Yvonne Catterfeld als Spionin gegen Hitler
Es sind die letzten Wochen des Zweiten Weltkrieges. Vor Norwegen wird das U-Boot U-864 vom britischen Unterwasserkreuzer HMS Venturer abgeschossen. Erstmals in der Geschichte versenkt ein abgetauchtes U-Boot ein anderes. 73 Menschen kommen ums Leben. Bis heute liegt das Wrack vor der norwegischen Küste, erst 2003 wurde es geortet. Doch alle Bergungsbemühungen mussten bisher abgebrochen werden, die 65 Tonnen Quecksilber an Bord könnten eine Umweltkatastrophe auslösen. Diese wahre Geschichte von Hitlers Gift-U-Boot diente als Hintergrund für das Sat.1-Historiendrama Am Ende die Hoffnung, vor dem Regisseur Thorsten Näter eine Dreiecks-Liebesgeschichte erzählt.
Ellen Ludwig (Yvonne Catterfeld) hat ihre Eltern durch die Nazis verloren. Sie kämpft im Widerstand, klebt Plakate gegen Hitler. Als bei so einer Aktion ihre Freundin erschossen wird und Ellen selbst nur knapp den Nazischergen entkommt, lernt sie Robert Elbing (Stephan Luca) kennen. Der ist britischer Spion und überzeugt die junge Frau, sich noch stärker für die Befreiung ihres Landes einzusetzen – als Spionin.
Der Film nach dem Buch von Annette Hess (Weißensee) hält sich nur am Rande an die historischen Fakten. So wurde das deutsche U-Boot von den Briten am 9. Februar 1945 schlicht per Radar geortet. In Am Ende die Hoffnung soll Ellen Informationen sammeln, soll erfahren, wann das U-Boot mit der gefährlichen Ladung Richtung Japan ausläuft. Dafür muss die hübsche junge Frau dem Marineoffizier Hans Mertens (Max von Pufendorf) näher kommen. Mittlerweile hat sie zwar ein Techtelmechtel mit Robert, der gibt sie jedoch nur zu gern für die Sache her. Es gibt nur ein Problem: Ellen verliebt sich – und zwar in Hans. Die Nähe zum Feind macht ihn plötzlich menschlich. Die junge Frau steht vor einem emotionalen Dilemma.
«Das ist keine Aufarbeitung des Dritten Reichs, sondern zunächst mal eine große Liebesgeschichte», hält Regisseur Thorsten Näter fest, der froh war, «einmal keinen Krimi oder Action-Film» angeboten zu bekommen. Beim U-Boot konnte man noch auf das gleiche Modell zurückgreifen, das schon bei Wolfgang Petersens Das-Boot-Film eingesetzt worden war. Bei den Außenaufnahmen in Norwegen lief dann alles weniger glatt ab. «Wegen des harten norwegischen Winters war dort nur ein kleines Team vor Ort, das die Außenaufnahmen gedreht hat», erzählt Yvonne Catterfeld im Interview mit news.de. Am Computer wurden die Schauspieler, die vor einem Green-Screen gedreht hatten, dann in die Landschaft eingebaut. Catterfeld selbst habe ihre Szenen jedoch in fertigen Weltkriegs-Kulissen spielen können. «Wir mussten uns nichts vorstellen, weil alles so realistisch war, so dreckig und schäbig.»
Die Kriegsgeschichte wird im Film von der Heldin selbst im Greisinnen-Alter erzählt. Eine Rahmenhandlung, die sehr an den Hollywoodfilm Titanic erinnert, in dem nach dem Fund eines Diamanten-Colliers im Schiffswrack die 100-jährige Rose einem Forschungsteam ihre Vergangenheit schildert. In Am Ende die Hoffnung werden die Reste des U-Boots vor Norwegen entdeckt.
Die jetzt 85-jährige Ellen (rührend: Rosemarie Fendel) macht sich mit ihrer Enkelin (Marie Zielke), die nichts über die Großmutter weiß – das Verhältnis ist dementsprechend schlecht – auf den Weg zum Fundort. Während der Taxifahrt berichtet Ellen von ihren Erlebnissen im Zweiten Weltkrieg. Auch wenn Enkelin Kati zunächst auf Oberzicke macht. «Ich kann dir sagen, was ich nicht vorhabe: Hier rumzuhängen und mir Geschichten aus der guten alten Zeit anzuhören. Bin schließlich nicht dein Altenpfleger.» Großmutter Ellen: «Da ist sowieso nichts dran an dieser so genannten ‹guten alten Zeit.›» Die beiden Frauen nähern sich an.
Durch das Hollywoodrezept für spannende Liebesgeschichten ist Am Ende die Hoffnung ein dramaturgisch ausgeklügelter Film geworden, der die Vergangenheit gekonnt in die Gegenwart einbindet. Aufwendig produziert und mit Schauspielern, allen voran die beiden Ellen-Darstellerinnen Rosemarie Fendel und Yvonne Catterfeld, denen man die Leiden ihrer jeweiligen Zeit abnimmt. Eine emotionale Liebesgeschichte, doch keine leichte Kost.
Bestes Zitat: «Bist du krank oder so? Irgendwas Unheilbares?», fragt Enkelin Kati ihre Großmutter Ellen, als diese Tabletten nimmt. «Das nennt sich Alter, wart’s nur ab, das kriegst du auch noch.»
Titel: Am Ende die Hoffnung
Regie: Thorsten Näter
Darsteller: Yvonne Catterfeld, Max von Pufendorf, Stephan Luca, Rosemarie Fendel, Marie Zielcke
Sendetermin: Dienstag, 18. Oktober 2011, 20.15 Uhr, Sat.1
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Heute bei Sat.1 – Yvonne Catterfeld als Spionin gegen Hitler
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