Zeche Zollverein im Spiegel der Fotografie

Zeche Zollverein im Spiegel der Fotografie (Foto: © Dieter Blase – Courtesy / Leihgabe des Ateliers Dieter Blase 2016)30 Jahre nach Schließung der Zeche Zollverein präsentiert eine Ausstellung Zollverein-Fotografien aus unterschiedlichen Zeitabschnitten: Schwarzweiß-Aufnahmen der Fotografen Albert Renger-Patzsch und Anton Meinholz aus der Anfangszeit werden Fotografien von Dieter Blase aus den Jahren 1986 und 2016 gegenübergestellt. Gezeigt werden die Fotografien vom 29. Oktober 2016 bis 29. Januar 2017 auf dem Gelände des Welterbes Zollverein.

Ausstellungsbeschreibung

Als der Industriefotograf Albert Renger-Patzsch um 1930 im Auftrag von Fritz Schupp die Zeche Zollverein in Schwarz-Weiß-Fotografien festhielt, galten von Kohle und Stahl geprägte Industrieregionen noch nicht als bildwürdig. Knapp ein Jahrhundert später ist das heutige UNESCO-Welterbe Zollverein mit seiner beeindruckenden Industriearchitektur ein beliebtes und bekanntes Fotomotiv. Die Ausstellung „Der Blick der Sachlichkeit. Zeche Zollverein im Spiegel der Fotografie“ im Portal der Industriekultur auf dem Welterbe Zollverein zeigt die Zeche Zollverein im Spiegel dreier Fotografen. Sie präsentiert Fotografien von Albert Renger-Patzsch, Anton Meinholz und Dieter Blase aus den Zeitabschnitten um 1930, 1986 und 2016.

30 Jahre nach der Schließung der Zeche Zollverein stellt die Ausstellung Schwarz-Weiß-Fotografien von Albert Renger-Patzsch und Anton Meinholz aus der Anfangszeit der Schachtanlage XII um 1930 zwei Fotografie-Serien von Dieter Blase gegenüber. Die erste Serie ist während der Stilllegungsphase der Zeche im Winter 1986 entstanden, die zweite aus dem Jahr 2016 thematisiert den Strukturwandel auf Zollverein.

Die Fotografien von Renger-Patzsch, Meinholz und Blase eint ihre sachliche Bildsprache. Sie ähneln sich in ihrem nüchternen Ausdruck und der Fokussierung auf die Formen und Strukturen der Industriebauten. Dennoch zeugen sie von einem jeweils unterschiedlichen Blick auf die Zeche Zollverein. Sie ermöglichen dem Betrachter Vergleiche zwischen der ehemaligen und der heutigen Nutzung der Anlagen und zeigen dadurch insgesamt ein Gelände im Wandel. Darüber hinaus stehen die Fotografien durch die Ausstellung im historischen Rundeindicker unter dem Dach der ehemaligen Kohlenwäsche von Schacht XII im unmittelbaren Dialog mit dem Ort, an dem die Aufnahmen entstanden.

Insgesamt vermitteln die ausgewählten Bilder einen Eindruck davon, wie die Fotografie der Zechenarchitektur die Rezeption der Industrielandschaft des Ruhrgebiets in den vergangenen 90 Jahren bildästhetisch geformt hat. Durch die Präsentation der Fotografien aus unterschiedlichen Zeitabschnitten zeigt die Ausstellung gleichzeitig, dass nicht nur die „Klassische Moderne“ in den ersten drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts eine eigene Bildsprache hervorbrachte, sondern auch das Zechensterben in den 1980er Jahren und die Ernennung Zollvereins zum UNESCO-Welterbe.
„Die Ausstellung schlägt einen beeindruckenden Bogen von der Entstehungszeit der Schachtanlage XII bis zur Jetztzeit. Sehr spannend ist zudem der Vergleich der Fotografien von Dieter Blase aus dem Stilllegungsjahr mit seinen aktuellen Aufnahmen“, so Jolanta Nölle, Mitglied des Vorstands der Stiftung Zollverein.

Die Fotografen

Der Fotograf Albert Renger-Patzsch (1897-1966) zählt zu den wichtigsten Vertretern der „Neuen Sachlichkeit“. Sein 1928 erschienenes Werk „Die Welt ist schön“ erregte bei Zeitgenossen große Aufmerksamkeit und entwickelte sich zu einer Grundlage der modernen Fotografie. Im Auftrag des Architekten Fritz Schupp setzte Renger-Patzsch dessen Industriebauten in eindrucksvolle Bilder um. Anton Meinholz (1875-1949) war stilistisch von Renger-Patzsch beeinflusst. Als Fotograf der Stadtbildstelle Essen hielt er ab 1913 im Auftrag der Stadt Essen die Architektur und Menschen im Stadtbild fest. Dieter Blase (*1953) nimmt in seinen Werkgruppen Bezug auf die Fotografie der „Klassischen Moderne“. Seine Arbeiten lassen sich weder der traditionellen Industriefotografie noch der kommerziellen Architekturfotografie zuordnen, sein Interesse gilt den statischen und visuellen Eigenschaften der Industrieanlagen, die er zu grafischen Motiven verdichtet.

Der Ausstellungsraum

In den beiden Rund- beziehungsweise Dorreindickern der ehemaligen Kohlenwäsche auf Schacht XII wurde zu Betriebszeiten der Zeche der in Wasser gebundene, feine Kohlenschlamm für die Weiterverarbeitung zu Kokskohle vorbereitet. Beide Rundeindicker gehören heute zum Portal der Industriekultur, das Ende 2009 unter dem Dach der Kohlenwäsche eröffnete und einen beeindruckenden Überblick über das industriekulturelle Angebot des Ruhrgebiets sowie Nordrhein-Westfalens bietet. Während in einem der beiden Rundeindicker der Film RUHR360° zu sehen ist, wurde der andere zu einem Vortrags- und Ausstellungsraum umgestaltet. Seit 2011 wird der Rundeindicker I unter anderem als Ausstellungsort für zeitgenössische urbane Fotografie genutzt.

  • Stiftung Zollverein

Wann und wo

UNESCO-Welterbe Zollverein
Areal A [Schacht XII], Kohlenwäsche [A14], Rundeindicker
Gelsenkirchener Straße 181
45309 Essen

29. Oktober 2016 bis 29. Januar 2017
Begleitend zur Ausstellung findet am 26. November 2016 eine öffentliche Künstlerführung statt.


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