Photo: mueritz
Bei dem schweren Zugunglück bei Hordorf in Sachsen-Anhalt kamen mindestens 10 Menschen ums Leben, als ein mit Kalk beladener Güterzug in einen entgegenkommenden Regionalzug raste. Weitere 23 Fahrgäste wurden teils sehr schwer verletzt. Zunächst wurde vermutet, dass wegen des Nebels ein Haltesignal überfahren wurde. Doch jetzt gibt es Hinweise, dass der Führer des Güterzuges, kurz vor dem Unglück, seinen Fahrerstand verlassen hat.
Nach dem Zugunglück bei Hordorf suchen Ermittler mit Hochdruck an der Ursache des Zusammenstoßes. Bis zum heutigen Morgen wurden sämtliche Wrackteile des Personenzuges in eine große Halle transportiert, um dort den Unfall rekonstruieren zu können. Kriminaltechniker versuchen die Teile des Zuges zusammenzusetzen und Spuren zu finden, wie es zu dem Unglück kommen konnte.
Zunächst ging man von einem technischen Fehler oder einem übersehenen Haltesignal aus, doch jetzt gibt es erste Hinweise, dass der Güterzugfahrer seinen Platz verlassen hatte. Dieser kam bei dem Zusammenstoß mit leichten Verletzungen davon, kann aber wegen des Schocks noch nicht vernommen werden.
Bis Sonntagabend war man bemüht, die Identität der Leichen zu klären. Bislang konnten nur zwei Personen identifiziert werden, da einige der Fahrgäste keine Ausweise dabei hatten oder diese bei dem Zusammenstoß verloren gingen. Bei den Fahrgästen handelte es sich überwiegend um Jugendliche, die am Samstagabend auf dem Weg in eine Disco in Halberstadt waren.