Zugspitz Basetrail – Warum wir mehr wandern sollten!

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten, 26 Sekunden

In unsere Vorstellungen rennen wir scheinbar mühelos wie die Profis die Berge hinauf. In der Realität gehört das Wandern für uns Alltagsläufer allerdings zum benötigten Repertoire.

Die Wochen vor dem Zugspitz Ultratrail waren nervenaufreibend - nicht weil es in den Endspurt der Trainingsphase ging, sondern weil mein schlechtes Gewissen durch die morgendliche Erinnerung an mein „heutiges Trainingsprogramm" via Trainingpeaks immer größer wurde. Die letzten Wochen liefen einfach nicht nach Plan und obwohl die Schleimbeutelentzündung an der Achillessehne langsam besser wurde, bin ich in der direkten Vorbereitungsphase auf den Basetrail nicht länger als zehn Kilometer am Stück gelaufen - und das wirklich sehr schleppend und mit Gehpausen.

Vielfach wurde ich also gefragt, ob ich mir sicher sei, dass ich an den Start gehen sollte. Kurz habe ich darüber nachgedacht, aber ein weiteres Highlight wollte ich definitiv nicht abschenken und so sollte es ein Test werden - ein Test der aktuellen körperlichen (und mentalen) Fitness und der Belastbarkeit der Achillessehne. Diese Vorstellung ließ mich dann doch relativ entspannt an den Start gehen und ich habe mich riesig auf den ersten „richtigen" Traillauf gefreut.

Überraschende Erkenntnis

An dieser Stelle soll es nun kein umfangreicher Erfahrungsbericht werden, das habe andere schon längst vorgelegt, aber ich möchte meine für mich etwas überraschende Erkenntnis des ZUT gerne kurz zusammenfassen: Ich habe damit gerechnet, dass ich fluchen werde, dass mir dieser Lauf meine Grenzen aufzeigt, dass ich endlich ein Gespür dafür bekomme, wie sich alpine Höhenmeter anfühlen - womit ich nicht gerechnet habe war jedoch, dass ich mich anscheinend trotz der langen Laufpause ganz gut auf diesen Lauf vorbereitet hatte. Wir sind in den letzten Monaten viel gewandert, zwischen fünf und dreizehn Stunden waren wir im Weserbergland und Teutoburger Wald unterwegs. Und genau das hat mir am Berg (also an den für mich nicht laufbaren Passagen) einen riesen Vorteil verschafft: Ich konnte ziemlich zügig und ohne große Pausen durchmarschieren und vielleicht ist es mir sogar leichter gefallen als Läufern, die dies in der Vorbereitung nicht gemacht haben. Belohnt wurden wir alle gleichermaßen mit grandiosen Ausblicken, emotionalen Bergmomenten und einem fantastischen Miteinander, aber vielleicht konnte ich sie ein ganz klein bisschen mehr genießen ;)

Aber auch das Erwartete trat auf den letzten Downhill-Kilometern ein: Meine Schwächen im bergab laufen wurden immer deutlicher. Ich bin viel ausgerutscht und dieser Abschnitt, den ich mir als „Erholungsphase" vorgestellt habe, war wirklich deutlich kräftezehrender als erwartet.

Mein Resümee - Wandern hilft.

Was bleibt also neben den Bildern, die mir noch sehr lange in Erinnerung bleiben werden? Das kurze (persönliche) Resümee, dass wir Trailläufer auch mal häufiger die Wanderschuhe schnüren sollten. Nicht nur, um etwas mehr Zeit zum Genießen zu haben, sondern besonders, um uns an das Gehen am Berg zu gewöhnen, neue Reize zu setzen und Muskeln und Sehnen an diese Belastung zu gewöhnen. Denn was auf der Straße vielfach belächelt wird ist nun einmal definitiv Bestandteil unseres Sports und sollte daher auch in der Trainingsplanung berücksichtigt werden. Für wen das noch nicht genug Argumente für das Wandern sind, der kann diese Einheit auch perfekt zum Üben der richtigen Stocktechnik nutzen und sich hier mit den Trailrunning-Sticks in einem ersten Test vertraut machen und langsam herantasten - aber dazu beim nächsten Mal mehr!

Geht ihr Wandern?

Wie handhabt ihr das? Übt ihr das Wandern als eigenständige Einheit oder ergibt sich das eh im Training mit Höhenmetern? Schreibt uns doch eure Antwort in die Kommentare! Bleib auf dem Laufenden und melde dich zum Newsletter an, dann informiere ich dich wenn es etwas Neues gibt.


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