Mechatronikstudium mit ungeahnten Möglichkeiten:
Zwei Studentinnen im Elektroauto der Hochschule Hamm-Lippstadt bei der Bertha Benz Challenge dabei
Nach Erfolg im Wettbewerb nehmen Julia Müller und Elisabeth Imming für die Hochschule an der zweitägigen Rundfahrt teil
Die Europa-Testfahrt der beiden Lippstädter Professoren Peter Kersten und Jürgen Krome ist gerade beendet, doch für das Elektroauto „Stromos“ gibt es keine Auszeit. Die beiden Forscher im Dienste der Elektromobilität übergeben den Staffelstab direkt an zwei ihrer Studentinnen: Julia Müller und Elisabeth Imming werden sich am 10. und 11. September 2011 hinter das Steuer setzen und für die HSHL bei der „Bertha Benz Challenge“ antreten. Die beiden Mechatronik-Studentinnen setzten sich im Wettbewerb gegen ihre Kommilitoninnen durch: “Es wird Zeit für serienreife Automobile mit alternativem Antrieb”, mit diesen Worten und ihrer Begeisterung für das Thema Elektromobilität konnten sie die Jury überzeugen.
Die Praxisnähe des Studiums an der Hochschule Hamm-Lippstadt zeichnet sich nicht zuletzt durch den Einsatz des Stromos am Standort Lippstadt aus. Wo sonst erhält man schon im dritten Semester die Möglichkeit, die Vor- und Nachteile des elektrischen Antriebs auf einer knapp 200 Kilometer langen Fahrt hautnah zu erleben. Die Praxiserfahrungen und Auswer-tungsergebnisse, die an den beiden Tagen gesammelt werden, gehen direkt in das Kompetenzfeld “Elektromobilität erforschen” an der Hochschule Hamm-Lippstadt ein und ergänzen die anwendungsorientierte Lehre. Begleitet werden die beiden Studentinnen während der Fahrt durch ihre Professoren Peter Kersten und Jürgen Krome, die in einem Fahrzeug von German E-Cars ebenfalls zum Teilnehmerfeld gehören.
Die Challenge folgt exakt den Spuren der Pionierfahrt von Bertha Benz im Jahre 1888. Dabei führt die Hinfahrt von Mannheim nach Pforzheim über 104 km und am nächsten Tag zurück geht es über eine andere 90 km lange Strecke. Teilnehmen dürfen alle Fahrzeuge mit alternativem Antrieb – Elektro-, Hybrid- oder Wasserstoffantrieb und Brennstoffzelle – aber auch extrem verbrauchsarme, sehr umweltfreundliche Fahrzeuge. Zur Teilnahme eingeladen worden war die Hochschule vom Automobilunternehmen German E-Cars, Hersteller des „Stromos“. Zudem fördert die Akademische Gesellschaft Lippstadt (AGL) die Fahrt der beiden Studentinnen durch Übernahme weiterer Kosten. Die AGL unterstützt durch den kontinuierlichen Einsatz im Bereich Lehre und Forschung derartige Aktionen der Hochschule: Um Übernachtung und ausreichend Taschengeld brauchen sich die Damen daher keine Gedanken zu machen.
Über die Bertha Benz Challenge
Als Dr. Carl Benz 1885/1886 in Mannheim das Automobil erfunden hatte, wollte niemand es kaufen. Erst nachdem seine Ehefrau Bertha Benz, ohne sein Wissen, in Begleitung ihrer beiden Söhne im August 1888 mit ihrer mutigen Pionierfahrt im dreirädrigen Benz-Patent-Motorwagen No. 3 auf den 198 km von Mannheim nach Pforzheim und zurück bewiesen hatte, dass die pferdelose Kutsche auch größere Strecken bewältigen konnte, wurde daraus ein Erfolg. Heute gibt es fast eine Milliarde Autofahrer weltweit.
Die „Bertha Benz Challenge“ als Abschlussveranstaltung des Automobilsommers 2011 knüpft an dieses historische Ereignis an: Von Mannheim aus soll erneut eine sichtbare Revolution ausgehen. Nur diesmal stehen die Fahrzeuge für Umweltfreundlichkeit mit alternativem Antrieb – nachhaltig und zukunftsgerecht. Zugleich wird mit der Rundfahrt die historische Ferienstraße Bertha Benz Memorial Route offiziell eingeweiht.