Zyklen des Untergangs

Woran liegt es, dass Sch€!ße immer oben schwimmt, während Edelsteine untergehen? Und warum sind die größten Verbrecher dieser Welt zugleich davon überzeugt, dass nur sie die Menschheit retten können?

Panik auf der Titanic

Panik auf der Titanic

Bereits die alten Griechen hatten mit klugem Blick erkannt, dass politische Entwicklungen Zyklen unterliegen, die sich wiederholen. So führt beispielsweise die Monarchie über kurz oder lang zum Umsturz in die Demokratie. Die Demokratie führt in die Oligarchie und diese dann zur Tyrannei. Anschließend kommt der große Crash und das Spiel beginnt von Neuem, wenn auch in anderer Gestalt. Diese Reihenfolge kann sich darüber hinaus auch ändern. Nur das Ergebnis bleibt stets dasselbe. So auch im letzten Jahrhundert. Der Monarchie des Kaissereiches folgte die Tyrannei unter dem Hakenkreuz. Untergang. Anschließend wurde es demokratisch. Alle standen in den Startlöchern mit gleichen Chancen und gleichen Rechten. Die einen waren erfolgreicher als andere und schafften es bis ganz an die Spitze. Es entstand eine Oligarchie der Mächtigen. Also der Banken und Konzerne mit ihren ungeheuerlichen Kapitalanhäufungen. Diese Phase endete vor etwa einem Dutzend Jahren und seither bewegen wir uns in die Tyrannei. Das Ergebnis steht bereits fest. Untergang.

Einer Faktoren, die für diesen Ablauf verantwortlich sind, mag vielleicht in einem tragischen Irrtum begründet liegen. So gelangt niemand zu Macht, indem er Wattebäusche wirft. Oder wie Herbert Marcuse es einst formulierte. „Sie wollen Macht, um Gutes zu tun und tun dann Schlechtes, um Macht zu erlangen.“ Dabei verändern sich Umfeld und Gesinnung. Auf dem Weg zur Macht vergisst manch einer seine gute Erziehung. Wirklich Mächtige sind egoistisch, mitleidlos, skrupelos und aggressionsbereit. Anders gelangt kein Mensch in eine solche Position, ungeachtet seines Geschlechtes. Und ist zugleich umgeben von seinesgleichen. Mächtige haben ein Menschenbild, dass an einen Zombiefilm erinnert. Gierige, charakterlose und menschenverachtende Egoisten. Kein Wunder also, dass sie der fälschlichen Ansicht sind, alle Menschen seien so wie sie. Und nur wenn sie weiter mit eiserner Faust die Zügel hielten, würde das Leben auf Erden weitergehen. Überließe man den Pöbel sich selbst, so käme es allenthalben zu Mord und Totschlag. Dabei sind Menschen freundliche Wesen mit starken sozialen Neigungen. Jene 99 Prozent zumindest, die nicht an der Macht sind.

In jungen Jahren war ich viel unterwegs in Europa. Im Rucksack eine Reservejeans und im Portemonnaie 20 Mark. Auf diesem Wege bin ich Wochen durch die Schweiz und Frankreich gereist und nie hat es mir an irgend etwas gemangelt. Überall bekam ich von wildfremden Menschen kleine Beträge zugesteckt, mit denen ich mich über Wasser halten konnte. Brauchte ich etwas warmes im Bauch, habe ich in Kneipen für eine Mahlzeit Klavier gespielt und bekam stets auch noch etwas auf die Hand. Mein Auftreten war voller Bescheidenheit, Freundlichkeit und Respekt zu meinem Gegenüber, deshalb hatte ich niemals Probleme mit den Menschen dort. Menschen wissen es zu schätzen, wenn man sie achtet. Und sie hassen es, wenn man sie ächtet. Ein freundliches Miteinander kann so einfach sein. Das mag vielleicht der Hauptgrund dafür sein, dass alle Staatgewalt vom Volke ausgehen sollte. Denn das Volk sind jene Menschen, die menschlich sind.



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