Die gbs präsentiert britischen Film „It’s a boy!“ erstmals in Deutschland
Screenshot “it’s a boy!”
Am kommenden Montag (26.11.2012) tagt der Rechtsausschuss des Deutschen Bundestages zum umstrittenen Gesetzentwurf über die medizinisch nicht indizierte Knabenbeschneidung. Wenige Tage zuvor präsentiert der AK Kinderrechte der Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) die von der Kritik gefeierte Channel-4-Dokumentation „It’s a boy!“ des jüdischen Filmemachers Victor Schonfeld erstmalig in Deutschland. Zudem erhalten die deutschen Bundestagsabgeordneten die Gelegenheit, den Film exklusiv im Internet zu sehen. „Es soll niemand behaupten können, nicht gewusst zu haben, worüber er entscheidet“, meint gbs-Vorstandssprecher Michael Schmidt-Salomon.
Mit seiner Dokumentation hatte Victor Schonfeld in England für Furore gesorgt. „The Independent“ urteilte: „Schonfeld gelingt ein absoluter Glücksgriff; und wie alle guten Filmemacher macht er das Beste daraus.“ Für „The Times“ war Schonfelds „verheerende Anklage“ ein „Fernseh-Höhepunkt“. Linda Grant schrieb in „The Jewish Chronicle”, „It‘s a Boy!“ solle „von jedem gesehen werden… Die Aussage dieses Films verlangt nach einer Debatte”.
Bislang war der Film nur im englischsprachigen Raum bekannt. Mit Unterstützung der gbs wurde der Film nun mit deutschsprachigen Untertiteln versehen. Die Anregung dazu kam vom Filmemacher selbst, der die Beschneidungsdebatte in Deutschland mit Interesse verfolgt. Schonfelds Positionierung in dieser Frage ist eindeutig: „Man hat von führenden Vertretern der Juden in Deutschland gehört, dass eine Nation mit dem historischen Erbe der Ermordung jüdischer Kinder nicht das Recht habe, jüdischen Eltern vorzuschreiben, was sie mit ihren Kindern tun dürfen und was nicht. Dieses Argument ist emotional und manipulativ – und muss zurückgewiesen werden. Es gibt Juden auf der ganzen Welt, die es ablehnen, den Holocaust herabzusetzen, indem er dazu missbraucht wird, Dinge zu verteidigen, die nicht zu verteidigen sind. Als ein jüdischer Vater mit tiefen Wurzeln im jüdischen Leben, bitte ich Sie eindringlich, sich die filmisch dokumentierten Belege anzuschauen und den Eltern und Kindern Beachtung zu schenken, die – als Ergebnis eines sozialen Anpassungsdrucks, dem sie sich selbst nicht widersetzen können – schwer leiden. Es ist Zeit für einen historischen Wandel in Sachen Beschneidung.“
Um die deutschen Bundestagsabgeordneten vor der Entscheidung über das Beschneidungsgesetz zu motivieren, noch einmal grundlegender über die Konsequenzen nachzudenken, die mit einer Legalisierung des Rituals verbunden sind, bietet Schonfelds Produktionsfirma ihnen in Zusammenarbeit mit dem AK Kinderrechte die Gelegenheit, den Film exklusiv auf einer geschlossenen Internetplattform zu sehen.
Der deutschen Öffentlichkeit wird der Film erstmalig am Freitag, dem 23. November, um 19:30 Uhr im Literaturhaus Berlin (Fasanenstraße 23) gezeigt. Eine zweite Vorführung wird am selben Ort am Sonntag, dem 25. November, um 15:30 Uhr stattfinden.
Mit der Veranstaltung und dem exklusiven Angebot für die Bundestagsabgeordneten hofft der AK Kinderrechte, noch mehr Politiker davon überzeugen zu können, dem alternativen Gesetzentwurf zuzustimmen, der für die medizinisch nicht indizierte Knabenbeschneidung ein Mindestalter von 14 Jahren vorsieht.
Journalisten, die den Film vorab sehen möchten, werden gebeten, die Produktionsfirma zu kontaktieren: [email protected]
Weitere Informationen zum Thema Knabenbeschneidung auf der Internetseite des AK Kinderrechte:
www.pro-kinderrechte.de
Lesen Sie zum Thema auch die aktuelle Stellungnahme des Präsidenten des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Dr. med. Wolfram Hartmann, der die Behauptung, bei der Knabenbeschneidung komme es nicht zu nennenswerten Komplikationen, widerlegt:
http://www.bundestag.de/bundestag/ausschuesse17/a06/anhoerungen/31_Besch…
[Übernahme von der GBS-Webseite]