Historisch Literarischer Wanderweg, der Ochsenkopf Weg

“Auch hier fand der 2. Weltkrieg statt”, so habe ich es schon auf Schildern in der Nähe des Westwalls und der Höckerlinien gesehen. Die Region zwischen Aachen und Monschau und darüber hinaus ist, historisch betrachtet, über die Grenzen bekannt, denn hier wurde eines der imposantesten Verteidigungsbollwerke gebaut und eine der verlustreichsten Schlachten des zweiten Weltkrieges geschlagen. Der Westwall oder auch Sigfried-Linie und die Schlacht im Hürtgenwald sind überall präsent und es gibt immer noch viele Mahnmahle aus dieser Zeit. Im Hürtgenwald gibt es verschiedene Historisch-Literarische Wanderwege, auf denen man Bunker, Kampfstellungen, Denkmäler und Originalschauplätze sehen kann. Einer dieser Historisch-Literarischen Wanderwege ist der Ochsenkopf Weg bei Raffelsbrand.

N50°39.768 und E006°20.011
N50°39.768 und E006°20.011

 

KartenverlaufAuf diesem nur 2,5 km langen Weg bekommt man einen Einblick in die damalige Situation. Die Bäume standen früher fast 3 Mal so dicht und noch heute kann man die Kriechgräben an den Bunkern sehen. Da ist es nicht verwunderlich, dass dieser dunkle, enge und mythische Wald die Angreifer in die Irre führen konnte und Kriegsberichterstatter wie Ernest Hemingway ihn den “Wald in dem die Drachen hausen” nannten. Vom Parkplatz aus braucht man nur die Straße überqueren und steht schnell vor alten Stellungen und etwas weiter vor einem Gedenkstein. Es werden immer noch, nach fast 70 Jahren, sterbliche Überreste gefunden. Zum Andenken an zwei amerikanische und einen deutschen Soldaten, steht hier ein Gedenkstein. Deutsche Soldaten finden dann auf den hiesigen Friedhöfen ihre letzte Ruhestätte, amerikanische Soldaten hingegen werden grundsätzlich zurück geführt, denn sie dürfen nach amerikanischem Gesetz nicht auf deutschen Boden bestattet werden.

 Gedenkstein (2)Mit Wasser gesprengter Bunker 111 (4)Gesprengter Bunker 107 (7)

50m in den Wald hinein erreicht man den Bunker 111 (4), der wahrscheinlich noch von den Amerikanern gesprengt wurde, damit die Deutschen diesen bei einem Gegenangriff nicht wieder nutzen konnten. Äußerst imposant, wie es aussieht, wenn der Bunker vor der Sprengung mit Wasser gefüllt wird. Zurück auf dem Hauptweg, der während des Westwallbaus als Baustraße genutzt wurde, findet man noch weitere Betonreste, einsame Spuren von ehemaligen Bunker, die mittlerweile fast vollständig abgetragen sind. Etwas weiter liegt dann linkerhand im Wald der Bunker 107 (7), ebenfalls gesprengt und auch hier kann man immer noch die Kriechgräben sehen.

Wer möchte, kann von hier aus noch weiter gehen bis zum Eifelblick “Jägerhaus”, dem mit 566m höchsten Punkt des Hürtgenwaldes. Bei guter Sicht hat man dort einen atemberaubenden Blick und sieht die Ausmaße des Hürtgenwaldes und des damaligen Schlachtfeldes.

Ich versuche mir vorzustellen, wie es 1944 für die Soldaten gewesen sein muss, in einem der kältesten Winter, in einem Wald, in dem man hinter jedem Baum den Feind vermuten musste und in dem die Kampfdistanz nur 50 oder 100 Meter betragen konnte, etwas, was für die Amerikaner ungewohnt war. Bei Artillerieeinschlägen explodierten die Baumwipfel förmlich und es hagelte Eisen und Holzsplitter und töteten viele Soldaten. Die gewohnte Luftunterstützung konnten die Amerikaner wegen des Wetters oft nicht einsetzen und ein Durchkommen für die höchst motorisierten Armee war schwierig und sehr langsam. Die Front bewegte sich hier an dieser Stelle durch den erbitterten Wiederstand der Deutschen in 5 Monaten nur um wenige Kilometer und dieser Stellungskrieg fand erst nach dem Zusammenbruch der Ardennenoffensive im Februar 1945 ein Ende.

Dieses ganze Thema und die historischen Hintergründe sind sehr interessant und ich könnte noch viel mehr dazu schreiben. Ich denke aber, das ist etwas, was man selbst sehen und auf sich wirken lassen muss.

Aus diesem Grunde werde ich ab 2013, dann als ausgebildeter Guide zum Thema “Hürtgenwald”, auch Touren anbieten, die eine geführte Mountainbiketour mit historischen Schauplätzen verbindet. Sport trifft Geschichte.



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