1,5 Milliarden Strafe für HSBC: Stau ist nur hinten blöd!

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Kriminell ist nicht, wer kriminell ist. Nur wer sich erwischen lässt, ist kriminell. Und manchmal nicht einmal dann! Diese Message geht heute einmal mehr in die Welt, nachdem die Bank HSBC offensichtlich zugestimmt hat, die Rekordstrafe von 1,46 Milliarden Euro zu zahlen. Der US-Senat hatte das Geldhaus beschuldigt, über Jahre Geldwäsche bis hin zur möglichen Finanzierung von Terrorismus und Drogenhandel ermöglicht zu haben. Europas größte Bank habe über Jahre Kunden geholfen, fragwürdige Gelder aus Ländern wie Mexiko, Iran, Saudi-Arabien oder Syrien zu transferieren, besagte eine Mitteilung des zuständigen Senatsausschusses.

Allein in den beiden Jahren 2007 und 2008 soll HSBC sieben Milliarden Dollar in bar per Lastwagen und Flugzeug aus Mexiko in die USA geschleust haben. Auch die 2,1 Milliarden Dollar auf 50.000 Konten beim HSBC-Ableger auf den Cayman Islands sollen zum großen Teil aus dem mexikanischen Drogenhandel stammen. Wie “New York Times”und “Wall Street Journal” gleichlautend berichten, haben die zuständigen US-Behörden beschlossen, keine Anklage gegen HSBC zu erheben, “um eines der grössten Finanzinstitute der Welt nicht zu destabilisieren”. Statt dessen Rekordstrafe aus der Portokasse (Bilanzsumme 2011: 2,5 Billionen Dollar) und Fall erledigt.

Auch die Geschäftsbeziehungen der HSBC mit der grössten Bank Saudi Arabiens bleiben somit folgenlos. Die US-Behörden bringen die Al Rajhi Bank unverblümt mit Terrorismus in Verbindung: “Nach den Angriffen am 11. September 2001 wurde deutlich, dass die Al Rajhi Bank und einige von ihren Eigentümern Teil der Finanzierungsstrategie des Terrorismus sind. Darunter auch der Gründer der Bank, der einer der der wichtigsten Al Qaida Unterstützer war.” Diese Feststellung im 335-seitigen Bericht des ständigen Untersuchungsausschusses des US-Senats scheint auch nicht weiter wichtig. Strafzahlung und Schwamm drüber.

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Der Ausschussvorsitzende Carl Levin hatte der HSBC vorgeworfen, durch ihr globales Netzwerk den ausländischen Töchtern Zugang zum US-Finanzsystem und seinen Dollars verschafft zu haben. Die vorgeladenen HSBC-Manager entschuldigten sich zerknirscht bei den Senatoren: Ja, man hätte besser kontrollieren müssen. Der seit 2002 für die interne Aufsicht zuständige David Bagley trat zurück. Er erklärte das Versagen mit der Firmenstruktur. Seiner Schilderung zufolge hatte die Londoner Zentrale in dem losen Netzwerk keine Durchgriffsrechte. Die einzelnen Töchter wurden wie unabhängige Fürstentümer regiert. Oder im Klartext: Bei uns macht jede Filiale, was sie will, in der Zentrale haben wir keine Ahnung davon.

Merken Sie sich also: Wenn Sie durch kriminelle Aktivitäten aller Art zu Geld kommen wollen, sorgen Sie zuerst dafür, dass Sie gross genug werden, um nicht “destabilisiert” werden zu dürfen. Danach sind Ihnen von Drogenhandel bis Terrorismus keinerlei Grenzen mehr gesetzt. Ähnlich wie im Strassenverkehr: Stau ist nur hinten blöd!

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