Zu früh gefreut

„Aufatmen. Das Schlimmste haben wir hinter uns“, das dachten wir am Sonntag. Doch da waren wir wohl etwas zu voreilig. Wir hatten uns von der kurzen Tanzeinlage unseres Sohnemanns täuschen lassen. Aufatmen war weit entfernt, es sollte jetzt erst richtig los gehen. Nur um sicher zu gehen, dass der Kleine keine Mittelohrentzündung ausbrütet, schlugen wir Anfang der Woche beim Kinderarzt auf. Der konnte Entwarnung geben. Aber nur, was die Mittelohrentzündung angeht. Denn der Gesamtzustand unseres Sohnes bereitete ihm Sorgen. Der Kleine konnte seine Augen kaum aufhalten, die Lunge rasselte, er verkroch sich in mich und schlief sofort immer wieder ein. Wir waren vollkommen hilflos.

Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser

Der Kinderarzt überprüfte die Sauerstoffsättigung und wir entschieden uns für einen Test, der das RS-Virus nachweisen sollte. Die Kosten sollten wir selber tragen. Das Gerät zur Messung der Sauerstoffsättigung funktionierte nicht wirklich. In einem ohnehin schon sehr aufwühlenden Zustand, bringt so ein Gerät nicht gerade Ruhe in die ganze Sache. Wie dem auch sei, die Werte waren nicht gut. Der RS-Test war negativ, der Zustand unseres Sohnes so schlecht, dass wir in die Uniklinik fuhren. Von wegen, das Gröbste überstanden.

In der Uniklinik kam dann noch einmal alles anders. Der RS-Schnelltest beim Kinderarzt war wohl nicht so zuverlässig, denn in der Klinik fand man das Virus. Die Entzündungswerte im Blut waren extrem hoch und die Lunge rasselte nach wie vor. Superinfekt – nie gehört und nie gesehen. Aber genau das erschwerte unserem Sohn das Leben. Antibiotikum für sieben Tage, höher dosierter Fiebersaft und weitere Nasentropfen und Hustenlöser sollten es richten. Nicht zu vergessen unser Inhaliergerät – wir haben jetzt einen Pari Boy.

Zweisam wachend

Doch auch wenn die Medikamente recht gut anschlagen, unser Sohn bereitet uns große Sorgen. Manchmal überkommt ihn solch ein Hustenanfall, dass ich in Panik gerate, weil ich glaube, er würde gleich ersticken. Seine Lunge rasselt, er atmet schneller als gewohnt, er schläft sehr viel, er isst und trinkt wenig. Und er braucht Nähe – unfassbar viel Nähe. Doch nicht nur er, auch wir müssen und wollen ihn ganz nah bei uns haben. Wie sehr haben wir uns gefreut, als er nach rund neun Monaten in seinem eigenen Zimmer schlief, als wir unser elterliches Schlafzimmer wieder für uns hatten. Und momentan? Da halten wir es kaum im Wohnzimmer aus, wenn der kleine Mann schläft. Wenn wir zu Bett gehen, dann können wir nicht anders und legen ihn zwischen uns. Und dann bringe ich kein Auge zu. Wie in den ersten Tagen nach der Geburt liege ich da neben unserem kleinen Sohn und lausche seinem Atem voller Sorge, dass er irgendwann aufhört zu atmen. Diese Sorge – sie macht uns ganz fertig, sie strengt an. Aber irgendwie schweißt sie auch zusammen und zeigt uns, wie wichtig es ist, dass wir als Familie zusammen halten.


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