich Zeit für sich.

April. Dann komme ich zurück.
Nach Deutschland, nach Düsseldorf, nach Siegen.
Weg aus Kalifornien, San Francisco, Hayward.
Raus aus der Uni, raus aus meinem Unter-der-Woche-Leben, raus aus meinem Wochenendleben.
Weg von meinen Freunden, raus aus der Sonne.

Ich kann das Wasser nicht heiß genug stellen, es fühlt sich kalt an und mein Herz beginnt zu raßen. Ich schaue durch das Badezimmerfenster in den blauen Himmel. Mein Atem stockt, ich muss hier raus, ich muss sitzen, sonst passiert hier ein Unglück.
Mein Herz raßt weiter, ich kriege wieder Luft und fange fast an zu heulen.

Ich will hier nicht weg.

Man darf mich nicht aus meinem Leben ziehen. Das hier ist kein Urlaub, ich lebe hier. Ich habe hier eine Adresse, eine Social Security Number, ein Konto, eine Telefonnummer.
Ich habe habe hier Freunde, ich habe einen Job, ich habe hier alles, was ich brauche und alles was ich will. Und darum will ich nicht gehen.

Nicht jetzt und auch nicht in zwei Monaten.

Ich habe nichts falsch gemacht, ich bin ok in der Uni und arbeite, ich bezahle meine Rechnungen on time, bescheiße nicht und tue niemandem weh.

Warum muss ich also gehen?

Meine Eltern.
Sie müssen schuld sein.
Wie können sie mir so etwas antun?
Sie waren doch beide früher schon mal hier. Sie wissen doch, was hier abgeht.
Wie können sie mich, ihr eigenes Kind, hier guten Gewissens hingehen lassen und mich dann nicht hier lassen? Warum ist das Leben so grausam?
Warum sind meine Eltern so…

Meine Eltern.

Wie lange habe ich sie nicht gesehen?
Eine Email und 10 Minuten Skype sind doch nicht das gleiche.
Mein zu Hause.
Wie lange habe ich mein kleines Hundetier nicht gesehen und wann habe ich zu letzt in meinem eigenen Bett geschlafen?
Wie lange habe ich meine Freunde nicht gesehen und wie sehr freute sich vor ein paar Tagen eine Freundin in Siegen über meine Rückkehr ins Studentenwohnheim… Und meine Schwestern, die mein Weihnachtsgeschenk nicht bekommen haben.
Und nach Hamburg muss ich auch schnell wieder.

Das Leben ist nicht grausam und meine Eltern sind es natürlich auch nicht. Niemand ist grausam zu mir, was zugegeben auch sehr clever ist, denn wenn ich wollte, könnte ich bestimmt auch furchtbar böse sein.

Aber ja, in zwei Monaten geht es zurück. Und langsam sehe ich ein, dass ich nicht aus meinem Leben hier gerissen werde, sondern mich das Leben weiterreißt.


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