Mit dem, den sie mir erzählte, bevor ich losmarschierte. Den sie zuvor im Internet fand.
Das Flugzeug scheint zu verunglücken, die Equipage ist verstört, wohl wissend, dass nur zwei Fallschirme vorhanden sind. Sie aber – sind zu dritt.
Das erste Mitglied der Besatzung beginnt auch gleich zu jammern und zu klagen: “…was wohl aus meiner Familie wird? Bestimmt werden sie hungern müssen, denn ich bin der Ernährer! Noch nicht einmal Kartoffeln werden sie sich kaufen können…”
“Hier nimm!” wird er unterbrochen. Man reicht ihm eine Tasche rüber. Die er ergreift – Danke schön! – und mit der er springt in die Tiefe. Rasch, bevor es sich die beiden noch einmal anders überlegen.
“Was wird nun aus uns?” fragt der zweite, “Wie werden wir uns einigen?”
“Wie – Wie? Wir nehmen uns jeder einen Fallschirm und springen, was sonst?”
“Aber der erste hat doch bereits einen bekommen?”
“Das war kein Fallschirm, das waren ein Sack mit Kartoffeln – Du hast doch selbst gehört, dass er dringend welche braucht?!”
Er hört mir zu und grinst freundlich. Ernste Themen sind ihm lieber, spüre ich und höre von nun an zu. Aber die wiederum sind natürlich nicht für die erweiterte Öffentlichkeit bestimmt.
Einsamkeit ist doof, denke ich nur. Und dass ich froh bin, dass bei mir Zuhause immer jemand hockt, mit dem ich reden kann. Selbst ein richtiger Streit hat seinen Witz, im Vergleich zur witzlosen Ruhe.
Jedenfalls kaufte ich, nachdem wir uns verabschiedet hatten, aus irgendeinem Grunde noch ein Netz Kartoffeln. Und anschließend – in der Straßenbahn – musste ich feststellen, dass mir für ein Billet das Kleingeld fehlt. Scheine akzeptiert ein solcher Automat nie nur selten.
So fuhr ich schwarz.