Ich bin von diesem Thema schon richtig angefixt, denn wir leben ja in einer historisch und geschichtlich sehr interessanten Umgebung. Die Schlagworte sind Hürtgenwald und der lange Krieg am Westwall und alleine dieses über 600 km lange Bollwerk könnte ganze Bände füllen. Diese Kämpfe um den Hürtgenwald, das “Verdun der Eifel” gehört zu den letzten großen Mythen des zweiten Weltkrieges und diese Region liegt quasi genau vor unserer Tür. Ernest Hemingway nannte diesen Wald, “Wälder, in denen die Drachen hausen”, die Amerikaner nannten die Höckerlinie “Drachenzähne” und noch heute erzählt die Siegfriedlinie mit Ihren Anlagen und Bunkern eine unglaubliche Geschichte, gespickt mit vielen Mythen.
Es gibt so vieles darüber zu erzählen, denn es geistern viele Halbwahrheiten herum. Von der längsten Schlacht auf deutschem Boden ist die Rede, zigtausende Tote und sogar, dass der Name Hürtgenwald von dem englischen Wort “to hurt = verletzen” hergeleitet ist. Was aber ist wirklich passiert, nachdem die Alliieren in der Normandie gelandet sind, nach dem Kessel von Falaise und dem unaufhaltsamen Vorstoß der Amerikaner, bis sie schließlich am Hürtgenwald standen? Noch heute gibt es hier viele Mahnmale aus dieser Zeit, die man sehen, mit Ehrfurcht bestaunen und sogar erwandern oder erfahren kann. Für Interessierte gibt es auch die Historisch-Literarischen Wanderwege Hürtgenwald 1938 – 1947:
- Der Ochsenkopfweg
- Der Heinrich Böll Weg
- Der Westwallweg
- Der Kalltrail
- Archäologischer Wanderweg Hürtgenwald 1944 – 45
- Der Paul-Boesch-Weg
- Der Hemingwaytrail
Viele kennen bestimmt auch die DVD zum Thema “You enter Germany”, ein Dokumentationsfilm mit bisher noch nie gezeigten Filmaufnahmen aus den US National Archives und privaten Archiven, beides eindrucksvolle Zeugnisse des Krieges. Ich habe die DVD schon mehrfach gesehen und bin immer wieder beeindruckt von den Szenen und versuche mir vorzustellen, was hier in den Wäldern passiert ist und welches unbeschreibliche Leid hier geschehen ist. Noch heute kommen Veteranen von beiden Seiten oder deren Angehörige in den Hürtgenwald um die Schauplätze zu besuchen. Zu Fuß ist das an vielen Stellen möglich, wie man z. B. an den Historisch-Literarischen Wanderwegen sehen kann, aber, um die Region, den Westwall und die Kampfgebiete in einen größeren Radius zu erkunden, ist ein anders Verkehrsmittel sinnvoller.
Aus diesem Grunde werde ich ab 2013, dann als ausgebildeter Guide zum Thema “Hürtgenwald”, auch Touren anbieten, die eine geführte Mountainbiketour mit historischen Schauplätzen verbindet. Sport trifft Geschichte.