121. Macho trifft Feministin

Eva Glawischnig: Ich habe manchmal den Eindruck, Feminismus wird wie eine Keule gegenüber Frauen verwendet, und es wird überhaupt nicht hinterfragt, was der Kern ist. Für mich ist Selbstbestimmung der Kern des FeministischSeins. Allerdings glaube ich auch, dass Männer sehr wohl bestimmten Geschlechterrollen unterliegen, auch teils zwangsweise, und auch sie sollten sich zur Wehr setzen. Ist es nicht auch ein Klischee – der einsame Wolf, der Literat?

Wolf Wondratschek: Ich habe mich nie als einsamen Wolf stilisiert. Carmen, mein großes symphonisches Gedicht, ist die Klage einer Frau über die Schwäche der Männer. Die fürchtet nicht die Diktatur der Stärke, sondern die Diktatur ihrer Schwäche. In meinen Romanen, Erzählungen und Gedichten ist die Frau stark, und die Männer sind oft kläglich, kleinlich, lächerlich, schwach. Natürlich usurpieren sie seit Menschengedenken die Macht. Die Frauen müssten nur abwarten, bis dieses ganze Getue in sich zusammenbricht.

/ LISA NIMMERVOLL, Der Standard



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