109. Kapitalrealismus

Mitte der 90er Jahre streifte Andri Snær Magnason, so erzählt er es selbst, einmal durch einen Supermarkt der Kette „Bónus“ in Reykjavik. „Ich empfand eine gewisse Leere. Der Laden war voller Buchstaben und Botschaften, aber es gab keine Geschichten, keine Gedichte.“ Magnason ging zum Chef der Kette und bot ihm einen Lyrikband an. Bald standen seine „Supermarktgedichte“ bei Bónus im Regal. Eines hieß „Liebesgedicht an Kasse 1″: „Früher war mein Leben ein Schwarz-Weiß-Fernseher / und an einem guten Tag / kam manchmal etwas Schärfe in die Grautöne /aber nie mehr als das / Dann kamst du / Jetzt ist das Leben ein 40-Zoll-Bildschirm / in Farbe und 3D / die Vögel singen in Stereo“.

„Kapitalrealismus“ nannte Magnason das Genre seiner Gedichte, halb ernst, halb ironisch. Anfang zwanzig war der Autor damals, am Beginn seiner Laufbahn. Heute ist er einer der prominentesten Autoren Islands. / Thomas Steiner, Badische Zeitung 26.11.

Der isländische Autor Andri Snær Magnason hält am Sonntag in der Reihe „Capitalism Now“ einen Vortrag im Theater Freiburg.



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