'Zonen-Gabys erste Banane' oder wie man sich noch heute lächerlich macht

Wie ausgeprägt kann das Niveau eines Volkes sein, wenn Figuren wie ein Helge Schneider oder ein Stefan Raab als lustige Gesellen gelten, als großartige "Komiker" "Comedians" gefeiert werden und sich dabei dumm und dämlich verdienen?
Karl Kraus meinte einst: "Wo die Sonne der Kultur niedrig scheint, werfen auch Zwerge lange Schatten." Dem schließe ich mich an.
Nun gibt es aber nicht nur die o.g. Gestalten im Land und ich kenne eine Menge Leute, die weder über Raab, noch über Schneider lachen können. "Katzenklo" und "Maschendrahtzaun" ist etwas für Unterbelichtete. So einfach ist das. Fragt man beispielsweise Schneider- Jünger, was an Schneiders Ausdünstungen lustig sein soll, dann folgt zumeist die folgende Antwort: "Er ist aber ein guter Musiker". Wie unterbelichtet, einfältig und verblödet muss man sein, um eine solche Antwort abzugeben? Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun?
Doch gibt es noch wirklich lustige Gesellen im Land. Neben vielen Kaberettisten zählen dazu auch Satire- Zeitungen wie der "Eulenspiegel" oder die "Titanic".
Laut "Süddeutsche Zeitung" ist das Satire- Magazin Titanic "nicht immer komisch", was am schwarzen Humor liegen dürfte, den die politisch korrekte Süddeutsche nicht nachempfinden will oder kann.
Als komisch empfand die Süddeutsche allerdings eine der schlechtesten, wenn nicht gar die schlechteste Titelseite, die jemals von der Titanic veröffentlicht wurde:
'Zonen-Gabys erste Banane' oder wie man sich noch heute lächerlich machtNicht zufällig wird diese Titelseite ebenso von den Raab- und Schneider- Jüngern gefeiert.
Doch, wer lacht hier wen aus?
Zu Wendezeiten hing Zonen-Gaby in unzähligen Partykellern und Studentenzimmern der noch geteilten Republik. Die Frau mit der Gurke wurde zum Star, Zeitungen in der ganzen Welt druckten das Titelbild nach. Bis heute erfreuen sich Berlin-Touristen an Gaby als Postkartenmotiv. Und in einem Zürcher Hotel findet sich auf dem Rezeptionstisch die Musteranmeldung "Name: Zonen-Gaby, Wohnort: Im Glück." Journalisten benannten die ehemalige PDS-Bundesvorsitzende Gabriele Zimmer nach ihr.
...Zonen-Gaby bleibt bis heute der mit Abstand berühmteste, am häufigsten nachgedruckte Titanic-Titel. 
SZ
Setzen wir voraus, was schon verblödet genug ist, dass die DDR- Bürger vor dem 9.11.1989 absolut nichts von der Existenz von Bananen wussten, so kannten sie doch Gurken.
Wie bitteschön soll jemand, der Gurken kennt, eine Gurke für eine Banane halten?
Anfangs dachte ich, die Titanic hätte sich hier einen Scherz geleistet, der auf die allgemeine Oberflächlichkeit, Bildungsschwäche und Arroganz der Bundesbürger abzielt. Doch Fehlanzeige:
Die Satiriker unterhielten sich über die kruden Fernsehbilder, auf denen zu sehen war, wie Bundesdeutsche an über Ungarn ausgereiste DDR-Bürger Bananen verteilten. Da soll Titanic-Ur-Vater Robert Gernhardt gesagt haben: "Wir zeigen einfach eine junge Frau, die eine Banane in der Hand hält. Zonen-Gaby im Glück." Bernd Eilert spann die Idee weiter: "Und statt einer Banane drücken wir ihr eine Gurke in die Hand." Große Begeisterung an der Spaßfront! Bernd Fritz wurde angewiesen, nach einer geeigneten Gaby zu suchen. Da fiel ihm Dagmar aus seiner Wormser Lieblingskneipe ein.
SZ
Es mag sein, dass die "Spaßfront" an besagtem Abend nicht mehr Herr über ihre Sinne war. Vielleicht war der Realitätssinn durch Rauschmittel derart betäubt, dass die grauen Zellen auf Urlaub waren. Was übrig bleibt, ist dieses Titelbild. Ein vortrefflicher Beweis darüber, wie die auf Dummheit basierende Arroganz des gemeinen Bundesbürgers noch heute Wirkung zeigt.
Im erwähnten SZ- Artikel aus dem Jahre 2009 findet sich folgende aussagekräftige Einleitung:
Deutschland, Anfang November 1989. In wenigen Tagen fällt die Mauer. Noch immer reisen Zehntausende DDR-Bürger auf abenteuerlichsten Wegen nach Deutschland ein.
Hochmut bzw. Übermut kommt bekanntlich vor dem Fall. Welch geistiges Kind die Verfasser solcher Zeilen sind, kann nicht nur mit mangelhaften Geographiekenntnissen schöngeredet werden.
Es spricht Bände.
Einerseits ist es traurig, andererseits spotte und lache ich noch heute über die Anmaßungen derjenigen, über die mein Vater einst sagte: Nimmt man ihnen den Taschenrechner weg und schneidet ihnen die Krawatte ab, dann stehen sie im Dunkeln.
Für wahr. Dort, wo selbst das Mittelmaß unerreichbar ist, werden auch fernerhin die Raabs und Schneiders Karriere machen und über erfundene Zonen- Gabis gelacht werden.
Humor kann verbindend und demzufolge auch trennend wirken.
Einer auf Dauer ausgerichteten Partnerschaft kann es nur von Nutzen sein, wenn der Humor geteilt wird.
Wo allerdings ausgewiesene Pisa- Krüppel  ihre Zoten reißen, sollte man nicht mitlachen, sondern diese Trottel auslachen.
Suum cuique!

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