Zero Waste Home – Müllvermeidung statt Recycling

lecercle, flickr (CC BY-NC-SA 2.0), Bild zugeschnitten. Einfach aufs Bild klicken, um zum Original zu kommen

lecercle, flickr (CC BY-NC-SA 2.0), Bild zugeschnitten. Einfach aufs Bild klicken, um zum Original zu kommen

Es tut mir wirklich sehr leid, dass ich diese Woche Freitag nichts gepostet habe. Dieser Artikel sollte bereits gestern veröffentlicht werden, aber der Artikel ist deutlich länger geworden als geplant. Das liegt einfach daran, dass sich gerade meine Gedanken überschlagen. Zu dem Thema geht mir seit fast einer Woche so unglaublich viel durch den Kopf. Ich merke förmlich, wie sich alles verwirbelt und nun langsam neu sortiert. Mein ganzer Blick rückt sich zurecht. Ich nehme mein Konsumverhalten ganz anders wahr und schlagartig hat sich meine Einstellung zu Besitz und Glück im Leben geändert.

Diese Gedanken möchte ich natürlich auch mit euch teilen – auch wenn es nicht direkt ums Backen geht. Es geht nämlich um ein anderes Thema, dass mir sogar noch mehr am Herzen liegt, nämlich Umweltschutz und irgendwie auch Materialismus. Das Thema Umweltschutz beschäftigt mich schon verdammt lange. Sobald ich als Kind lesen konnte, habe ich nämlich alles Lesbare verschlungen, was bei uns zu Hause so rumlag: Meine alten Bilderbücher, all meine Schulbücher, Gebrauchsanweisungen (ernsthaft) und allerlei Broschüren. Darunter war eine Broschüre, die über Umweltschutz, Ozonloch, Mülltrennung und Recycling informierte. Die hatte bei mir direkt einen so tiefen Eindruck hinterlassen, dass ich – zum Unmut meiner Mutter – als Sechsjährige in der Bäckerei die Verkäuferin unfreundlich anpflaumte, weil sie das Gekaufte in – meiner Meinung nach – zu viele Tüten einpackte. Als mein viel älterer Cousin mal vor meinen Augen seine Kippe auf den Boden warf, beschimpfte ich ihn ohne Zögern lautstark als Umweltverschmutzer, was er gar nicht witzig fand.

Umweltschutz ist ein weitreichendes Thema. Im Gegensatz zu Themen wie Regenwald-Abholzung ist gerade Verpackungsmüll etwas, was uns in unserem Alltag auf Schritt und Tritt vollkommen sichtbar und unversteckt begleitet – und was wir dennoch zum Großteil kaum noch wahrnehmen. Wem fällt den schon der Teebeutel als Müll auf? Oder die Tube der Zahnpasta? Zu Weihnachten hatte ich mal meine Schwiegeroma gefragt, wie es eigentlich bei ihr früher mit Müll war, worauf sie nur lachen konnte. Denn Müll, so sagte sie, habe es damals doch gar nicht gegeben! Verpackungen gab es schlicht und ergreifend nicht. Essensreste wurden an das Hausschwein verfüttert, Gegenstände repariert, Kleidung umgenäht oder der Stoff für etwas anderes weiter verwendet. Im Osterfeuer wurden dann alles brennbare verbrannt, und für große, sperrige Metallgegenstände wie kaputte Bottiche fuhr man dann alle Schaltjahre mal zum Moor und hat die Sachen ins Moor geschmissen (ööhh, bitte nicht nachmachen XD).

Heute sieht das ja ganz anders aus. Kein Müll? Keine Verpackungen? Undenkbar… Oder doch?

Wie ich bisher lebe

So war ich immer der Meinung, dass wir uns recht viel Mühe geben, umweltbewusst zu leben. Wir trinken z.B. zu Hause keine abgepackten Getränke, sondern nur Leitungswasser, Tee und hin und wieder Kaffee. Gerade abgepacktes Wasser ist meiner Meinung nach absolut überflüssig. Es belastet nicht nur unsere Umwelt (siehe z.B. hier und hier), sondern bringt nicht mal einen gesundheitlichen Nutzen, und mitunter ist es sogar noch mit Radionukleiden, anthropogenen Stoffen oder Acetaldehyd von den PET-Flaschen belastet!

Bei einem gesunden Menschen und bei normaler Ernährung macht es deshalb keinen Unterschied, ob man seinen Flüssigkeitsbedarf durch Mineralwasser oder Leitungswasser deckt. In kalkhaltigen Regionen ist der Calcium-Gehalt des Trinkwassers signifikant höher als der eines durchschnittlichen Mineralwassers; so enthält Berliner Trinkwasser bis zu 150 mg Calcium pro Liter, manche Mineralwässer nur ein Zehntel davon. (Wikipedia)

Auch verzichten wir bewusst auf Wasserfilter. Zum einen sind sie zumeist eher schon eine gesundheitliche Gefahr, weil sie schnell zukeimen, und zum anderen ist ungefiltertes Leitungswasser, vor allem hartes Leitungswasser, sogar gesünder! Nur eben nicht so toll für die Kaffee- oder Waschmaschine. Aber beim letzteren schafft so ein kleiner Tischfilter sowieso keine Abhilfe. Leitungswasser ist das am strengsten kontrollierte Lebensmittel in Deutschland – also auch strenger kontrolliert als Mineralwasser. Einziges Risiko beim Leitungswasser können Bleirohre in älteren Wohnhäusern darstellen, aber laut Stiftung-Warentest hilft da ein Tisch-Wasserfilter leider auch nicht. Dann hat man sowieso auch ein größeres Problem, nämlich auch beim Kochen, und sollte als Eigentümer die Rohre austauschen lassen bzw. als Mieter den Vermieter informieren. Nähres dazu hier.

Natürlich haben wir auch immer einen oder mehrere Stoffbeutel für (auch nicht-Lebensmittel-) Einkäufe dabei, um keine Plastiktüten nehmen zu müssen. Wir achten auch sehr auf die Senkung unseres Stromverbrauchs, sodass wir davon ausgehen, dass wir dieses Jahr endlich die Marke von 1.000 kWh (ohne Warmwasseraufbereitung) knacken (ein durchschnittlicher Zwei-Personen-Haushalt verbraucht 2.850 kWh ohne Warmwasseraufbereitung). Vor vier Jahren haben wir außerdem unser Auto verkauft und sind so nun komplett auf Fahrrad und öffentliche Verkehrsmittel umgestiegen (und das, obwohl ich nach vier Jahren als damals jugendliche Dauer- und Langstreckenpendlerin die Deutsche Bahn nach wie vor abgrundtief hasse). Wir tragen unsere Kleidung auf. Wir haben unseren Konsum drastisch reduziert, kaufen pro Jahr nur ungefähr zwei Mal Kleidung ein, gehen nur sehr selten Shoppen und legen viele Sache, die wir wollen wieder zurück, weil wir sie nicht brauchen. Ich ernähre mich inzwischen fast komplett vegan, mein Mann vegetarisch.

Was mir nicht klar war

Ja, und so dachte ich ganz blauäugig, dass wir ja schon “viel” für die Umwelt täten – bis ich vor einigen Tagen in der Facebook-Gruppe Tellerchen Debattierclub auf diesen Bericht stieß, der meine Ansichten wahrscheinlich gerade genau so massiv umkrempelt wie die Broschüre von damals.

Berichtet wird über die amerikanische Familie Johnson, deren Müll eines ganzen Jahres in ein ca. 1,5L großes Einmachglas passt! Nun ist das keine abgeranzte Hippy-Familie die irgendwo in einem Urwald in einem Baumhaus wohnt und sich selbst versorgt. Die Johnsons sind eine ganz normale Familie, die mitten in San Francisco in einem Haus wohnt, das genau so in einem Einrichtungs-Magazin abgebildet sein könnte – nur, dass sie eben zufälligerweise keinen Müll produzieren. Eine Familie, wo Mutter Béa, die früher eher auf künstliche Bräunung, Acryl-Nägel und Botox stand, eines Tages den Gedanken der Müllvermeidung einfach mal konsequent weiter gedacht hat.

(Für einen Bericht auf Deutsch hier klicken)

Zero Waste Home nennt Béa Johnson das Konzept und hat auch ein Buch darüber geschrieben, das es ironischerweise auch in Papierform zu kaufen gibt. Denn Béas Lebenseinstellung dahinter beinhaltet mehr als nur Müllvermeidung. Es geht ihr und ihrer Familie auch darum, sich aus dem Konsumwahn heraus zu halten und so das Leben zu vereinfachen – Simplify your Life! Dazu gehört für sie nicht nur, Produkte ohne Verpackungsmüll zu kaufen, sondern auch, Unnötiges auszusortieren und gar nicht erst anzusammeln. So gewinnt man plötzlich an Lebenszeit und Flexibilität für die eigentlich wichtigen Sachen im Leben, wie Béa in ihrem – übrigens sehr informativen – Blog auch schön vorrechnet.

Frei übersetzt kann man also sagen: Wer Verbraucher statt Konsument ist, sprich, wer kauft was er braucht, und nicht was er begehrt (bzw. was die Werbung als begehrenswert vortäuscht), der verschwendet weniger Zeit mit Einkaufen im Allgemeinen (“Shopping”). Diese Zeit kann dann z.B. mit der Familie verbracht werden. Des Weiteren sammelt so eine Person weniger Zeugs an (und hat wahrscheinlich vorher schon alles ausgemistet, was vollkommen überflüssig ist), braucht also auch weniger Wohnraum. Weniger Wohnraum bedeutet weniger Miete bzw. kleinerer Kredit und niedrigere Nebenkosten. Das plus die Ersparnisse durch das aufs Wesentliche beschränkte Kaufverhalten (man kauft ja einfach weniger) bedeutet viel mehr Geld für Erlebnisse wie z.B. gemeinsame Unternehmungen oder für hochwertigere, fair gehandelte Lebensmittel. Oder man kann weniger arbeiten, weil man ja weniger Kosten hat. So hat man mehr Freizeit.

Sehr viel Denkstoff, wie ihr seht. In den letzten Tagen habe ich mir also sehr viele Gedanken dazu gemacht, habe mir viele Tipps auf dem Blog von Béa Johnson durchgelesen und auch sonst viel dazu recherchiert.

Die Umsetzungsmöglichkeiten

Als es an die konkreten Tipps ging, stellte ich zu meiner Freude fest, dass vieles ja gar nicht so schwer ist. Hier eine kleine Führung durch das Haus der Familie Johnson:

Béa spricht von den 5 R’s – refuse (ablehnen), reduce (reduzieren), reuse (wiederverwenden), recycle (zur Wertstoffsammlung geben), rott (kompostieren).

Sie hat auch konkrete Tipps, z.B. hier für die Küche:

Und für die Küchenschränke:

Im Grunde geht man mit eigenen Stoffbeuteln und Behältnissen wie Tupperdosen und Einmachgläsern bewaffnet einkaufen. Für loses Obst- und Gemüse schlägt Béa Wäschenetze vor, für Brot ein Kissenbezug und für sonstige Sachen gerne auch mal einen Stoffbeutel mit Zugband.

Für Kosmetik- und Putzartikel kann man Hausmittel verwenden. Essig und Backpulver zum universalen Putzen, Natron mit etwas Stevia als Zahnpulver statt Zahnpasta, oder Zitronenwasser als Haarspray. Rezepte hat Béa hier zusammengestellt. Man findet aber viele Rezepte für allerlei Hausmittelchen – inklusive Spülmaschinen-Spülmittel oder Waschmittel – auch, wenn man einmal danach googelt.

Meine ersten Müllvermeidungs-Gehversuche

Voller Elan wollte ich also bei den nächsten Einkäufen darauf achten. Für frische Lebensmittel sollte es kein Problem sein, die gibt es doch in jedem Supermarkt lose zum Abwiegen, dann brauche ich ja nur eigene Obst-Plastik-Tüten mitnehmen, und davon haben wir zu Hause ja von den vorherigen Einkäufen. Naja, das dachte ich mir zumindest. Leider stellte sich das als Irrglaube dar. In normalen Supermärkten ist nämlich gerade die gesamte BIO-Waren noch mal in Plastik eingepackt. Das wunderte mich. Bei späteren Recherchen fand ich heraus, dass es wohl verhindern soll, dass Kunden BIO- und nicht-BIO-Waren vermischen. Sprich, dass nicht ein Kunde die teure BIO-Ware zu nicht-BIO-Preisen kauft.

Also im Supermarkt zu den nicht-BIO-Sachen gegriffen. Ich kaufe sowieso nicht alles BIO, sondern eher gemischt. Erst mal ist es komisch, vor dem Obstregal im Rucksack nach den kleinen Plastiktüten zu kramen. Einige wenige Kunden gucken komisch, ein Mitarbeiter schielt auch kurz rüber. Gut, mich stört’s nicht. An der Kasse gab es gar keine Probleme, nicht mal eine Nachfrage, wieso denn plötzlich das Obst in einer anderen Tüte als die des Supermarkt’s steckt.

Da ich aber auch BIO-Sachen möchte, gehe ich nun zum veganen Supermarkt, dem Veggi Haus. Dort freut man sich darüber, dass ich meine eigenen Tüten wiederverwende. “Eine gesparte Plastiktüte ist eine gute Plastiktüte,” sagt die nette Dame an der Kasse. Aber auch dort sind einige Sachen, wie z.B. vereinzelte Gurken, noch mal in Plastik eingeschweißt. Wieso Gurken noch mal eine Plastik-Verpackung brauchen, ist mir ein Rätsel.

Nächste Station – Asia-Shop. Auch da gibt es loses Gemüse. Ich suche aber nach frischem Koriander, denn meine zwei Koriander-Pflanzen auf dem Balkon sind leider schon verblüht und abgestorben. Keine Chance – Koriander, Petersilie, Zitronengras und alle anderen frischen Kräuter gibt es nur in Plastik eingeschweißt. Verdammt. Noch im Ärger darüber ertappe mich dabei, wie ich gedankenlos eine Packung Sojasprossen in meinen Einkaufskorb lege. Ich habe einfach die kleine Plastiktüte ohne Henkel drum rum nicht als Verpackung wahrgenommen! Oh je… So selbstverständlich greifen wir also nach verpackten Sachen, dass ich sogar mit den Gedanken voller Verpackungsmüll-Vermeidung Verpackungsmüll nicht immer im ersten Moment als solchen wahrnehme… Naja, ich hab’s zum Glück noch gemerkt und die Packung wieder zurück gestellt und entdecke direkt darunter den losen Tofu in einem Eimer mit Sojamolke. Nur liegt keine Zange daneben, sondern ein Stapel an kleinen Tüten. Man muss also eine unbenutzte Tüte nehmen, den Tofu damit greifen, und dann die Tüte drüber stülpen. Mit meiner bereits benutzten Tüte komme ich da nicht weit, ich muss mir da also eine neue nehmen. Unmut. Aber immerhin habe ich meine Taktik raus, mit der ich mir nicht noch komische Blicke einfange, wenn ich vor dem Gemüseregal dann ewig lange nach einer eigenen Plastiktüte krame: Ich hänge mir einfach einen Stoffbeutel um, in dem ich die ganzen kleinen Plastiktüten habe. Ruck-zuck ist da ein Tütchen heraus gefischt und keinem ist es aufgefallen.

Im nächsten Asia-Shop, der in meiner Erinnerung auch lose Nüsse hat, fand ich losen Basmati-Bruch-Reis, was mich sehr freut. Allerdings gibt es dafür keine losen Nüsse mehr… Sie haben den Laden umgeräumt und dabei sind die losen Nüsse aus dem Sortiment geflogen. Die bieten sie jetzt selbst abgepackt und eingeschweißt an. Ich mache mir aber langsam Sorgen, woher ich denn die anderen Lebensmittel dann verpackungsfrei bekommen soll. Denn wo auch immer ich war, Obst und Gemüse war immer das Einzige, was man lose und unabgepackt kaufen konnte. Und manchmal ja nicht mal das – im Aldi ist Obst und Gemüse zumeist portioniert – in Netzten, in Plastik-Schalen mit noch mal Plastik drum rum (z.B. Champignons). Aber wo soll ich denn meine Backzutaten wie Mehl, Backpulver, Zartbitterschokolade usw. ohne Verpackung bekommen? Und was ist mit flüssigen Sachen wie Essig und Öl?

Ich recherchiere also weiter, und stoße auf etwas Ähnliches. Eine Reportage vom NDR über ein Leben ohne Plastik. Wie schädlich Plastik häufig ist, überrascht mich da jetzt nicht. Vielmehr interessiert mich, wie Familie Wagner, die vier Wochen lang ohne Plastik leben will, ihren Einkauf gestaltet.

Genauso ratlos wie die Wagners stand ich auch überall. Und die greifen ja immerhin auf Papierverpackung und Gläser zurück oder kaufen das Klopapier mit Plastikverpackung und nehmen es einfach hinter der Kasse aus der Verpackung raus und lassen die Verpackung im Laden. Und statt Plastikdeckel nehmen sie zu Hause Alufolie. Also etwas anderer Schwerpunkt.

Wie geht es weiter?

Familie Johnson hat in den USA die Möglichkeit, in Supermärkten auch lose Waren einzukaufen. Viele Supermärkte haben da ganze Regalreihen, wo man alles auch in selbst abpackbar bekommt – im Normalfall wohl auch noch günstiger, da ja die Kosten für die Verpackung wegfallen. Das ist vielen wahrscheinlich gar nicht klar, aber man zahlt natürlich auch für die Verpackung mit. In Kanada gibt es sogar Supermarktketten, die sich darauf spezialisiert haben. To buy in bulk heißt es dort. Nur wird dabei der Umweltaspekt nicht betont, und abfüllen kann man dort die Sachen wie beim Obst und Gemüse in Deutschland in dort bereitstehende Plastiktüten. Beliebt ist diese Art des Einkaufens vor allem weil man Geld spart und auch die Mengen nur kaufen kann, die man tatsächlich braucht.

Wie sieht das aber in Deutschland aus? In Deutschland konnte ich genau vier Geschäfte ausmachen, wo man Lebensmittel lose kaufen kann. Alle vier sind ganz neu und stellen den Umweltaspekt in den Vordergrund und scheinen dies aus vollster Überzeugung zu machen. Hier die Auflistung in chronologischer Reihenfolge nach Eröffnungsdatum.

Lebensmittel lose zu verkaufen ist sicherlich in Deutschland von den Hygiene-Bestimmungen her nicht einfach, und ich freue mich total, dass diese vier Vorreiter sich da durch gekämpft haben. Dennoch wundere ich mich, warum es nicht Lebensmittel zum Selbstabfüllen schon länger auch hier gibt. In Frankreich scheint dies wohl auch lange schon üblich zu sein, und auch in USA und Kanada scheint das Geschäft damit gut zu laufen. Laut diesem Beitrag von RTL zu Original Unverpackt werde es in Deutschland höchstens ein Nischengeschäft bleiben, weil es zu unpraktikabel bzw. zu unpraktisch sei. Ich glaube das aber nicht. So lange es die Möglichkeit gibt, für Spontaneinkäufe auch dort die Sachen in Papiertüten abzufüllen, wird es bestimmt auch mainstream-tauglich werden. Und zumindest sind Papier- schon mal besser als Plastiktüten. Pfandsysteme mit Einmachgläsern oder Flaschen finde ich zwar noch besser, aber ich kenne ehrlich gesagt niemanden, der Pfand mag, was das Ganze in den Kinderschuhen vielleicht etwas behindern könnte. Dann ist es natürlich auch noch eine Frage vom Preis und Einkaufsgeschwindigkeit. Da alle vier Läden es aus Überzeugung machen, bieten sie natürlich auch ein hochwertigeres Sortiment an. Also viele BIO-Produkte. Nun sehe ich in BIO-Märkten nie auch nur annähernd so viel Kundschaft wie in konventionellen Supermärkten. Und ich kenne auch Leute, die noch nie auch nur einen Fuß in einen BIO-Markt gesetzt haben, zum Teil auch, weil es so wenige gibt und man sie nie in seine Alltags-Einkaufsrouten integriert hat. Ich bin sehr gespannt, wie diese vier Läden angenommen werden.

Da der nächste Laden von mir aus ist der in Bonn. Da Bonn jedoch immer noch zwei Stunden mit der Bahn entfernt ist, rückt nun der Traum von meinem Zero Waste Haushalt weiter in die Ferne. Ich hab mir gestern also meine Stoffbeutel mit den vielen kleinen Plastiktütchen umgehangen und bin zum Wochenmarkt gelaufen. Da gibt’s zwar auch eigentlich nur Obst und Gemüse lose, aber immerhin eine deutlich größere Auswahl, auch in preislich wirklich erschwinglicher (Demeter!) BIO-Qualität. Und Antipasti habe ich auch entdeckt, super! Die Kosmetik- und Reinigungsprodukte werden wir nach und nach gegen Hausmittelchen austauschen, sobald wir sie aufgebraucht haben. Und, ja, für alles andere muss ich wahrscheinlich selbst einen Laden hier eröffnen…


wallpaper-1019588
[Review] Manga ~ Hiniiru ~ Wie Motten ins Licht
wallpaper-1019588
Die Relativitätstheorie von Albert Einstein
wallpaper-1019588
Harley Benton Gitarren kaufen – Top-Empfehlungen für Anfänger
wallpaper-1019588
Mulu Marriott Resort & Spa