Hey Leute,
Füße zeichnen? Nee, sorry… nicht mit mir! Allein die Vorstellung Füße zu zeichnen schockiert die meisten schon. Dabei ist das gar nicht so schwer. In diesem Zeichenkurs Tutorial möchte ich euch Schritt für Schritt zeigen, wie ihr mit kleinen Tricks richtige Füße zeichnen könnt. Dabei müsst ihr nur die Proportionen kennen lernen. Der Rest ergibt sich von selbst!
Zuerst einmal die Frage der Fragen: Wieso soll ich ausgerechnet Füße zeichnen können, wenn ich meinen Figuren auch Schuhe spendieren kann? Die Antwort darauf lautet: Ihr müsst euch »weiterbilden«, euer Potential nutzen bzw. erweitern, euch verbessern und euer Zeichentalent fördern. Was ist, wenn eure Figur keine Schuhe trägt und barfuß durch die Welt stolziert? Logischerweise könnt ihr mit Schuhen alles verdecken, jedoch ist es als beim zeichnen von menschlichen Wesen nahezu elementar, Füße zeichnen zu können. Letztendlich ist es egal, ob für Storyboards, Cover, Character Design, Filmplakate, Comics, … ihr werdet es gut gebrauchen können.
Ein typischer Fuß ist durchschnittlich zwischen 24 und 28 cm in der Länge groß. Die Größe entspricht genau die unseres Kopfes, wie ihr unten im Bild erkennen könnt. Die Breite dagegen ist etwas kleiner als die Hälfte des Fußes bzw. genauso groß wie die Breite eurer vier Finger (ohne Daumen). Schaut euch diese Proportionen einfach direkt bei euch selbst an, um ein Gefühl zu den Größen zu bekommen.
Nehmen wir einfach mal an, wir zeichnen eine komplette Figur auf unser Blatt, die dann in eine Landschaft integriert wird. Hier ist es äußerst wichtig mit dem Boden zu beginnen. Wo genau wird eure Figur stehen? Auf einem Hügel, auf unebenen Boden oder sogar auf einem Seil? Denn genau an diesen Bereich müsst ihr die Perspektive der Figur und eben auch die Stellung der Füße bestehen. Auf einem Seil würden die Füße eher umklammernd aussehen, auf einem Hügel wäre der Winkel verschieden. Das hört sich vielleicht etwas kompliziert an, aber die Perspektive wird euch helfen, die Füße im richtigen Winkel mit richtigen Proportionen zu zeichnen.
Aber wie genau fange ich nun an, einen Fuß zu zeichnen? Am besten fängt man mit der Sohle, praktisch mit dem »Fußabdruck« an. Das ist wirklich die einfachste Methode, auch wenn es jetzt komisch klingt. Dadurch, dass ihr dann eine genau Vorstellung bekommt, wo in diesem Winkel die einzelnen Zehen sitzen werden, erleichtert ihr euch das Zeichnen immens! Danach könnt ihr den Fuß so langsam aufbauen und ihm Volumen geben.
Ein sehr wichtiger Aspekt sind auch die Schuhe. Schuhe? Gerade eben sprachen wir davon, Füße zu zeichnen… wieso jetzt Schuhe? Damit meine ich, dass ihr in erster Linie eure Füße proportional richtig zeichnet. Man sieht es immer wieder, dass Schuhe genauso groß wie Füße sind. Das ist aber nicht der Fall, da sie den Fuß minimal vergrößern. Hört sich nicht unbedingt schlimm an, aber diese Kleinigkeit empfinden wir bereits als Fehler und denken uns schnell “Hey, irgendetwas stimmt hier nicht”. Verdreht eure Füße nicht extra für ein besonderes Schuh-Design. Viel eher sollten sich Schuhe an die Perspektive und Proportionen der Füße anpassen.
Kommen wir zum großen Zeh – im oberen Beispiel sieht man es am besten. Der große Zeh ist rund, vergleichbar mit einer Blase. Aber sobald die Zehen und vor allem der große Zeh mit einer Oberfläche in Kontakt tretet, wird dieser zusammengedrückt, sodass es ovalförmiger aussieht. Das solltet ihr niemals außer Acht lassen, vor allem dann, wenn ihr realistisch zeichnen möchtet. Auch beim spreizen der Zehen solltet ihr mit eurem Auge beobachtet haben, dass der große Zeh nicht so sehr wie die einzelnen Zehen miteinander verbunden ist. Zeichnet nicht einfach eine Verbindungslinie, sondern haltet einen kleinen Abstand frei.
Der kleine Zeh ist, auch wenn etwas komisch ausgedrückt, eher ein Anhängsel und wird meistens zwiebelförmig gezeichnet. Insgesamt solltet ihr die Füße und auch die Zehen nicht so detailliert zeichnen. Es kommt immer ganz auf die gesamte Komposition an, aber es hat sich herausgestellt, dass detaillierte Füße viel zu viel Aufmerksamkeit bekommen. Dadurch geht die ganze Komposition, die komplette Figur in der Landschaft flöten, weil die Betrachter auf die Füße / Zehen fixiert sind. Aber letztendlich kommt es immer drauf an, was ihr genau fixiert haben möchtet
Ich möchte noch mal auf die Oberfläche zurück kommen. Zeichnet bei stehenden Figuren unbedingt eine klare und strenge Linie, um ihnen eine Standfestigkeit zu bieten und diese auch so darzustellen. Kurvige Füße gibt es nicht und sehen vor allem auf Oberflächen niemals so aus. Ihr presst mit eurem kompletten Gewicht eure Füße zusammen, sodass es nur eine konkrete Linie entstehen kann. Zwar hat nicht jeder ein Plattfuß, aber auch Füße, die leicht nach innen gehen, werden nur mit einem Schatten versehen und nicht mit irgendwelchen Kurven dargestellt. Gerade Linien erzeugen unter anderem auch Dynamik, was bei Kurven schnell verloren gehen kann.
Die Gesamtkomposition ist sehr wichtig, das haben wir nun bereits gelernt, aber inwiefern hat das mit den Füßen zu tun? Etwa nur der Aspekt, dass die Figur auf den Boden steht? Nein, das ist natürlich nicht alles. Bei statischen Figuren, die lediglich stehen ist das kein großes Hexenwerk. Viel schwieriger wird es bei Figuren, die sich bewegen oder eine dynamische Bewegung erzeugen. Schaut euch einfach mal das nächste Beispiel an. Hier kann man klar erkennen, dass der Oberkörper weiter hinten steht, als das ausgestreckte Bein. Die Sache ist klar: Würde das nämlich nicht der Fall sein, und der Oberkörper zu weit vorne stehen, würde die Figur in dem Fall nach vorne kippen und ihre Standfestigkeit verlieren. Aus diesem Grund habe ich vorhin auch die Komposition in Betracht gezogen, da es doch äußerst wichtig ist. Habt ihr die Figur erstmal grob aufgezeichnet, wisst ihr auch wie genau die Füße dabei stehen.
Einen Fuß frontal vor sich zu haben, ist nicht üblich, aber um sie zu zeichnen ein Blick wert. Die Grundformen sind klar erkennbar: Ein Zylinder und ein gedehnter Halbkreis – vergleichbar mit der Hufe des Pferdes. Hier trennt die Ferse die Zehen, welche auch am dunkelsten dargestellt werden. Je nach dem woher die Sonne bekommt, bekommen sie entweder einen schönen Schlagschatten oder aber nur eine leichte Andeutung. Wie vorhin schon angesprochen solltet ihr nicht vergessen, dass der große Zeh mit einem kleinen zusätzlichen Abstand gezeichnet wird und dieser etwas abgegrenzt wird.
Ein anderer wichtiger Punkt sind die Knöcheln. Wie man im Beispiel sehr gut erkennen kann, stehen diese nicht direkt nebeneinander, sondern vielmehr auf unterschiedlichen Höhen. Die Innenseite des Fußes besitzt den höheren Knöchel, die Außenseite dagegen den tieferliegenden. Ohne diesen Unterschied würde es uns wohl schwer fallen, das Gleichgewicht zu halten. In dem Fall können wir nur nach innen fallen, was aber nicht möglich ist. Wer ungeschickt ist und nicht aufpasst, fällt natürlich auf eine andere Art und Weise hin.
Wie sieht es eigentlich mit der Steigung aus? Wie jeder weiß sind die Füße nicht einfach platt wie ’ne Flunder, sondern besitzen eine minimale Steigung, die zum Knöchel führt. Hierbei ist zu beachten, dass diese Steigung nicht zu früh aber auch nicht zu spät auftritt. Direkt nach den Zehen gibt es eine konstante, aufsteigende Linie, die nach oben führt. Der Winkel entspricht zwischen 15 und 20°. Selbst von der Seite, sollte diese Steigung zu sehen sein. Ansonsten habt ihr das Problem, dass die Volumina (das Volumen) nicht existiert und die Füße so aussehen, als würden sie nicht zum Körper dazugehören.
Bei den Zehen existiert die Steigung kaum, da die einzelnen Gelenke in dem Sinne keine Steigung erlauben und damit unterbrechen. Ein anderer wichtiger Punkt hierbei ist auch, dass sich die Zehen überlappen, statt sie direkt nebeneinander zu zeichnen. Wenn ihr euch eure eigenen Füße anschaut, werdet ihr merken, dass sie sich minimal zu einem Nachbarzeh bewegen. Der kleine Zeh kann bei manchen Menschen aufgrund des miesen Schuhwerks auch direkt auf dem anderen Zeh liegen
Das war es auch schon mit dem Tutorial, ich hoffe ich konnte euch das Zeichnen von Füßen etwas näher bringen. Jetzt seid ihr an der Reihe und müsst diese Tipps nicht nur umsetzen, sondern auch am besten täglich üben. Denn wer jetzt glaubt, Füße zu zeichnen, täuscht sich. Also, ran an die Bleistifte – jetzt wird geübt!
Übrigens: Wenn ihr eure Füße nun mit den Beinen verbinden möchtet, so solltet ihr einen kleinen Blick auf das Bein und Knie Tutorial werfen. Nun solltet ihr keine Schwierigkeiten mehr haben
das gefällt mir richtig gut, konntest mir wirklich helfen. richtig toll beschrieben, muss es gleich mal mit deiner anweisung ausprobieren.
also wirklich das ist ja mal ein sehr langer und informationsreicher Artikelo.O
aber ich liebe es zu Zeichnen und bei mir haben Füße meistens die selbe schwierigkeit wie Hände, da ich ja jetzt die Händer gut zeichnen kann werde ich erstmal ne weile an den Füßen üben^^ also vielen Dank und weiter so^^
Dieser Artikel ist genial Ich liebe solche Skizzen mit Beschriftungen wie du sie hier so wundervoll gemacht hast whrscheinlich mag ich den Artikel deshalb so gern x) aber extrem informativ und interessant zu lesen Danke Tex!
der artikel ist ja ELLENLANG
LANG!! sehr lang… ich muss mir mal die zeit machen und es ganz lesen. habs nur bis n zur hälfte ca. danke tex für den lese stoff
Könnte es angehen, dass dieser Artikel der längste is, den du geschrieben hast? :/
Boah geil endlich muss ich keine strichle mehr machn ^^
ui jetzt weiß ich endlich wie ich Füße zeichne
na dann kann das nächste Gewinnspiel ja kommen xD
Schönes Tutorial!
LG Hoffi