Auch im zweiten Freien Training ist die Strecke noch ziemlich grün, das heißt auch die ersten 90 Minuten des Ersten Freien Trainings haben noch nicht genügend Gummi auf die Strecke transportiert.
Bisher haben sich alle Fahrer sehr positiv über die Strecke geäußert. Button meinte, dies sei zwar eine moderne Strecke mit vielen Auslaufzonen, ist aber dennoch irgendwie eine „Old School“-Strecke. In jedem Fall ist Austin eine attraktivere Strecke wie Bahrain oder China, mit Durchschnittsgeschwindigkeiten von 250 km/h.
Zu Beginn des Zweiten Freien Trainings sah man bereits viele Fahrer auf der Strecke. Dies nicht ohne Grund, denn Erfahrungswerte liegen hier noch keinem Team vor und jede Runde ist wichtig. In diesem Sinne sah man auch bereits Alonso nach ein paar Minuten seine Kurven drehen und Senna zeigte seinen ersten Quersteher. Den fehlenden Grip merkte man schon sehr bald in den ersten Minuten. Dennoch fuhr Vettel sofort mit einer Zeit von 1.40.790 auf Platz 1. Diese Zeit konnte zwar nicht mit der besten Zeit vom Ersten Freien Training mithalten, aber es war ja erst der Anfang des Trainings.
Pirelli entschied sich für die konservativen Reifenmischungen von harten und medium Reifen. Mit gemischten Gefühlen wurden die zwei härtesten Reifen von den Fahrern akzeptiert.
Ein paar Minuten später setzte sich Hamilton auf Platz 1, fast schien es als wenn der Mc Laren gut zurecht kommt mit diesem Kurs. Die Streckentemperatur betrug 30 Grad und die Lufttemperatur lag bei 20 Grad. Doch nach zirka 10 Minuten freien Trainings stellten sich Sorgenfalten bei den Fans von Sebastian Vettel ein. Nach ein paar absolvierten Runden musste er wegen eines Defekts im Wassersystem seinen Boliden in die Box zurück fahren. Unmittelbar danach setzte sich Webber auf Platz 1 und wurde sofort von Rosberg geschlagen. Heidfeld meinte, dass diese Strecke den Mercedes liegt und sie vielleicht gute Ergebnisse einfahren könnten. Kommentator Reichart lobte währenddessen diese Strecke, die durch schnelle Passagen und Kurven einen hohen Anspruch hat. Besonders die erste Kurve hat es in sich, so Reichart, sie geht 40 Meter steil nach oben und fällt dann nach links weg, der Scheitelpunkt ist nicht einsehbar.
Während Rosberg sich noch auf Platz 1 positioniert, fährt Webber auf 2, Alonso auf 3 und Hamilton auf 4. Massa lag dagegen auf Platz 16, den er durch eine gute Runde auf Platz 6 verbesserte. Reichart bemerkte auch, dass die Ferrari im Qualifying nie so gut waren, dafür holte Alonso im Rennen alles heraus. Schumacher landete auf 11 und Hülkenberg auf 13. Zehn Minuten später fuhr Massa sogar auf Platz 2, während sich Alonso hartnäckig auf Platz 4 hielt.
Mittlerweile stand das Auto von Vettel noch immer in der Box, was mehr als besorgniserregend war. Die Temperaturen waren bereits nach drei Runden viel zu hoch gewesen. Wenige Minuten später gab das Team Red Bull bekannt, dass es sich bei Vettel um Motorenprobleme handelt. Wenn das Team dies nicht in den Griff bekommt, sieht es nicht gut aus für Vettel, denn er hat bereits den achten Motor im Einsatz und acht sind in einer Saison nur erlaubt. Die lange Standzeit ist insoweit ärgerlich, da auf einer neuen Strecke keine Referenzwerte vorhanden sind und hier jede Runde zählt. Vettel könnte zwar auf das Setup von Webber zurückgreifen, dennoch gibt es immer Unterschiede zwischen den einzelnen Fahrern in den Setups.
Mittlerweile positionierte sich Räikönnen auf Platz acht und Grosjean klagte über keinen Grip auf der Hinterachse. Während sich Vettel immer noch in der Box aufhielt, drehte sich Petrov und Hamilton bekam die Anweisung seine Bremsen aufzuwärmen.
Es waren nur noch 53 Minuten zu fahren und das Classement stellte sich wie folgt dar: Webber, Alonso, Rosberg, Button, Massa und Raikönnen. Nur noch 49 Minuten zu fahren und es herrschte Stillstand bei Vettel und rege Betriebsamkeit bei Alonso. Als nur noch 39 Minuten zu fahren waren, wechselten die Fahrer auf die weichere Reifenmischung, allen voran Grosjean und auch Webber.
Webber fuhr zwei persönliche Bestzeiten in Sektor eins und zwei und die Zeiten purzelten auf 1.38.475. Es zeigte sich, dass Weber in der vierten und fünften Runde auf weichen Reifen schneller geworden ist. Das sind zumindest gute Voraussetzungen für das Qualifying. Heidfeld meinte, dass dies höchstwahrscheinlich ein Rennen für eine Ein-Stopp-Strategie wird. Auch vertrat der N-TV-Experte die Meinung, dass es vier gute Überholmöglichkeiten auf dieser Strecke gibt. Es wird besonders interessant, wenn ein Fahrer gejagt wird und Fehler macht.
Als nur noch 23 Minuten zu fahren waren, rollte endlich der Bolide von Vettel wieder auf die Strecke. Er meldete sich beeindruckend zurück und fuhr sofort auf Platz 4. Es sah vielversprechend für Vettel aus, wobei seine Bestzeiten ebenfalls im ersten und im zweiten Sektor lagen. Nach der vierten Runde landete Vettel mit einer Zeit von 1.37.718 auf Platz eins. Vettel setzte wieder ein Zeichen mit 7 ½ Zehntel Vorsprung auf Webber. Auffallend waren auch, dass sich die Top-Teams, wie Red Bull, Ferrari und McLaren wieder die vorderen Plätze teilten , mit einem Abstand zu Rosberg von 3 ½ Zehntel Sekunden. Zum Schluss musste Maldonado in der Boxengasse sein Fahrzeug abstellen, wegen Feuer im Heck.
Das Ergebnis des Zweiten Freien Trainings
Vettel (1), Webber (2), Alonso (3), Hamilton (4), Button (5), Massa (6), Rosberg (7), Senna (8), Kobayashi (9), M.Schumacher (10), Raikönnen (11), Maldonado (12), Grosjean (13), Perez (14), Riccardo (15), Vergne (16), Hülkenberg (17), DiResta (18), Kovalainen (19), Glock (20), Petrov (21), Pic (22), DeLaRosa (23), Karthikeyan (24)