Der französische Autohersteller Peugeot Citroen sieht im oberen aber auch im unteren Preissegment große Potenziale. “Unser erklärtes Ziel ist, unsere beiden Marken Peugeot und Citroen nach oben zu positionieren und höhere Preise am Markt durchzusetzen”, sagte Generaldirektor Jean-Marc Gales am Rande des Genfer Autosalons im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX.
Aber auch das untere Preissegment ist für Gales sehr wichtig. Genau darum will der Konzern eine ganz neue Marke entwickeln. “Das ist eine Fahrzeugklasse, in der man gut Geld verdienen kann”, sagte der Manager. Um dies zu verwirklichen muss man aber für geringe Kosten sorgen. Trotz der geringen Kosten darf man aber Qualität, Sicherheit und Umweltverträglichkeit nicht vergessen. Also muss man auch im Vertrieb gespart werden. “Wir werden diese Marke nicht über das Peugeot- und Citroen-Händlernetz verkaufen, dazu brauchen wir ein völlig neues Distributionssystem.” Dafür gibt es eine Möglichkeit, das Internet.
Wo diese Billigmarke produziert werden soll weiß man noch nicht. Man hat eine Produktion in Schwellenländern oder mit einem chinesischen Partner als Möglichkeit genannt. ” Wir rechnen gerade die Optionen durch.” Man hofft dieses Jahr die Billigmarke auf den Markt zu bringen. Ansprechen möchte man jene Kunden, die sich im Normalfall einen Gebrauchtwagen gekauft hätten. Beim gleichen Preis würden sie sich wegen der eingeräumten Garantie, einer besseren Sicherheitsausstattung und modernerer Antriebstechnik aber eher für einen Neuwagen entscheiden.
Gales sagte: “2011 fängt gut an.” Die Auftragseingänge seien höher ausgefallen als erwartet. PSA fahren ebenso wie die deutschen Hersteller an der Kapazitätsgrenze. Letztes Jahr hat man 3,6 Millionen Autos verkauft und damit einen Absatzrekord erreicht.
“Wir kaufen keine Markenanteile auf Kosten der Rentabilität”, sagte Gales. Täte man dies, würde nur ein Teufelskreis aus Rabatten und sinkenden Restwerten beginnen. Für die Elektroautos erwartet Gales relativ stabile Restwerte, da die Stückanzahl noch nicht so hoch ist.
Als erster europäischer Hersteller hat PSA, die ersten rein elektrischen Elektroautos auf den Markt gebracht. “Wir wollen in diesem Jahr insgesamt 7000 Stück verkaufen”, meinte Gales. Aufgeteilt sollte dies sein, die Hälfte auf den Citroen C-Zero und die andere Hälfte auf den Peugeot Ion. Beide Fahrzeuge basieren auf dem Mitsubishi I-Miev. “4000 Stück sind schon fest verkauft”, sagte Gales. “Damit sind wir bis Juli ausverkauft.”
Besonders begeistert ist Gales über die Förderung im französischen Statt. Die Elektroautos oder Hybrids werden in Frankreich mit 5.000 Euro gefördert. “Das wünsche ich mir ähnlich für Deutschland. Auf ein hohes Volumen kommen wir nur wenn der Staat Anreize schafft.” Und das ist wichtig, denn erst bei steigender Stückanzahl, rechnen sich die hohen Anfangsinvestitionen.