Orakel oder die Bestimmung der Zukunft
Prophets in residence
Samstag, 30. Oktober bis Sonntag, 7. November 2010, täglich von 16 bis 18 Uhr ,
Montag, 1. November nur Abendveranstaltung von 19 - 22 Uhr
Pythagoras in Delphi
mit Nikolay und Galina Skryl, Martina Schettina, Reto Schölly und Bazon Brock
und
Wahrsagung und Falschmeldung: Google und Wikipedia als Orakel
mit rebell.tv (Stefan M. Seydel und Tina Piazzi)
„Die Gegenwart jeder Gesellschaft wird durch die Zukunftserwartungen bestimmt. Gegenwart ist nichts anderes als die Realisierung von Zukunftserwartungen zwischen Furcht und Zittern einerseits, Entwicklungsenthusiasmus und Beschwörung von Wunscherfüllung andererseits. Für alle Fälle sind zuständig Propheten, Partei-programmatiker, Entwicklungsprognostiker wie Wirtschaftsweise, Steuerschätzer und Börsianer. Aber Hoffen und Harren halten manchen zum Narren, besagt die Volksweisheit.
Nur Historiker vermitteln sinnvoll zwischen Gegenwart und Zukunft. Denn alles geschichtlich Gewesene war einmal Zukunft. Und unsere Zukunft ist die Vergangenheit von Übermorgen. Jeder Historiker erfasst grundsätzlich Relationen von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft im Nachhinein und Vorhinein. Geschichtswissenschaft ist also Zukunftsforschung.“ (Bazon Brock)
Deshalb etablieren sich im Deutschen Historischen Museum historische Orakelkulte in der Form experimenteller Geschichtsschreibung.
Für April 2011 ist eine Fortsetzung geplant mit:
Optionalismus: Leben aus der Antizipation von Möglichkeiten
mit Bazon Brock, Peter Weibel und Walter Fanta (in der Rolle von Robert Musil)
und
Luthers Apfelbäumchen: Kraft des Beginnes durch Denken des Endes – Training
im apokalyptischen Denken, um Optimismus zu begründen
mit Bazon Brock, Peter Sloterdijk und Wolfgang Sofsky
http://www.dhm.de/news/index.html#orakel