Isst Du gerne Nudeln? Für viele gehört Pasta zum Camping dazu. Praktisch, schnell zubereitet, lecker. Die Schmetterlingsnudeln hatte Friedrich Maier im Sinn als er seinen farfalla camper 2017 in Neufahrn bei Freising entwickelte. faltcaravaning.net befragte den Ingenieur zu seinem Zeltanhänger, der Entwicklung und der bevorstehenden Vertriebsoffensive.
faltcaravaning.net: Wann hast Du das letzte Mal in einem farfalla camper geschlafen?
Friedrich Maier: Die letzte Nacht im farfalla camper war Ende August. Ich hoffe aber, dass dieses Jahr noch zwei Nächte an einem schönen Herbstwochenende dazukommen.
Wo war das genau?
Da standen wir auf Fehmarn an der Ostsee. Schön war’s, auch wenn das Wetter nicht immer ideal war. Aber so konnte sich unser Anhänger auch mal bei Wind und Regen bewähren.
Vom Hintergrund bist Du promovierter Bauingenieur. Was hat Dich 2017 inspiriert ein Campingmobil zu entwickeln?
Zeltanhänger haben mich schon länger interessiert, weil man darin näher an der Natur ist und viel freier reisen kann als mit einem Wohnwagen. Die Idee für den farfalla camper kam mir, als ich auf einem Campingplatz in der Toskana eine Campingfamilie aus Bremen sah, die ihr ganzes Gepäck in einem Kofferanhänger untergebracht hatte. Da dachte ich mir: Das muss man doch kombinieren können…
Die Idee für den farfalla camper kam mir, als ich auf einem Campingplatz in der Toskana eine Campingfamilie aus Bremen sah, die ihr ganzes Gepäck in einem Kofferanhänger untergebracht hatte.
– Friedrich Maier, Gründer und Geschäftsführer farfalla camper
Was war bei der Konstruktion des farfalla campers die anspruchsvollste Herausforderung?
Das ist schwer zu sagen, weil ich ja verschiedene Partner habe, beispielsweise für den Anhänger an sich, für die Zelte und für die Polster. Und von allen weiß ich, dass sie länger an Details gefeilt haben, an die ich damals in der Toskana natürlich noch nicht gedacht habe. Dort, wo die Scharniere für die seitlichen Klappen angebracht sind, kommen Polster, Zelte, Anhänger und die Bänke im Innenraum zusammen – vielleicht war das der insgesamt kniffligste Bereich bei der Entwicklung.
Für welche drei Haupteigenschaften steht der Farfalla Camper?
Drei sind natürlich wenige, aber ich leg mich mal fest: Das wichtigste waren mir zwei hochwertige und mit jeweils 2,00×1,40 m ausreichend große Betten, weil es aus meiner Sicht unverzichtbar ist, im Urlaub gut zu schlafen. Als zweite Haupteigenschaft sehe ich, dass wir dank der einfachen Faltmechanismen und des Beladungskonzepts in der Lage sind, schnell aufbauen bzw. aufräumen und abbauen zu können, so dass auch Rundreisen mit vielen Stopps oder ein- bis zweitägige Trips mit dem farfalla camper Spaß machen. Und das dritte ist der riesige Stauraum: Man kann zu viert im Cabrio oder im Kleinwagen mit dem farfalla camper verreisen, weil in den Laderaum alles einschließlich Fahrräder locker reinpasst – bei weiterhin kompakten Anhängermaßen.
Wie würdest Du den typischen Farfalla Kunden beschreiben?
Da sehe ich vor allem zwei Gruppen: Die eine sind Familien, für die der farfalla camper eine Alternative zu einem Campingbus mit Aufstelldach ist – mit allen Vor- und Nachteilen, die auch ein Wohnwagen gegenüber einem Wohnmobil hat. Die andere Gruppe sind freizeitaktive Singles und Paare, die Motorräder, Fahrräder, Surfbretter, Gleitschirme oder ähnliches gut geschützt transportieren und den Anhänger am Urlaubsort zum Campen nutzen wollen – für die bauen wir den farfalla camper auch mit nur einem Schlafzelt, dann bleibt nochmal mehr Platz für die Gerätschaften.
Als Ingenieur macht es mir einen Heidenspaß, den farfalla camper technisch-funktional weiter auszureizen.
– Friedrich Maier, Gründer und Geschäftsführer farfalla camper
Jetzt wo das Produkt steht – was sind die nächsten Aufgabenpunkte auf Deiner Agenda?
Jetzt im Herbst machen wir uns daran, Erfahrungen in den farfalla camper einfließen zu lassen, die wir im Lauf des Jahres gesammelt haben. Darauf freue ich mich als Ingenieur, weil es mir einen Heidenspaß macht, den farfalla camper technisch-funktional weiter auszureizen. Aus Vertriebssicht freue ich mich auf Januar und Februar 2020: Da sind unsere ersten großen Messeauftritte bei der CMT in Stuttgart und bei der f.re.e in München geplant.
Zum Abschluss: Wo siehst Du die Zukunft von Camping mit dem Faltcaravan?
Bei den Wohnmobilen gibt es ja schon einen klaren Trend hin zu kompakteren Fahrzeugen – bei gleichbleibenden oder steigenden qualitativen Anforderungen. Wenn sich dieser Trend auf Anhänger ausweitet und die richtigen Angebote gemacht werden, kann ich mir gut vorstellen, dass Zeltanhänger künftig vermehrt auf Campingplätzen anzutreffen sein werden.
Vielen Dank für die spannenden Antworten und einen goldigen Campingherbst 2019
Das Gespräch führte Christopher Schulz per E-Mail mit Friedrich Maier am 17.09.2019
Zur Person Dr.-Ing. Friedrich Maier
Friedrich Maier hatte 2017 den Gedanken, dass ein Zeltanhänger basierend auf einem Kofferanhänger das ideale Campingfahrzeug für seine Familie und ihn sein könnte. Der Gedanke ließ ihn nicht in Ruhe. Weil es einen solchen Anhänger nicht zu kaufen gab und Friedrich Maier Interesse auch von anderen Camperinnen und Campern vermutete, gründete er ein Unternehmen und entwickelte den farfalla camper. Friedrich Maier sieht im farfalla camper den „Campingbus zum Anhängen“, der mit seinen kompakten Abmessungen beweglich bleibt, eine Menge Gepäck aufnimmt und rasch auf- und abgebaut werden kann.