Zockerkönig Wulff

Warum hat der Mann so lange gezögert, obwohl ihn doch klar sein musste, dass er nicht Bundespräsident bleiben konnte?
Ist doch eigentlich ganz einfach: Die bei Bundespräsidenten (warum auch immer) "Ehrensold" genannte Pension von 199 000 Euro pro Jahr plus Sekretärin, Dienstwagen und Büro gibt es laut Grundgesetz nur bei Rücktritten aus politischen, nicht aber aus persönlichen Gründen.
Heißt: Eigentlich hätte Wulff nach seinem Rücktritt Hartz IV beantragen müssen: Haus in Großburgwedel gehörte der Bank - Zwangsversteigerung. Denn Wulff hatte nach seiner Scheidung zwecks Ehelichung der ehrenwerten Bettina, kein Geld mehr. Deshalb musst er sich ja auch zum Kauf des Hauses zunächst von ebenso wohlmeinenden wie selbstlosen und reichen Freunde das Geld leihen - und erst als das raus kam, bei einer Bank.
Und da er seiner - unbestätigten Gerüchten zufolge - dem Luxus durch aus zugetanen Bettina ja etwas bieten wollte, musste er eben am Urlaub sparen, in den ärmlichen "Gästezimmern" von Freunden nächtigen und - damit das Ambiente stimmte - mindestens als Gast von Millionären trinken und tafeln.
Und letzlich brauchte er einen Job, der ihm ein ordentliches Auskommen auf Lebenszeit sicherte. Ministerpräsident, das war nichts, da konnte man ja alle paar Jahre abgewählt werden. Und Pension gab es dafür auch erst mit 60 und Wulff war, als er sich das alles durch den angeheiterten Kopf gegen ließ, gerade mal 50.
Plötzlich traf ihn die Erleuchtung (Gottes, oder vielleicht doch des Teufels): Bundespräsident, das wäre es doch. Nach einer Wahlperiode oder einem Rücktritt 200 000 Euro für den ganzen Rest seines Lebens. Dagegen war die Zockerei mit seinen Millionärsfreunden doch lächerlich. Dumm nur, dass die heraus kam. Und dass er den niedersächsischen Landtag belogen und gegen das Ministergesetz verstoßen hatte. Und dass damals, in Niedersachsen, seine Freunde auch Gegenleistungen für ihre Großzügigkeit natürlich nicht gefordert aber doch erwartet hatten. Kleine Geschenke, zum Beispiel in Form von Landesbürgschaften, erhalten ja bekanntlich nicht nur die Freundschaft, sie öffnen auch das Scheckbuch, falls es wieder mal eng wird.
Also der als Präsident wohl situierte Christian musste fürchten, nach einen Rücktritt der arme Christian zu sein. Also trat er nicht zurück – bis die liebe Angela verlauten ließ, das die Bundesregierung dem lieben Christian den "Ehrensold" doch nicht verweigern zu können.
Da war er endlich, der Traumdeal des Christian Wulff: Nie mehr arbeiten, ein gratis Auto, ein Büro und eine Sekretärin. Wenn er nur 80 wird, kostet der Mann, den man laut Gerichtsurteil einen Lügner nennen darf, die Steuerkasse mindestens 8 Millionen Euro (Ehrensold) plus Nebenleistungen.
Und da steht gestern ein einstudiert bedröppelter Wulff vor den Kameras, ist ganz traurig. Die Feier findet, wahrscheinlich aus Pietätsgründen erst in vier Wochen, in Großburgwedel statt.
Ob da wohl seine reichen Freunde kommen? Wulff wirds egal sein. Der hat ja nun keine Geldsorgen mehr...

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