Es sind neuerdings Langpfeffer und getrocknete Rosenblüten im Haus. Was liegt da näher als Pralinen ? Eigentlich sollte es die schon Anfang der Woche geben, aber ich war ein bisschen Hals- und Magen-malad, in Berlin gibt’s das gerade offenbar nur im Doppelpack oder gar nicht, und daher waren ein paar Tage lang eher Süppchen und Tee angesagt. Ob da Schokolade im Anschluss schon das Richtige sind, weiß ich zwar nicht, aber mir war nach etwas Handarbeit.
Auf den Langpfeffer hat mich dankenswerterweise Uda gebracht mit ihren herrlichen Langpfeffer-Birnen auf Gorgonzola-Spaghetti. Lieb Uda, dankeschön für die Inspiration! Den Kirschen-Tipp werde ich auch bald mal umsetzen. Die Rosenblätter haben sich beim Pfeffer-Kauf auf dem türkischen Markt dann ergeben und haben mich eigentlich auf Panir gebracht, den gibt es morgen zusammen mit ein paar Blumen-, Pfeffer- und Berlinale-Fotos auf dem anderen Blog. Aber zu Schokolade und Scharfem passen sie ebenfalls sehr gut.
A propos scharf: Kann sich noch jemand an den Film Chocolat mit Juliette Binoche und Johnny Depp erinnern? Würziges in Schokolade, das war damals neu, und als der gute Freund, mit dem ich den Film im Kino gesehen hatte, und ich danach in unserem Lieblings-Café heißen Kakao mit Chili bestellen wollten, hat das beim Personal Verwirrung gestiftet. Das war nämlich, bevor man überall Pfeffer und Meersalz und Trüffelpilze in Jahrgangs-Tafeln angeboten bekam. Heute ist das nicht mehr so ungewöhnlich, aber trotzdem schön.
Zutaten
Für ca. 18 Trüffel:
200 g gute Bitterschokolade
1 Prise Salz
viele Prisen Langpfeffer (wie heißt es immer so schön: nach Geschmack)
60 g Süßrahmbutter
mehrere EL Puderzucker
etwas gemahlene Vanilleschote
eine Handvoll getrocknete Rosenblätter
Zubereitung
Rosenblätter mit den Fingerspitzen fein zerbröseln – sie müssen wirklich trocken sein, sonst kaut man hinterher ziemlich drauf herum. Puderzucker durchsieben, mit den Rosenblättern und etwas gemahlener Vanille mischen. Beiseite stellen. Langpfeffer auf der Ingwerreibe reiben oder im Mörser mörsern. Schokolade im Wasserbad bei nicht zu hoher Temperatur schmelzen. Butter, Langpfeffer und die Prise Salz zugeben und gut verrühren. Im Kühlschrank erkalten lassen. Abgekühlte Masse zu Kugeln drehen und im Rosenzucker wenden.
Eigentlich schon fertig. Ich habe aber keine Mühe scheuen wollen und versucht, dazu karamellisierte Rosenblätter als Bonus-Deko herzustellen. Das Internet ist ja voll von diesbezüglichen guten Ratschlägen, aber nach gefühlt einem Kilo Zucker habe ich den ferngelenkten Bastelkurs aufgegeben. Lauter scharfkantige, betonharte Bernstein-Dingse mit prähistorisch anmutenden Pflanzen-Einschlüssen sind dabei herausgekommen – gibt’s halt Pralinen pur.
Vegan
Die Butter durch Soja-Margarine ersetzen, das ist schon alles.