Anlässlich des heutigen Weltwassertages möchte der basche-info blog mit dazu beitragen ein überaus wichtiges Thema in das Bewusstsein der Menschen zu bringen. Es ist beileibe nicht selbstverständlich, dass, wenn wir den Wasserhahn aufdrehen, uns sauberes & bezahlbares Trinkwasser entgegenkommt. Und ebenso ist es nicht nicht selbstverständlich, wenn diese natürliche Ressource sich in kommunaler, also in der Hand des Gemeinwohls befindet (in 300 Gemeinden Deutschlands ist die Wasserversorgung schon privatisiert). Arte zeigt heute abend um 20:15 den Film “Water makes money, Wie private Konzerne mit Wasser Geld machen“, den ich nur empfehlen kann. Insbesondere da der Konzern Veolia erhebliche Anstrengungen unternimmt, die Ausstrahlung des Films zu verhindern. Ob dieser Film in Zukunft so wie heute zu sehen sein wird, ist leider fraglich. Hier zeigt sich wieder mal eindringlich mit welcher Macht Grosskonzerne versuchen den Rahm abzuschöpfen, aber die dunklen Seiten ihres Wirkens nicht bekannt werden sollen.
Auch vor dem Hintgergrund der Ereignisse in Japan ist das Thema von immensem Interesse. Schon jetzt stehen die Menschen in Japan vor der Frage: Woher bekomme ich unverstrahltes Trinkwasser?
Nun zum sehr guten Artikel “Trinkwasser die nicht privatisierbare Ressource” von Jens Berger/NachDenkseiten:
In vielen Ländern der Welt ist sauberes Trinkwasser Luxus. Bakterien, Arsen und andere unerwünschte Inhaltsstoffe sind dort die Regel. Die WHO schätzt, dass täglich 6.000 Kinder an Krankheiten sterben, die durch verschmutztes Trinkwasser verursacht werden. In Industriestaaten und vielen Schwellenländern ist Wasser eine begehrte Handelsware. Nicht etwa das Wasser selbst, sondern die Dienstleistungen rund um das Wasser sind sehr profitabel. Dabei verbietet der gesunde Menschenverstand eigentlich jegliche Privatisierung der Handelsware Wasser. Die Trinkwasserversorgung ist ein natürliches Monopol, das sich nicht für einen Wettbewerb im Markt eignet und Trinkwasser ist ein elementares Lebensgut. Wie Konzerne gigantische Gewinne mit der Ressource Wasser machen, zeigt der Dokumentarfilm „Water Makes Money“, der am heutigen Abend um20.15 Uhr auf arte ausgestrahlt wird. Die Filmemacher wagen einen Blick hinter die Kulissen des französischen Multis Veolia, der auch auf dem deutschen Markt sehr aktiv ist. Von Jens Berger
Die Versorgung mit Trinkwasser ist eigentlich kein geeignetes Geschäftsfeld für renditeorientierte Konzerne. Um einen Haushalt mit Trinkwasser zu versorgen, sind immense Investitionen in das Verteilungsnetz notwendig. Die laufenden Einnahmen sind verhältnismäßig gering, sodass sich der Neubau eines Wasserversorgungsnetzes aufgrund des sehr langen Abschreibungszeitraums erst nach vielen Jahrzehnten rentiert. In der heutigen Zeit, in der sich Investitionen möglichst schnell rentieren müssen und der Blick auf die Quartalszahlen wichtiger erscheint als langfristige Strategien, sollten solche Geschäftszweige für „modern aufgestellte“ Unternehmen eigentlich unattraktiv sein. Aus diesem Grund haben sich renditeorientierte Wasserversorger auch auf die Betreuung von bereits vorhandenen Wasserversorgungsnetzen verlegt. Diese Netze sind in der Regel vom Steuerzahler finanziert worden und größtenteils bereits abgeschrieben. Der Betreiber hat lediglich für den ordnungsgemäßen Betrieb und die Pflege der Infrastruktur zu sorgen.
Für einen privaten Betreiber ist es natürlich verlockend, auf der einen Seite das Geld der Endkunden zu kassieren, und auf der anderen Seite die notwendigen Investitionen für den Erhalt und die Pflege der Infrastruktur zurückzufahren… weiterlesen auf den Nachdenkseiten
Roger Burk, basche-info blog