Zweite Prozesswoche um Michael Jackson's Tod - Anklage gegen Leibarzt Conrad Murray

Michael Jackson
Conrad Muray | Bild via Fanpix

Derzeit steht Michael Jackson's Arzt Dr. Conrad Murray vor Gericht, weil er wegen Totschlags angeklagt ist. Diese Woche wurden unter anderem die Notfallärztin Richelle Cooper (welche den Zeitpunkt von Jackson's Tod im UCLA Krankenhaus in Los Angeles bestimmt hatte), zwei von Conrad Murray's Freundinnen, einige von Murray's Angestellten, der Arzt der Jackson obduziert hatte (Dr. Christopher Rogers), der Apotheker Tim Lopez, der Polizeibeamte Orlando Martinez und der Toxikologe Dan Anderson befragt. Folgende Erkenntnisse wurden dabei gewonnen:
Dr. Cooper hat ausgesagt, dass Dr. Murray ihr gegenüber nie erwähnt hatte, das Jackson mit dem Narkosemittel Propofol behandelt wurde. Stattdessen soll Murray angegeben haben, ihm das Beruhigungsmittel Lorazepam verabreicht zu haben. Der Krankenhauskardiologin Dr. Dr. Thao Nguyen konnte Murray nicht einmal genau sagen, wann er Jackson das Beruhigungsmittel gegeben hatte. Als Grund gab Conrad Murray an, keine Uhr bei sich gehabt zu haben. Bei anderen Patienten soll Murray allerdings ein wesentlich besseres Gedächtnis gehabt haben, so "TMZ".
Nicole Alvarez, eine von Dr. Murray's drei Geliebten und Mutter eines seiner Kinder, gab gegenüber dem Gericht an nicht gewusst zu haben, dass Murray als Michael Jackson's Leibarzt $150.000 pro Monat verdient hatte. Sie erfuhr davon angeblich erst durch die Medien. Die Staatsanwaltschaft konnte dies jedoch mithilfe einer früheren Aussage von Alvarez widerlegen. Des Weiteren erklärte sie, von Murray bestellte Pakte in ihrer gemeinsamen Wohnung entgegen genommen zu haben. Sie jedoch nicht gewusst haben, dass unter anderem Propofol in diesen war.
Ebenfalls wurde dem Gericht die erste Aussage von Murray gegenüber der Polizei zum Tod von Michael Jackson wiedergegeben. Auch zu hören war eine Tonbandaufnahme von Michael Jackson vom Mai 2009. Darin hört man ihn sagen, dass er mit seinen letzten Shows die Beatles und Elvis Presley überbieten wollte. Die Showeinnahmen wollte er einem der weltweit größten Kinderkrankenhäuser spenden, weil "er selber keine Kindheit gehabt hatte". Jackson's Gemütszustand soll sehr emotional und instabil gewesen sein. Außerdem soll er unter Beruhigungsmittel gestanden haben. Das Tonband soll laut Staatsanwaltschaft beweisen, dass Murray bereits einen Monat vor Jackson's Tod von dessen schlechten mentalen und physischen Zustand gewusst hatte.
Diese Woche wurde ebenfalls der Apotheker Tim Lopez vernommen, welcher im Januar diesen Jahres in Thailand untergetaucht war. Dieser gab an, dass Murray 2008 eine hautaufhellende Creme für einen "afroamerikanischen Patienten" gekauft hatte, welcher unter derselben Hautkrankheit (Vitiligo) litt, wie Michael Jackson. Seit 2009 soll Murray bei ihm zudem in regelmäßigen Abständen Propofol bestellt haben - insgesamt 255 Fläschen - sowie das Beruhigungsmittel Lorazepam und das Angstmittel Midazolam.

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