Zufriedenheit, heißt Frieden schließen mit sich als Person und mit dem was im Moment ist. Ich kann etwas ganz einfach wahrnehmen und es annehmen wie es ist, d.h. ja nicht, dass ich es auch weiterhin so lassen muss. Aber jetzt ist es für mich erst einmal so – und das ist Okay. – ohne „Aber…“ und ohne irgendein „Wenn dann…“ Das ist die Basis von der ich nun weiter etwas Neues beginnen oder Entscheidungen und Veränderungen einleiten kann.
Doch eine gute, für mich wirklich stimmige, respektvolle und nützliche Entscheidung zu treffen, bedarf unbedingt einer klaren neutralen Beobachtung, einer Beobachtung des Ist-Zustandes wie auch der Möglichkeiten und Folgen. Dabei kann unser Werkzeug Verstand uns nützlich sein, aber die eigentliche Entscheidung sollten wir einer besseren Instanz überlassen. Einer Instanz die weit mehr Einsicht und Weitblick hat, als der laute Verstand mit noch so viel Lernen und Wissen erreichen könnte.
Denn was wirklich für uns ganz individuell, wirklich respektvoll, befreiend und aufbauend sein wird, bzw. ist, das kann man nur Fühlen, nicht Denken. Unser Körper ist dabei das unbestechlichste Messinstrument, und gibt in Bruchteilen von Sekunden präzises Feedback. — Isst du z.B. etwas was dir im Grunde nicht gut tut, wird dein Körper sofort mit Blutdruckveränderung, Müdigkeit oder Unwohlsein reagieren – eigentlich deutliche Zeichen! Tust du etwas was du eigentlich schon lange nicht mehr willst, regst dich auf und ärgerst dich, oder was auch immer, und tust es doch immer wieder und wieder, ohne Schritte zur Veränderung einzueiten, wird dein Körper immer mehr verkrämpfen, Organe wie Muskeln „Funktionsstörungen“ zeigen, und mit Schmerzen nach Gehör und Beachtung schreien. Doch hörst du nicht auf diese Zeichen und machst es wieder und wieder „gegen dich“ werden sich ob kurz oder lang Folgen einstellen. Die Zeichen werden deutlicher, eindrinlicher – Achtung gib acht, hier ist was zu tun, zu ändern – zum Wohle des ganzen Körper-Seele-Geist-Systems Menschenwesen. –
Denn erst wenn du eine Möglichkeit von allen Seiten beleuchtest und sich dein Körper dabei frei, entspannt, fließend und leicht fühlt, dann gibt unser Bewusstsein wirklich grünes Licht. Dann fließt die Energie augenblicklich wieder und es kommt ein wunderbar erfüllendes Gefühl von Zufriedenheit ganz automatisch, da du nun im Frieden, im Einklang bist mit dem Ganzen Selbst was du bist.
Letztens sagte mir eine Klientin, eine sehr ehrgeizige und eigentlich sehr erfolgreiche Frau: „Zur Zeit übe ich mich darin, mit dem Erreichten und mit meinem jetzigen Zustand zufrieden zu sein. Es gelingt mir immer besser.“ – Und langsam schraubt sie ihre ins unermessliche gesteigerten Bewertungen und Erwartungen an sich selbst zurück und gibt ihrem (trotz Doktor-Titel und großem Namen) so winzigen Selbstwertgefühl die Chance auf eine gesunde Größe zu wachsen. Jetzt beginnt sie sich wieder wahrzunehmen, und erkennt was all die kleinen Schritte eigentlich in ihr wunderbares bewirken, allein wenn ihr eigener Druck weg ist. Tja, also eigentlich ganz einfach. Und natürlich weiß das jeder auch, aber…! und da ist es wieder dieses ABER, der Querulant, unsere hartnäckigen behindernden Überzeugungen, oft genug indoktriniert, irgendwann unbewussterweise einfach geglaubt und übernommen und all die Jahre nur beibehalten ohne sie neu zu prüfen. Okay, Stop, der Verstand will mal wieder Chef spielen. – also beobachte dies und Schmunzel einfach darüber, wenn du diesen Teil von dir mal wieder auf die Schliche gekommen bist. Und dann richte dich neu aus. Es lohnt sich!
Ich glaube, dass in diesem Satz dieser Dame große Weisheit enthalten ist. Denn solange wir auch, bei allem besten und unermüdlichen Einsatz, nicht auch die Wertschätzung für unsere eigene Art und unsere eigene Leistung haben, werden wir nie glücklich und zufrieden sein können. Jeder Schritt, auch jeder vermeintliche Fehler wenn man bereit ist daraus zu lernen, ist ein Schritt zum Erfolg und zu unserem selbst gewählten Ziel hin.
Ich „übe“ dies als Mensch schon viele Jahre, auch und gerade in schwierigen Zeiten… aber eben auch in den ganz guten, … Ich meine, dass ist wohl der Lernweg und eine der grössten Chancen des ganzen Lebens. Je mehr mir es gelingt es in genau diesem Moment zu beachten und zu schätzen, je zufriedener, schöner, erfüllter und harmonischer ist mein Leben in diesem Augenblick… und in diesem… und in diesem…. und es liegt an mir welche und wie viel Lebendigkeit ich nun in mein Tun hineinbringe. Das finde ich genial.
So sind die Herausforderungen auch nicht mehr so diese wahnsinns Höhen und Tiefen, mit ihren großen kräfteraubenden emotionalen Verstrickungen, sondern sind eben Dinge und Situationen die einfach so sind, und zum Teil eben noch Stück für Stück erledigt werden wollen. Eben Ursache und Wirkung. Also tue ich einfach was zu tun ist. So kann man sich dann eine ganze Menge von dem hausgemachten Druck abnehmen. Zufriedenheit ist ein Schritt hin zum Frieden mit sich und der Welt. Doch wer jetzt denkt: „Ein schöner und doch noch recht bescheidener Anfang. Also da ist Jemand schon mit recht wenig zufrieden.“ Okay, und wie war das noch gerade mit der eigenen Messlatte und der eigenen Größe? Also bevor du in das alte Muster verfällst, und einfach nur über dich und andere beginnst zu kritisieren und zu mäkeln, fang ich doch lieber einfach selber bei mir an und TUE es.
Jede große Reise beginnt doch mit dem ersten Schritt.
Als Bewusstsein ist Zufriedenheit kein Ziel, sondern nur eine Folge von… Je mehr ich all die Bewertungen loslasse, je mehr kehre ich zurück in mein eigentliches lichtvolles Sein und meine wahre Natur und Fähigkeit. Hier findet sich echte Freude und Herzensgröße, Güte, Geduld und Gelassenheit neben all der neuen Schaffensfreude. Von dort aus ist keine Mühe zu viel, wenn dein Ziel wirklich von ganzem Herzen für dich stimmt, und du dabei als Lohn nicht nur in deine, sondern auch in anderer Menschen strahlende Augen schaust.
Der Schlüssel zur Zufriedenheit heißt: DANKBARKEIT.
Also könntest du dich doch jeden Abend vor dem Schlafengehen mal kurz fragen: Wofür könnte ich mir heute ehrlich dankbar sein? Was ist mir gut gelungen? Was hab ich gemacht für mich? – und für andere? Wen konnte ich ein Stückchen glücklicher machen/ durch meine Art bereichern? Und wie konnte ich mich heut bereichern? – vielleicht mit einer Erkenntnis; vielleicht mit einem „Nein, Danke“ wenn du spürtest, dass dir etwas zu viel war; vielleicht mit einem ehrlichen „gut gemacht“; oder vielleicht mit einem Lächeln beim Blick in den Spiegel… probier es mal. Es kostet dich nicht viel Zeit, und schenkt dir dafür unendlich viel.
Ingrid Wilke
Heilpraktikerin, Homöopathin… Mental- und Bewusstseins-Trainerin
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Teilweise Auszüge aus meiner Buchreihe: „Kannst du nicht – oder willst du nicht?! Pass auf was du sagst.“
(Bücher, die zur Zeit noch auf den richtigen Verlag warten.)